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Österreichischer Wissenschaftler:

Islamphobie durch Kennzeichnen des Islam mit einer politischen Identität geschürt

20:14 - February 21, 2022
Nachrichten-ID: 3005571
Ein anerkannter Wissenschaftler, der einmal eine Antiterrorattacke erlebt hatte, sagte, dass europäische Länder politisch geladene Terminologien erfinden würden, um auf muslimische Zivilisten zu zielen und das Verbot von Kopftuch und Halal zu rechtfertigen.

Ein anerkannter österreichischer Politikwissenschaftler, der in einer widersprüchlichen Antiterrorismusattacke auf Muslime von seiner eigenen Regierung vor zwei Jahren angegriffen worden war, sagte am Donnerstag, dass die weltweit wachsende Islamophobie von den europäischen Nationen, die den Islam als eine politische Identität kennzeichnen und ihr Moscheen-, Hidschab-, Halal-, oder Beschneidungsverbot rechtfertigen wollen, geschürt wird. Das berichtete TRTWORLD.

Farid Hafez, ein weit anerkannter Wissenschaftler, der vor allem über Islamophobie geschrieben hat, hatte auf einer Videokonferenz auf einer Konklave über die Verletzung der Menschenrechte, mit denen es Muslime weltweit und bersonders in Europa zu tun haben, gesprochen. Hafez (41 Jahre alt) lehrt Politikwissenschaften an der Universität Salzburg und kooperiert auch mit „The Bridge Initiative“, einem Forschungsprojekt über Islamophobie der Universität Georgetown.

Islamophobie heißt nicht nur, dass man ein schlechtes Bild über den Islam hat, sagte Hafez, wobei er erklärte, dass diese europäischen Regierungen Antiterrorismusgesetze benutzten, um bei Muslimen durchzugreifen, sie nicht nur ihrer Redefreiheit zu beraubten, sondern auch der gesellschaftlichen Freiheit.

Der muslimische österreichische Akademiker, dessen Haus bei einer Razzia am 9. November 2020 im Rahmen der Antiterrorismuskampagne „Opertion Luxor“ der österreichischen Regierung durchsucht worden war, sagte, dass heutzutage sogar das Reden über Islamophobie kriminalisiert wird und für Schüren des Terrorismus gehalten wird.

„Was steht hier wirklich auf dem Spiel? Es ist eine Machtfrage,“ sagte Hafez, wobei er hinzufügte, dass die europäischen Regierungen nicht wüssten, wie sie ihre eigene muslimischen Bevölkerung leiten sollen. Hafez erklärte, dass diese Regierungen gebraucht wurden, um mit armen Arbeiterklassenimigranten umzugehen- Leute, die in den letzten vierzig Jahren untergeordnet waren, sagte Hafez und fuhr fort, dass es die europäischen Regierungen jetzt mit einer neuen Generation von Muslimen, welche volle Kapazität hätte, um an der politischen Landschaft als aktive Bürger teilzunehmen, zu tun hätte.

Es gibt in Europa eine wachsende muslimische Bevölkerung und die rechtsextreme „oberflächliche Lösung“  dieses Problems ist, dass man die Leute vertreibt, als ob man einen absoluten Genozid vermeiden wollte, fügte Hafez hinzu.

Zudem sagte er, dass die zentralen politischen Parteien, welche innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte die Politik in vielen europäischen Ländern geformt hatten, eine andere Vorgehensweise angenommen hätten: „Wir werden die Muslime verändern und wir werden in ihrer zivilen Gesellschaft, welche für Gleichheit kämpft und Muslimen in ihren Ländern Platz als gleichberechtigte Bürger gibt, hart durchgreifen.“

„Der wichtige Punkt für muslimische Länder, besonders solche, welche sich solchen Diskursen in europäischen Ländern anpassen und sie unterstützen, ist, welche Rolle sie spielen. Hafez schloss daraus, dass dies in den nächsten Dekaden die maßgebende Beziehung zwischen den muslimischen Minderheiten in Europa und der muslimischen Mehrheit außerhalb Europas sein wird.

„Dies ist die Schlüsselfrage, welche jedes Land mit einer muslimischen Mehrheit sich in Hinblick auf seine Zukunft in einem weiteren Sinn fragen soll.“

 

[ANMERKUNG: Dieser Artikel kam vom TRT World’s Eyes on Discrimination (EOD) Center, der Angriffe, Hassverbrechen und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Rasse, Ethik, nationaler und religiöser Zugehörigkeit oder anderer sozialer Kategorien beobachtet und berichtet. Wir fördern die Menschenrechte und ermutigen zum Respektieren der Menschenrechte und grundsätzlichen Freiheiten für alle ohne dabei hinsichtlich einen Unterschied aufgrund von Rasse, Geschlecht, Sprache oder Religion zu machen.]

 

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