IQNA

Rezension eines palästinensischen Schriftstellers

Zionistische Verzerrungen durch Verfälschung religiöser Texte

16:44 - September 13, 2023
Nachrichten-ID: 3009028
Al-Quds (IQNA)- Neben der Bezugnahme auf das Alte und Neue Testament verwiesen die Zionisten auch auf den Heiligen Koran, das heilige Buch der Muslime und behaupteten, dass der Name „Israel“ oft im Koran vorkommt aber „Palästina“ jedoch nicht. Dies trotz der Tatsache, dass das Wort Israel kein Land bedeutet und der vom Besatzungsregime gewünschte moderne Nationalstaat, wie wir ihn kennen vor 1500 Jahren noch nicht existierte.

Laut IQNA unter Berufung auf Palestine Chronicle wies Jamal Kanj, ein palästinensischer Schriftsteller und Gesellschaftskritiker der arabischen Welt in einer Notiz auf die Versuche zionistischer Juden hin Geschichte zu schreiben und historische und religiöse Texte zu fälschen, um ihre eigene existenzielle Identität zu belegen: Zionistische Juden versuchen mithilfe des Tricks des Zionismus (historische Texte in Dokumente umzuwandeln um den Zionismus zu bestätigen) nicht-historische religiöse Texte wie den Koran – den die zionistischen Juden nicht akzeptieren – für ethnische Säuberungen in Bezug auf die Geschichte Palästinas zu nutzen.

Zunächst ist anzumerken, dass sich das Wort „Hebräisch“ nicht allgemein auf den Stammort der frühen Hebräer (synonym mit den semitischen Israeliten) bezieht. Das Wort leitet sich vom hebräischen Wort „Ivri“ ab, das von „perates“ und einem griechischen Wort für „durchziehen“ oder „auswandern“ abgeleitet ist. Historisch gesehen ist dieser Begriff den Stämmen vorbehalten, die von der anderen Seite des Euphrat einwanderten und sich im Land Kanaan niederließen.

In der arabischen Sprache geht der Ursprung des hebräischen Wortes (Hebräisch) auf das Verb عبر zurück, was das Überqueren einer Wasserstraße bedeutet. Im modernen Arabisch ist der Plural des Hebräer ein Adjektiv, das diejenigen beschreibt, die eine Wasserstraße überquerten.

DNA und anthropologisch bestätigte Untersuchungen zeigen, dass die alten Hebräer oder „Ivrim“, die von der anderen Seite des Flusses kamen, zu den verschiedenen Gruppen gehörten, die sich in Palästina niederließen und zur ethnischen Vielfalt der heutigen Palästinenser beitrugen. Diese Palästinenser mit unterschiedlicher Genetik sind Nachkommen von Palästinensern, Kanaanitern, Jebusiten (von semitischen Stämmen), Römern, „Ivorim“ und anderen.

Während einige der ursprünglichen Ivorim, auch bekannt als Arabim- oder Mizrachi-Juden, an ihrem ursprünglichen Glaubenssystem (Judentum) festhielten und weiterhin in Palästina und anderen Nachbarländern lebten änderte sich die Mehrheit von ihnen – wie auch andere ethnische Gruppen in Palästina – und akzeptierten andere Religionen, die nacheinander kamen also z.B. Christentum und Islam.

Die zionistische Bewegung (Zionismus ist eine politische Bewegung, die im späten 19. Jahrhundert gegründet wurde) ignoriert die genetischen und historischen Fakten und versucht nicht-historische Aufzeichnungen zur Rekonstruktion der Geschichte zu verwenden und falsche Informationen zu verbreiten um eine Verbindung zu den alten Hebräern (den Einwanderern) herzustellen.

 

Unvollständiges Zitat der Zionisten auf Texte anderer Religionen

Die zionistische Bewegung bezog sich nicht nur auf das Alte und Neue Testament, sondern auch auf den Heiligen Koran, das heilige Buch der Muslime und behauptete, dass der Name „Israel“ oft im Koran vorkommt während „Palästina“ nicht. Zionisten machen sich die mangelnde Vertrautheit der Menschen mit dem Koran zunutze und möchten ihn als historische Quelle nutzen, wenn er mit ihrer anerkannten Voreingenommenheit und ihrem Geschichtsrevisionismus übereinstimmt.

Der Begriff „Israel“ im Koran hat im Buch Josua die gleiche Bedeutung (Verse 24:3-15) wo es sich auf Jakobs Kinder bezieht und „Israel“ anstelle von Jakobs Namen verwendet wird. Ebenso bezeichnet der Koran die Kinder Israels (Nachfahren Jakobs) als den Stamm Jakobs (Friede sei mit ihm) und nicht als ein Land. Ebenso nennt der Koran die Menschen im allgemeinen als Kinder Adams (Friede sei mit ihm).

Daher vermittelt der Begriff „Kinder Israels“ oder der entsprechende Ausdruck, die Kinder Jakobs, ein Stammeskonzept und weist nicht auf eine geopolitische Einheit hin so wie der Verweis auf „Kinder Adams“ kein Land namens Adam meint.

Der Koran enthält keine explizite Namensnennung von Nationen, egal ob Araber oder Nicht-Araber weil das vom Besatzungsregime gewünschte Konzept des modernen Nationalstaats, wie wir es heute kennen vor 1500 Jahren noch nicht existierte. In dieser Hinsicht erwähnt der Koran keine Länder wie Syrien, Irak, Iran und Irak. Der Grund dafür ist dass religiöse Texte einschließlich des Korans keine historischen Lehrbücher sind. Aus diesem Grund ist keines dieser Bücher in der Geschichtsabteilung von Bibliotheken oder Buchhandlungen zu finden.

Von den drei monotheistischen religiösen Schriften identifiziert jedoch nur das Alte Testament Palästina ausdrücklich als eigenständigen Staat und nicht als Stamm. Im Buch Exodus 13:17 heißt es: „Als Pharao das Volk (die Israeliten) ziehen ließ führte Gott sie nicht auf den Weg in das Land Palästina obwohl dieser Weg kürzer war.“

Philistine ist das phonetische Äquivalent des deutschen Wortes „Palästina“ im Arabischen.

 

Arroganz der Zionisten gegenüber dem Koran

Zionisten sind so dreist, dass sie Koranverse aus dem Kontext reißen, um ihre Lügen zu verbreiten (wobei sie einen Teil des Textes ignorieren und selbstgefällig interpretieren). Dennoch ignorieren sie einen umfassenden religiösen Text, der genau dem Konzept widerspricht das sie fördern wollen. Weil Palästina als Region einer der wenigen Orte war, die im Koran und in Überlieferungen des Propheten Gottes (Friede sei mit ihm) erwähnt wurden.

Im ersten Vers der Sure Isra‘ bezieht sich der Koran auf Bait-ul-Maqdas: „Gepriesen-erhaben ist derjenige der seinen Diener nachts reisen ließ - in einem Teil der Nacht von der Moschee- Al-Haram zur Moschee Al-Aqsa, deren Umgebung wir segneten, um ihm von unseren Zeichen zu zeigen. Gewiß, er ist Der Allhörende, Der Allsehende.

Dieser Vers betont deutlich die Heiligkeit Jerusalems und seiner Umgebung für Muslime. Die Interpretationen variieren, wobei einige es als Hinweis auf das heutige Palästina interpretieren, während andere einen breiteren Geltungsbereich vorschlagen, der Palästina und seine Nachbarländer einschließt.

Darüber hinaus ist in einer Überlieferung des Propheten ein weiterer Hinweis in der Beschreibung des palästinensischen Volkes versteckt: „Eine Gruppe meiner Gemeinschaft kämpft ständig vor den Toren von Damaskus und seiner Umgebung sowie Jerusalem und seiner Umgebung und ihre Hilferufe werden nicht gehört. Sie werden am Tag der Auferstehung mehr Recht bekommen“ (aus dem Buch Musnad Abi Yaali).

Man kann argumentieren, dass sich die oben erwähnte Prophezeiung teilweise erfüllt, weil die Palästinenser durchhielten, obwohl sie von ihren Glaubensgenossen im Stich gelassen wurden, wie zum Beispiel von den arabische Diktatoren, die die Beziehungen zum zionistischen Besatzer normalisieren.

 

Kritiker Israels als antisemitisch abgestempelt

Die Ausnutzung der Unkenntnis der Menschen gegenüber religiösen Texten durch die Zionisten wird ohne die Unterdrückung der Geschichte unvollständig sein. Daher bestehen die zionistischen Bemühungen weiterhin eine ignorante westliche Gesellschaft auszunutzen, indem sie aus dem Holocaust Kapital schlagen während Europas Schuld weiterhin besteht. Dies geschieht vor allem dadurch dass sie das Etikett „Antisemitismus“ missbrauchen um den Diskurs oder offene Kritik am rassistischsten Regime (Israel) einzuschüchtern und abzuwürgen.

Darüber hinaus arbeiten Israel-Anhänger durch die Zensur palästinensischer Narrative in den Mainstream-Medien und den Druck auf lokale und nationale Regierungsinstitutionen daran Gesetze zu erlassen, die die Teilnahme an gewaltlosen Protesten und Boykotten gegen Israel unter Strafe stellen.

Es gibt viele Beispiele dafür, dass Akademikern und Denkern eine Anstellung an US-Universitäten verweigert, oder sie aus Denkfabriken und Forschungszentren entlassen werden, weil ihre „kontroverse“ Meinung zur Palästinenserfrage ihre Sponsoren abschrecken könnte.

Ebenso werden Verträge mit Regierungsbehörden gekündigt, weil Unternehmen sich weigern, das Versprechen gegen die Boykott-Israel-Bewegung zu unterstützen. Darüber hinaus fehlen palästinensische Ansichten auffällig in Print- und Bildmedien.

Im Gegensatz dazu haben pro-israelische Autoren uneingeschränkten Zugang zu Veröffentlichungen in allen Zeitungen und israelische Beamte oder ihre Unterstützer äußern ihre Ansichten unangefochten in US-amerikanischen und europäischen Fernsehnachrichtensendern.

Aus diesem Grund können Sie diesen Hinweis nicht auf einem dieser westlich verwalteten Medien lesen!

Übersetzt ins Persische von Mohammad Hasan Gudarzi

Übertragen ins Deutsche von Stephan Schäfer

 

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