IQNA

Korandokumente eines amerikanischen muslimischen Aktivisten zur Bestätigung der ideologischen Gemeinsamkeit von Muslimen und Christen

11:42 - December 28, 2023
Nachrichten-ID: 3009633
Der Leiter der Washingtoner Zweigstelle des Council on American-Islamic Relations gab bekannt, dass Muslime und Christen viele gemeinsame Ansichten über Jesus (a.) haben und dies kann eine Grundlage für Brücken der Verständigung zwischen diesen beiden Religionen sein.

Laut IQNA unter Berufung auf die Informationsbasis des Council on American-Islamic Relations (CAIR) betonte Ibrahim Hooper, Direktor für nationale Kommunikation der Washingtoner Niederlassung, dass Jesus (a.) im Islam einer der größten Propheten Gottes für die Menschheit ist und entsprechend respektieren wird und die Anhänger dieser beiden Religionen viel gemeinsam haben.

Der Text des Artikels, der mit Vers 45 der Sure Al-Imran beginnt, lautet wie folgt:

„Als die Engel sagten: Maria!  Wahrlich! Gott verkündet dir ein Wort von ihm. Sein Name ist Messias, Jesus, Sohn Marias, ausgezeichnet in dieser Welt und im Jenseits ist er unter den ihm Nahestehenden.“

Bevor Sie diese Verse im Neuen Testament nachschlagen, bitten Sie zunächst Ihren muslimischen Kollegen, Freund oder Nachbarn um ein Exemplar des Korans. Dieser Vers ist Vers 45 der Sure Al-Imran im Koran.

Wir wissen sehr gut, dass Christen den Lehren Jesu folgen insbesondere während dieser Neujahrsfeiertage. Was jedoch weniger verstanden wird, ist dass Muslime Jesus auch als einen der größten Boten Gottes an die Menschheit sehen und ihn lieben und respektieren.

In anderen Versen des Korans, die Muslime als direkte Worte Gottes betrachten, heißt es dass der „Heilige Geist“ Jesus unterstützte: „Wahrlich, Wir gaben Moses das Buch und ließen ihm die Gesandten nachfolgen und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch den heiligen Geist. Doch sooft euch ein Gesandter etwas brachte, was euch nicht behagte wart ihr hochmütig und erklärtet einige für Lügner und andere ermordet ihr!“ (Al- Baqara: 87). In einem anderen Vers heißt es über Maryams Jungfräulichkeit: „Und sie [gedenkt der Frau], die sich keusch hielt und Wir hauchten ihr von unserem Geist ein und machten sie und ihren Sohn zu einem Zeichen für die Welten“ (Propheten: 91) Aus dem Ausspruch der edlen Jungfau Maria wird berichtet, dass sie fragte: „[Maryam] sagte: „Herr! Wie kann ich ein Kind bekommen obwohl mich kein Mensch berührte?“ Er sagte: „Es ist wie dieses! Gottes Herr erschafft was immer er will, wenn er etwas befiehlt sagt er nur «Sei! so ist es»! (Al-Imran: 47).

Der Koran sagt über Jesus, dass er bereits in der Wiege sprach und mit Gottes Erlaubnis Aussätzige und Blinde heilte. „Wenn Gott sagt: "Jesus,  Sohn Marias, gedenke meiner Gunst an dir und an deiner Mutter als ich dich mit dem Heiligen Geist stärkte, so daß du in der Wiege zu den Menschen sprachst und im Mannesalter und als ich dir die Schrift, Weisheit, Tora und das Evangelium lehrte und als du aus Lehm mit meiner Erlaubnis schufst mit der Gestalt eines Vogels und diesem dann einhauchtest und es ein dann mit meiner Erlaubnis ein (wirklicher) Vogel wurde und du den Blindgeborenen und den Weißgefleckten mit meiner Erlaubnis heiltest und Tote mit Meiner Erlaubnis herauskommen ließest und als ich die Israeliten von dir zurückhielt als du mit den klaren Beweisen zu ihnen kamst worauf diejenigen von ihnen, die ungläubig waren, sagten: «Das ist nichts als deutliche Zauberei»." (Ma'idah: 110). Gott sagt auch im Koran: „Hierauf ließen wir auf ihren Spuren unsere Gesandten folgen und wir ließen Jesis, den Sohn Marias folgen und gaben ihm das Evangelium. Und Wir setzten in die Herzen derjenigen, die ihm folgten Mitfühligkeit und Barmherzigkeit und (auch) Mönchtum, das sie erfanden - Wir schrieben es ihnen nicht vor -, nur im Trachten nach Gottes Wohlgefallen. Sie beachteten es jedoch nicht wie es ihm zusteht. Und so gaben wir denjenigen von ihnen, die glaubten, ihren Lohn. Aber viele von ihnen waren Frevler.“ (Hadid: 27).

Während Hassschürfer in diesem Land und auf der ganzen Welt versuchen Muslime und Christen zu spalten brauchen wir dringend eine einigende Kraft, die die große Kluft aus Missverständnissen und Misstrauen zwischen den Religionen überbrücken kann. Diese Kraft kann die von Jesus gelehrte und von Anhängern beider Religionen akzeptierte Botschaft der Liebe, Friedens und Vergebung sein.

Christen und Muslime sollten auf einen weiteren Vers im Koran achten, der Gottes ewige Botschaft über die spirituelle Einheit bestätigt: „Sagt: Wir glauben an Gott und an das, was uns offenbart  wurde und an das, was zu Abraham, Isma'il, lshaq, Jakob und den Stämmen offenbart wurde und was Moses und Jesus wurde und was den den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied bei irgendjemandem von ihnen und wir sind ihm ergeben.“ (Al-Baqarah: 136).

Der Prophet Muhammad selbst lehnte jeden Unterschied zwischen der Botschaft, die er lehrte und der Botschaft die Jesus lehrte komplett ab. Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) sagte: „Ich bin die Person, die Jesus, Sohn der Maria in dieser Welt und im Jenseits am nächsten steht. Wir Propheten sind Brüder.“

Wir glauben, dass Jesus in den letzten Tagen vor der Auferstehung auf die Erde zurückkehren wird. Respektlosigkeit gegenüber Jesus, wie wir sie in unserer Gesellschaft oft beobachten, ist für Muslime eine riesengroße Beleidigung.

Leider bieten gewalttätige Ereignisse und hasserfüllte Rhetorik auf der ganzen Welt reichlich Gelegenheit religiöse Feindseligkeit zu schüren. Muslime und Christen haben unterschiedliche Ansichten über das Leben und die Lehren Jesus. Aber sein spirituelles Erbe bietet gläubigen Menschen die Möglichkeit ihre gemeinsamen religiösen Überzeugungen anzuerkennen.

Die amerikanische muslimische Gemeinschaft ist bereit dieses Erbe zu würdigen indem sie Brücken der interreligiösen Verständigung baut und diejenigen herausfordert, die unsere Nation nach religiösen oder ethnischen Gesichtspunkten spalten. Wir haben viel mehr gemeinsam als wir denken.

 

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