395 Tage sind seit der brutalen Invasion des Gazastreifens durch das zionistische Regime vergangen und die Verbrechen dieses Regimes gehen weiter. Bisher hinterließen diese Angriffe in Gaza mehr als 43.000 Märtyrer, Zehntausende Verletzte und Hunderttausende Obdachlose.
Das zionistische Regime öffnete durch den Angriff auf den Südlibanon eine weitere Front in der Region und Hunderte Libanesen sind im Konflikt zwischen der Armee dieses Regimes und der libanesischen Hisbollah zu Märtyrern geworden. Auch die Hisbollah brachte dem zionistischen Regime großen Schaden.
In dieser Zeit reagierte der Iran als Reaktion auf die Ermordung des Märtyrers Haniyeh in Teheran und andere israelische Verbrechen auf die Aggression der Zionisten mit zwei Operationen, «Wahrhaftiges Versprechen 1 und 2». Der Iran kündigte außerdem an, dass es als Reaktion auf die jüngste Aggression dieses Regimes gegen sein Territorium umfassendere Operationen gegen die besetzten Gebiete durchführen wird. All diese Entwicklungen führten dazu, dass die Region an der Schwelle zu beispiellosen Entwicklungen steht.
IQNA führte ein Interview mit Syed Ibrahim Syed Noh in dem die Entwicklungen und politischen Aussichten der Region untersucht werden.
Syed Ibrahim Syed Noh ist malaysischer Politiker, der seit 2018 Parlamentsabgeordneter des Distrikts Ledang ist. Er ist Mitglied der People's Justice Party (PKR), einer der Koalitionsparteien von Pakatan Harapan (PH), und fungiert seit Mai 2024 als Landesvorsitzender des Johor-Landeszweigs der Partei.
Bildung der internationalen Koalition gegen Israel nach Al-Aqsa-Sturm
Dieser malaysische Politiker sagte über die einjährigen Erfolge des Al-Aqsa-Sturms: In diesem letzten Jahr haben die Widerstandsbewegungen Palästinas erhebliche Stabilität und Anpassungsfähigkeit bewiesen. Die Al-Aqsa-Sturmoperation markierte einen Wendepunkt, da sie die Fähigkeit der Gruppen Palästinas, insbesondere der Hamas, zu koordinierten Aktionen unter Beweis stellte und verursachte schwere Störungen im israelischen Militär- und Sicherheitssystem.
Er fuhr fort: Zu den Errungenschaften gehört es das weltweite Bewusstsein für die zionistische Besatzung zu schärfen, die internationale Solidarität zu stärken und das israelische Regime zu zwingen die Tiefe der Unterstützung für Palästina einzugestehen. Allerdings kam es zu schweren Verlusten in Form von humanitären Katastrophen und der Zerstörung der Infrastruktur. Die Widerstandsbewegungen müssen sich mit den schweren militärischen Racheangriffen der Zionisten auseinandersetzen. Andererseits sollten sie ihre symbolischen Siege in langfristige politische Gewinne umwandeln.
Revision der Politik der Unterstützung des zionistischen Regimes durch den Westen
Sayyid Noh sagte über die Aussicht, dass westliche Länder die von den USA angeführten Kriegsverbrechen Israels unterstützen: Die Zukunft der westlichen Unterstützung für Israel wird zunehmend zu einem kontroversen Thema. Während die USA und andere westliche Regierungen Israel aufgrund historischer Allianzen, Sicherheitsbedenken und inländischer Lobbygruppen standhaft unterstützen, verändert sich die öffentliche Meinung.
Er fügte hinzu: Im vergangenen Jahr wurden vor allem in Europa und den USA Volksbewegungen und Solidarität mit Palästina aktiviert, weil immer mehr Menschen sich der humanitären Krise und der von Israel begangenen Kriegsverbrechen bewusst werden. Im Laufe der Zeit können diese gesellschaftlichen Veränderungen politische Entscheidungen beeinflussen! Vor allem, wenn jüngere und fortschrittlichere Führungskräfte an die Macht kommen. Auch wenn sich die offizielle Politik möglicherweise nicht schnell ändert, könnte die mangelnde internationale Akzeptanz des Vorgehens Israels zu einer Neubewertung der bedingungslosen Unterstützung des Westens für das Regime führen.
Rolle der Eliten bei der Verteidigung der Sache Palästinas
Bezüglich der Rolle der Eliten bei der Stärkung der Solidarität und Einheit in der islamischen Welt zur Verteidigung Palästinas sagte Seyed Nouh: Die Eliten in der islamischen Welt spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung öffentlicher Gedanken und Politik. Intellektuelle, religiöse Vorstände und politische Persönlichkeiten können als starke Fürsprecher für die Rechte der Palästinenser fungieren. Ihr Einfluss in den Medien, akademischen Institutionen und der internationalen Diplomatie kann breitere Unterstützung finden.
Er fuhr fort: Wenn diese Eliten sich zusammenschließen und sich bemühen Palästina in politischen Programmen Vorrang einzuräumen, können sie koordinierte Maßnahmen wie Sanktionen und diplomatischen Druck ermöglichen. Darüber hinaus können sie die Einheit zwischen muslimischen Gruppen und Ländern fördern und sicherstellen, dass die palästinensische Sache eine einigende Angelegenheit und nicht eine Frage geopolitischer Spaltungen ist. Malaysia wird in dieser Angelegenheit weiterhin eine Schlüsselrolle spielen.
Seyyed Noh sagte über die Bewertung der Unterstützung der islamischen Welt für Palästina im vergangenen Jahr: Die Unterstützung der islamischen Welt war wirksam, aber verstreut. An der Basis herrscht weit verbreitete Sympathie und Solidarität mit Palästina, die sich in Protesten, Social-Media-Kampagnen und humanitärer Hilfe zeigt. Auf Regierungsebene waren die Reaktionen jedoch widersprüchlich! Dies ist vor allem auf politische und wirtschaftliche Interessen zurückzuführen.
Er fuhr fort: Einige Länder wie der Iran und die Türkei unterstützten Palästina aktiver, während andere, insbesondere die Länder auf der Normalisierungsachse mit Israel, eine vorsichtigere Haltung einnahmen. Dies ist eine wichtige Herausforderung auf dem Weg diese Unterstützung der Bevölkerung in integrierte und wirksame politische Maßnahmen auf internationaler Ebene umzuwandeln.
Spaltung der israelischen Gesellschaft als Folge des Al-Aqsa-Sturms
Dieser malaysische Analyst sagte über die innere Lage des besetzten Palästina nach dem Gaza-Krieg: Dieses Regime steht vor großen inneren Herausforderungen. Der Krieg verschärfte die bestehenden sozialen Spannungen indem er die Unterschiede zwischen verschiedenen politischen, ethnischen und religiösen Gruppen innerhalb dieses Regimes verschärfte. Die extreme Rechte gewann erheblich an Einfluss und drängt auf aggressivere Politik gegen die Palästinenser, was die interne Unzufriedenheit nur noch verstärkte.
Er sagte weiter: Die durch Militärausgaben und internationalen Druck verursachte wirtschaftliche Instabilität setzte auch die israelische Gesellschaft unter Druck. Darüber hinaus gefährdete die zunehmende weltweite Verurteilung und die zunehmenden Forderungen nach Rechenschaftspflicht Israels internationales Ansehen was dazu führte, dass Beamte über die anhaltende Isolation des Regimes besorgt sind.
Möglichkeit einer umfassenden Konfrontation zwischen dem Iran und dem zionistischen Regime
Dieser malaysische Analyst sagte: Der Iran reagierte zweimal auf die Aggression des zionistischen Regimes und warnte, dass er gegen dieses Regime mit stärkerer Gewalt reagieren wird.
Er sagte: Die Situation ist sehr instabil. Irans Warnungen spiegeln seine strategischen Überlegungen wider Abschreckung und Vermeidung eines umfassenden Konflikts in Einklang zu bringen. Sowohl Iran als auch Israel sind sich der schlimmen Folgen eines direkten Krieges bewusst, der die gesamte Region verschlingen könnte. Es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit einer Fehleinschätzung oder einer unbeabsichtigten Eskalation.
Er betonte: Der wachsende Einfluss Irans durch seine Verbündeten im Libanon, in Syrien und im Irak wird die Möglichkeit eines größeren regionalen Konflikts erhöhen, wenn die Feindseligkeiten weiter eskalieren. Obwohl ein direkter Krieg nicht unvermeidlich ist, steht die Region sicherlich näher an einer größeren Konfrontation und in naher Zukunft sind begrenzte Zusammenstöße zwischen vom Iran und Israel unterstützten Kräften wahrscheinlich.
Überlegenheit der Hisbollah bei Bodenoperationen
Bezüglich des Bodenangriffs des zionistischen Regimes auf den Südlibanon und der Aussicht auf diesen Angriff sagte er: Ein Bodenangriff auf den Libanon wird eine riskante Operation für Israel sein. Die Hisbollah ist gut verankert und hat entwickelte dem Krieg von 2006 ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem, das Tunnel, Raketen und Guerillataktiken umfasst. Der Bodeneinsatz im Südlibanon verschafft der Hisbollah die Oberhand. Obwohl Israels militärische Fähigkeiten enorm sind, waren und werden die menschlichen und politischen Kosten einer Bodeninvasion für dieses Regime enorm sein.
Er fuhr fort: Die Fähigkeit der Hisbollah tief in Israel Vergeltungsmaßnahmen durchzuführen und ihre starke Unterstützungsbasis in der Bevölkerung im Libanon bedeuten, dass ein langfristiger Bodenkrieg für Israel nicht das gewünschte Ergebnis bringen kann. Selbst wenn der Konflikt eskaliert, wird das Regime daher eine umfassende Bodeninvasion vermeiden, es sei denn, es hat das Gefühl keine andere strategische Option zu haben.
Das Interview führte Mohammad Ali Haqshenas
Übersetzt ins Persiche und herausgegeben von Mohsen Haddadi
Übertragen vom Perischen ins Deutsche: Stephan Schäfer
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