IQNA: Arabic 21 berichtete, dass die UN in einem neuen Bericht vor einer Verschärfung der globalen Hungerkrise warnte. In dem Bericht heißt es, dass Konflikte und der Klimawandel zu einem starken Anstieg der Zahl hungernden führte, insbesondere in Gebieten wie dem Sudan und dem Gazastreifen.
Nach der Veröffentlichung des Berichts sprachen drei UN-Beamte per Video mit Reportern in New York, wo sie ein kurzes Update zur halbjährlichen Aktualisierung des Welternährungskrisenberichts 2024 gaben, der den Zeitraum bis Ende August 2024 abdeckt.
In dem Bericht heißt es, dass die Zahl der Menschen, die unter katastrophaler Ernährungsunsicherheit leiden, von 705.000 Menschen in fünf Ländern und Regionen im Jahr 2023 auf 1,9 Millionen Menschen in vier Ländern oder Regionen im Jahr 2024 gestiegen ist.
UN-Beamte betonten die dringende Notwendigkeit, die humanitäre Finanzierung und die Bemühungen zur Bekämpfung der Grundursachen von Nahrungsmittelkrisen wie Konflikten und Klimawandel zu erhöhen, um eine Verschlechterung der Situation und weit verbreitete Hungersnöte zu verhindern.
Maximo Torreiro, Chefökonom der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), überprüfte die wichtigsten Ergebnisse dieses Berichts und sagte: Die Verschärfung der Konflikte in Gaza und im Sudan sowie die durch das El-Niño-Phänomen verursachte Dürre und die Zunahme von lokalen Lebensmittelpreisen erhöhten die Zahl der Hungernden. Bis 2023 sind 18 Länder mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Laut Torreiro ist dies der höchste Wert, der im Weltbericht zu Nahrungsmittelkrisen verzeichnet wurde, die hauptsächlich auf den Konflikt im Gazastreifen und im Sudan zurückzuführen sind.
Zur Lage in Gaza sagte Turiro: Die Nahrungsmittelkrise in Gaza ist die schwerste Krise in der Geschichte des Weltberichts über Nahrungsmittelkrisen, und fast 2,2 Millionen Menschen benötigen immer noch dringend Nahrungsmittel und Hilfe. Er fügte hinzu: Die Schwere der Krise verfschärtfte sich, so dass zwischen März und April die Hälfte der Bevölkerung von Gaza unter einer Hungersnot leidet, während zuvor zwischen Dezember 2023 und Februar 2024 nur ein Viertel der Bevölkerung in dieser Situation war.
In Bezug auf den Sudan sagte Turiro: Die Hungersnot hält im Flüchtlingslager Zamzam in der Nähe der Stadt al-Fasher im Bundesstaat Nord-Darfur an und wird voraussichtlich bis zum nächsten Oktober andauern. Er wies darauf hin, dass auch viele andere Gebiete im Sudan aufgrund anhaltender Gewalt und unzureichender humanitärer Hilfe von einer Hungersnot bedroht sind.
Er betonte, dass die Konflikte weiterhin zu einer rapiden Verschlechterung der Ernährungssicherheit im Sudan führen, da Schätzungen zufolge etwa 26 Prozent der Bevölkerung mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert sein werden. Laut Turiro warf der Konflikt im Sudan auch einen Schatten auf die Ernährungssicherheit benachbarter Länder wie Tschad und Südsudan.
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