IQNA

Versuch eines nichtmuslimischer Bürger Halal-Attraktionen in Japan einzuführen

14:47 - November 07, 2023
Nachrichten-ID: 3009341
Um muslimischen Touristen das Land Japan vorzustellen, teilt der japanische Nicht-Muslim Ikoto Hongo auf Instagram Informationen zu Halal-Lebensmitteln für Muslime.

Laut IQNA und unter Berufung auf Have Halal Will Travel beginnen manche in einer Welt voller Barrieren und Missverständnisse Dinge, die eine Brücke zwischen Kulturen schlagen und die Inklusivität auf ihre ganz eigene Art und Weise fördern.

Ikoto Hongu, ein 24-jähriger nicht-muslimischer Content-Ersteller aus Kobe/Japan setzte sich mit einem ermutigenden und entschlossenen Geist zum Ziel, Japan durch seine Instagram-Posts für Muslime attraktiver zu machen.

Ikotos Reise in die Welt des Halal-Essens und der muslimfreundlichen Optionen in Japan begann im Jahr 2022 während eines einjährigen Studentenaustauschprogramms an der Universität Malaya in Kuala Lumpur. Im Austausch mit einer vielfältigen Gruppe muslimischer Freunde wurde ihm klar, dass es für muslimische Reisende oft entmutigend ist, in Japan Halal-Essen zu finden. Zu dieser Zeit hatte Ikoto nur begrenzte Kenntnisse über den Islam, Halal und die von Muslimen einzuhaltenen Ernährungsbeschränkungen.

„Meine Freunde reisten gern nach Japan, aber es fiel ihnen schwer Halal-Essen zu finden“, sagte Ikuto. Sie erzählten mir, dass sie, wenn sie nach Japan reisen jeden Tag Barbecue essen müssen. Sie bringen auch Instantnudeln mit und essen im Hotel. Ich war total erstaunt! Ich liebe japanisches Essen, deshalb möchte ich es mit meinen muslimischen Freunden teilen.

Dieses einfache Gespräch mit seinen neuen Freunden weckte in Ikuto das Interesse, mehr über Halal-Tourismus, Halal-Essen und die islamische Kultur zu erfahren.

Mit neuem Wissen und dem Wunsch, seinen Freunden die japanische Küche vorzustellen, begann Ikuto seine Karriere. Im März 2023 startete er seinen Instagram-Account mit dem Ziel, wertvolle Informationen über Halal-Optionen, Orte zum Beten und seine persönlichen Erfahrungen als Nicht-Muslim bei der Erkundung des muslimfreundlichen Japans zu teilen.

 

Versuch eines nichtmuslimischer Bürger Halal-Attraktionen in Japan einzuführen

 

Er sagt: Eine der Herausforderungen für mich war, dass ich die Moscheen nicht betreten durfte, weil ich kein Muslim bin. Er wollte mehr darüber erfahren, wie wichtig es ist tiefer in den Koran einzutauchen und islamische Rituale zu verstehen und wandte sich deshalb an muslimische Freunde und Moschee-Imame um Rat zu erhalten.

Zu Beginn seiner Instagram-Karriere war es eine Herausforderung Vertrauen bei ihren Followern aufzubauen. Es kamen Zweifel an Ikuto auf, doch mit Entschlossenheit, Hingabe und wahren Absichten eroberte er nach und nach die Herzen seines Publikums und verdiente sich ihr Vertrauen und Respekt.

 

Hilfe von Instagram-Followern erhalten

Um auf die besonderen Bedürfnisse muslimischer Reisender einzugehen, verlässt sich Ikoto sowohl auf seine Anhänger als auch auf die Restaurants selbst. Oftmals empfehlen seine Follower Halal-Restaurants und diese Lokale wenden sich wegen der Werbung an ihn. Während Halal-zertifizierte Restaurants in Japan selten sind, hat die gestiegene Nachfrage muslimischer Touristen viele Restaurants dazu ermutigt, auf muslimische Essensvorlieben einzugehen.

Das bedeutet, dass mehr Restaurants lernen alkoholfreie und Schweinefleischgerichte von ihren regulären Menüs zu trennen und muslimischen Reisenden zugänglichere Optionen anzubieten, sagte Ikoto.

Einer der aufschlussreichsten Aspekte von Ikotos Reise waren seine Besuche in Moscheen. Dabei geht es nicht nur darum, Moscheen aus der Nähe zu sehen sondern auch darum intime Gespräche mit Imamen und muslimischen Gemeinschaften zu führen. Diese Begegnungen erweiterteten sein Verständnis des Islam und schufen einen Raum für einen freien Dialog.

„Ich genieße den Lernprozess sehr, sowohl durch persönliche Erfahrungen als auch durch tiefergehende Gespräche“, sagte Ikoto.

Was Ikuto am Islam am meisten bewundert ist die Art und Weise wie Muslime in ihrem täglichen Leben gute Taten in den Vordergrund stellen, mit dem ultimativen Ziel im Jenseits den Himmel zu kommen. Ihr Engagement für ein gerechtes Leben berührt Ikotos Seele. Er vertieft sich in den Koran und entdeckt wertvolle Lektionen für ein erfülltes Leben.

Ikotos Erfahrung bei der Förderung von Halal-Optionen war ein kulinarisches Abenteuer. Er genießt jede Erfahrung, von der Verkostung japanischer Halal-Speisen bis hin zum ersten Genuss von Kobe-Rindfleisch.

Er sagte: „Ich bin in Kobe geboren und aufgewachsen, aber ich habe nie Kobe-Rindfleisch gegessen weil es zu teuer war! Aber bin froh, dass ich es durch meine Arbeit ausprobieren konnte.“

 

Versuch eines nichtmuslimischer Bürger Halal-Attraktionen in Japan einzuführen

 

Zukunftspläne

Ikoto hat große Pläne für die Zukunft. Er plant, seine Arbeit auf andere nicht-muslimische Länder auszuweiten und Halal-Essen und muslimfreundliche Orte zu fördern. Darüber hinaus soll seine Halal-Navi-App zu einem unverzichtbaren Tool für muslimische Reisende in Japan werden und ihnen dabei helfen muslimfreundliche Restaurants, Moscheen und Hotels zu finden.

Die Geschichte von Ikoto Hongo ist ein inspirierender Beweis dafür, welchen Unterschied eine Person bewirken kann. Indem er sich für Inklusivität einsetzt und sich der Mission des kulturellen Austauschs widmet, zaubert er ein Lächeln auf die Gesichter und macht Japan gleichzeitig zu einem einladenderen Reiseziel für muslimische Besucher. Durch seine Bemühungen beweist er, dass kleine Maßnahmen große Auswirkungen auf den Aufbau einer besseren und harmonischeren Welt haben können.

Übersetzung ins Persische: Mohammad Hasan Gudarzi

Übertragung vom Persischen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

4178968

captcha