
In den letzten Tagen wurden die sozialen Medien mit Beiträgen überschwemmt in denen behauptet wird die deutschen Behörden hätten die berühmten Weihnachtsmärkte des Landes in diesem Jahr aus Angst vor Muslimen und in Erwartung von Terroranschlägen abgesagt, was in ganz Europa zu weit verbreiteter Wut und Debatten führte.
In Deutschland finden jährlich rund 2.500 Weihnachtsmärkte statt, die mehr als zwei Millionen Besucher anziehen – sowohl Deutsche als auch ausländische Touristen. Diese traditionsreiche Veranstaltung, deren Ursprünge bis ins Jahr 1310 zurückreichen, vereint Kunsthandwerk, Geschenkartikel, saisonale Speisen und Freizeitaktivitäten wie Eislaufen.
Einigen Berichten zufolge werden diese Märkte – üblicherweise von Ende November bis Ende Dezember stattfinden – dieses Jahr aus Sicherheitsgründen und religiösen Gründen nicht abgehalten.
In diesem Zusammenhang untersuchte ein Forschungsteam des Netzwerks dieses Problem und analysierte die Berichte, die solche Nachrichten befeuern. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die rechtsextreme Bewegung eine Rolle dabei spielte diesen Vorfall auszunutzen und eine falsche Darstellung zu verwenden um anti-islamische Rhetorik in Europa anzuheizen.
Eine Reihe von Beiträgen in denen die Absage von Weihnachtsmärkten verkündet wurde tauchte erstmals Ende Oktober 2025 auf. Einige Berichte führten die plötzliche Entscheidung auf die Reaktion der Behörden auf Druck von Migranten und auf Ziele dessen zurück, was manche als „islamischen Terrorismus“ bezeichnen.
Mehrere einflussreiche Accounts auf der X-Plattform , darunter auch rechtsextreme Accounts, behaupteten, dass „Sicherheit in Deutschland sehr teuer wurde“ und dass deutsche Städte „aus Angst vor Islamisten die Absage traditioneller Weihnachtsmärkte angekündigt“ hätten.
In diesem Zusammenhang behauptete die deutsche rechtsextreme Aktivistin Naomi Seifert, dass Weihnachten, das einst ein „kulturelles Fest“ war zu einem „Schlachtfeld in einem heiligen Krieg“ geworden sei.
Einige bringen die angebliche Schließung der Weihnachtsmärkte mit einem früheren Anschlag in Magdeburg (Ostdeutschland) im Jahr 2014 in Verbindung, der acht Jahre nach einem ähnlichen Anschlag in Berlin stattfand, bei dem 12 Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden.
Dies geschieht während ein Großteil der von rechtsextremen Bewegungen produzierten Inhalte zeigt, dass diese Bewegungen diese Nachrichten gezielt missbrauchen und Islamophobie schüren wollen.
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