IQNA zufolge wurde das heutige Freitagsgebet in Teheran unter der Leitung von Imam Chamenei, dem geehrten Oberhaupt der Islamischen Revolution Irans abgehalten.
Am heutigen Freitag, 17. Januar 2020, leitete Imam Chamenei erstmals seit 2012 das Freitagsgebet in Teheran.
Millionen Iraner nahmen am Freitagsgebet teil und bekräftigten die Aussagen Imam Chameneis mit Parolen wie „Tod den USA“ und „Keine Kompromisse, keine Kapitulation, nur Kampf gegen die USA“. Das Freitagsgebet wurde auf mehreren iranischen Kanälen live übertragen.
Im ersten Teil seiner Ansprache lud Imam Chamenei die Anwesenden nach der Einladung an sich selbst, zur Gottesfurcht auf allen Gebieten des Lebens ein und sagte: "Ich mahn alle Brüder und Schwestern, die sich zum Gebet eingefunden haben, und auch mich selbst zur Einhaltung der Gottesfurcht."
Vor Millionen Zuhörern ging er auf die beispielslose Teilnahme von Iranern und Irakern an der Beisetzung von Generalmajor Qassem Soleimani und Abu Mahdi al-Muhandis ein und sagte: "Die Tage, an denen Millionen Menschen im Iran und Hunderttausende im Irak zu Ehren des Kommandeurs der Al-Quds Brigade auf die Straßen gingen, gehört zu Allahs Tagen."
In diesem Zusammenhang erwähne Imam Chamenei 5. Vers der Sura Ibrahim, in welchem es heißt:
وَلَقَدْ أَرْسَلْنَا مُوسَىٰ بِآيَاتِنَا أَنْ أَخْرِجْ قَوْمَكَ مِنَ الظُّلُمَاتِ إِلَى النُّورِ وَذَكِّرْهُمْ بِأَيَّامِ اللَّهِ ۚ إِنَّ فِي ذَٰلِكَ لَآيَاتٍ لِكُلِّ صَبَّارٍ شَكُورٍ
Und Wir sandten ja bereits Mūsā mit Unseren Zeichen: „Bringe dein Volk aus den Finsternissen hinaus ins Licht, und erinnere sie an die Tage Allahs.“ Darin sind wahrlich Zeichen für jeden sehr Standhaften und sehr Dankbaren.
Dann wies er auf den siebten Vers hin:
وَإِذْ تَأَذَّنَ رَبُّكُمْ لَئِنْ شَكَرْتُمْ لَأَزِيدَنَّكُمْ وَلَئِنْ كَفَرْتُمْ إِنَّ عَذَابِي لَشَدِيدٌ
Und als euer Herr ankündigte: ‚Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch ganz gewiß noch mehr (Gunst) erweisen. Wenn ihr jedoch undankbar seid, dann ist meine Strafe fürwahr streng‘.“
Bezugnehmend auf diese Verse betonte Imam Chamenei, dass diese massive Teilnahme an der Beisetzung von Generalmajor Qassem Soleimani in "Gottes Hand" gelegen habe.
Millionen von Menschen seien zur Trauerfeier für den getöteten Al-Quds Kommandeur Qassem Soleimani auf die Straße gegangen. Einige Hunderte, die ihn mit ihren Parolen beleidigt hätten, seien von feindlichen Medien im Ausland getäuscht worden. Sie würden den Willen des Volkes nicht ändern können, so Imam Chamenei.
Desweiteren wies er auf den iranischen Raketenangriff auf den US-Luftwaffenstützpunkt Al Asad im Irak vom 8. Januar hin und sagte, dass auch dieser Tag ein "Allahs Tag" gewesen sei.
Imam Chamenei bezeichnete den Flugzeugabsturz während des Freitagsgebets erneut als "tragischen Unfall". Den "Feinden" Teherans warf er vor, die Flugzeugtragödie für Propagandazwecke zu nutzen.
"Unsere Feinde waren so glücklich über den Flugzeugabsturz wie wir traurig waren", sagte Imam Chamenei. Sie seien "glücklich, dass sie etwas gefunden haben, um die Revolutionsgarden, die Streitkräfte und das System in Frage zu stellen".
Allerdings rief er dazu auf, solche Unfälle künftig durch höhere Sicherheitsmaßnahmen zu verhindern.
Die Revolutionsgarden stünden für die Sicherheit des Iran, betonte Imam Chamenei. Er bekräftigte, der Abschuss sei ein tragischer Unfall gewesen. Die Feinde Iran versuchten das auszunutzen, um die Revolutionsgarden zu schwächen.
Imam Chamenei, das geehrte Oberhaupt der Islamischen Revolution Irans verwies danach auf die Handlungen der drei europäischen Länder, Streitschlichtungsmechanismus des Atomabkommens zu aktivieren und sagte: „Die jüngsten Handlungen der bösen britischen Regierung und französischen und deutschen Staaten sollen die neuesten Ereignisse im Inland überschatten."
Er warf in seinem Freitagsgebet den drei europäischen Unterzeichnerstaaten des internationalen Atomabkommens - Deutschland, Frankreich und Großbritannien - „Feigheit“ vor. Sie seien „Lakaien der USA“.
Dann unterstrich er: "Diese Gentlemänner am Verhandlungstisch sind jene Terroristen von Bagdad. Sie ziehen sich nur andere Kleidung an."
Schließlich habe die Reaktion von Frankreich, Großbritannien und Deutschland im Atomstreit gezeigt, dass auch auf sie kein Verlass sei, sagte Imam Chameini. „Wir sollten nicht vergessen, dass sowohl Deutschland als auch Frankreich den Irak im Krieg gegen uns (1980–88) unterstützt haben.“
„Das iranische Volk liebt und will den Widerstand gegen die Weltmächte, auch 41 Jahre nach der Revolution,“ sagte Imam Chamenei beim Freitagsgebet in Teheran.
Das geistliche Oberhaupt Irans ist offiziell der Imam von Teheran, üblicherweise übernehmen aber andere Geistliche die Leitung der Freitagsgebete. Zuletzt hatte das geistliche Oberhaupt am 3. Februar 2012 anlässlich des 33. Jahrestags der islamischen Revolution das Freitagsgebet geleitet.