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Krieg gegen Drusen von Suweida veränderte Verhältnis der Minderheiten in der Region

15:10 - July 28, 2025
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IQNA- Israel begann den Krieg gegen die Drusen mit Luftangriffen unter dem Vorwand die drusische Minderheit zu unterstützen. Dies unterstreicht, dass der Krieg weit über die lokalen Grenzen Israels hinausgeht.

Naji Ali Amhez , libanesischer Schriftsteller und politischer Analyst schrieb eine Notiz für IQNA über den Krieg gegen die Drusen in der syrischen Stadt Suweida , die wir im Folgenden lesen:

Lassen Sie uns klar und deutlich sprechen, ohne Zweideutigkeiten oder Verschleierungen. Was sich kürzlich in Suweida ereignete ist kein vorübergehender Sicherheitsvorfall. Es ist die klare Enthüllung einer Verschwörung deren Ziel es ist die Landkarte der arabischen Welt neu zu zeichnen – ohne Minderheiten, so wie vor Jahrhunderten. Diese Warnung gilt nicht nur den Drusen, sondern allen Minderheiten, einschließlich der Christen.

Angesichts der Veränderungen in der arabischen Welt und des Zusammenbruchs von Systemen, die einst internationales Recht und internationale Grenzen respektierten, gibt es heute keine „mächtigen Sekten“ oder „effektiven Sekten“ mehr. Warum? Allein eine einzige Angst konnte über 300.000 Beduinenkämpfer, darunter auch Ausländer, gegen die drusische Minderheit mobilisieren. Tatsächlich kursieren in den sozialen Medien Aufrufe und Videoclips, die betonen, dass sich Beduinenstämme aus verschiedenen arabischen Ländern darauf vorbereiten in Syrien ein zu marschieren und gegen die drusische Minderheit in Suweida zu kämpfen.

Die Realität vor Ort ist hart und schmerzhaft. Der syrische Krieg begann mit Entführungen und Gegenangriffen und eskalierte schnell zu einem umfassenden Krieg.

Es ist allgemein anerkannt, dass die tatsächliche Kampfstärke der Scheichs von Suweida nicht mehr als 15.000 Mann beträgt. Im Gegenzug mobilisierten sie über 300.000 Beduinenkämpfer aus ganz Syrien, angeführt von kaukasischen und tschetschenischen Kommandeuren. Schätzungsweise 70.000 bewaffnete Stammeskämpfer umzingelten die Provinz vollständig und kappten Internet, Strom und Wasser. Der Waffenstillstand hielt über 48 Stunden. Menschenrechtsbeobachtern zufolge wären ohne die späte internationale Intervention zur Beendigung der Kämpfe gegen die syrische Zivilbevölkerung inzwischen Hunderte Menschen getötet worden.

Hier wird eine bittere Wahrheit deutlich: Während Damaskus offiziell jegliche Intervention bestreitet und die bewaffneten Gruppen für illegal hält, wissen die einflussreichen Länder genau, dass die Mobilisierung, Bewaffnung und Gewährung des Zugangs der Stämme ohne grünes Licht oder gar direkte Planung eines Regimes, das den Drusen eine harte Lektion erteilen wollte, nicht möglich wäre. Daher wurden diese Konflikte zu einem internationalen Schauplatz und sogar Israel griff mit Luftangriffen unter dem Vorwand der Unterstützung der drusischen Minderheit in den Krieg ein. Dies unterstreicht, dass der Krieg weit über die lokalen Grenzen hinausgeht.

Dieses bedauerliche Ereignis fand statt und Blut wurde vergossen. Die Drusen sind in den Augen eines großen Teils der syrischen Bevölkerung zum Feind geworden und das Land muss diesen Riss heilen, auch wenn er nur oberflächlich ist und über einen sehr langen Zeitraum andauert.

Dieser Krieg wird in den kommenden Tagen verheerende Folgen haben, wenn die Nomaden und Drusen beginnen ihre Toten zu begraben. Rache und Blutdurst werden sich verschärfen, die Kluft wird größer und die Angst voreinander wird sich auf eine Weise verfestigen, die nur schwer zu überwinden ist.

Die Frage, die sich hier stellt, lautet: Wird der Konflikt in Syrien den Libanon nicht treffen? Oder wird der Libanon in den kommenden Tagen seinen Anteil abwarten? Wird der Libanon seine Lektion lernen und umgehend eine breite nationale Konferenz einberufen, um die komplexen Fragen zu erörtern und die Warnung des US-Gesandten Wirklichkeit werden zu lassen?

Denn der US-Gesandte Thomas Barak warnte deutlich davor, dass der Libanon einer ernsthaften Bedrohung ausgesetzt ist und Teil der Levante werden könnte. Dieses Schicksal hängt von der Notwendigkeit ab die großen internen Krisen des Landes zu bewältigen.

Gibt es irgendetwas das verhindert, dass sich heute im Libanon aus jeder noch so kleinen Meinungsverschiedenheit innerhalb weniger Stunden ein lauter Aufschrei entwickelt, auf den Hunderttausende syrische Flüchtlinge, die meisten von ihnen Beduinen, zustimmend reagieren? In diesem Fall würde der Libanon im Chaos versinken, das selbst durch das Eingreifen aller Nationen der Welt nicht zu stoppen wäre!

Alle Libanesen müssen schnell handeln, denn die Gefahr steht noch immer vor ihrer Haustür und erreichte sogar ihre Heimat. Was der US-Gesandte hier sagt, ist nicht nur eine politische Analyse, sondern Realität, die wir mit eigenen Augen sehen.

Darüber hinaus wird die Welt weder durch die Beteiligung der Araber an Bürger- und Religionskriegen weder geschädigt noch beunruhigt, während Palästina zerstört und seine Bevölkerung massakriert wird.

Letztendlich hoffen wir, dass wir den „Schrei“ der Beduinenstämme nach der Befreiung und Rettung Palästinas hören können.

Übersetzt ins Persische von Fereshteh Seddiqi

Übertragen vom Persischen ins Deutsche von Stephan Schäfer

 

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Stichworte: Drusen ، Damaskus ، syrien ، israel
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