IQNA

Verurteilung des Täters des Angriffs auf muslimische Familie in Kanada

10:45 - November 18, 2023
Nachrichten-ID: 3009407
Ontario (IQNA)- Ein kanadischer Jugendlicher, der Mitglieder einer muslimischen Familie mit einem Auto tötete, wurde vor Gericht wegen vorsätzlichen Mordes in vier Fällen angeklagt.

Laut IQNA unter Berufung auf Al Jazeera griff der Fahrer eines Autos vor zwei Jahren eine muslimische Familie in London, Ontario, Kanada, an und tötete vier Mitglieder dieser Familie.

Die Staatsanwälte sagten, der Angriff ist ein Terrorakt gegen die muslimische Gemeinschaft Londons. Nathaniel Weltman, der zum Zeitpunkt seiner Festnahme 20 Jahre alt war, wurde in vier Fällen wegen Mordes ersten Grades, in einem Fall wegen versuchten Mordes und in einem Fall wegen versuchten Mordes verurteilt. Sollte die Verurteilung rechtskräftig werden droht ihm lebenslange Haftstrafe.

Bei diesem Angriff wurden der 46-jährige Salman Afzal, seine 44-jährige Frau Madiha Salman, ihre 15-jährige Tochter Yamna und seine 74-jährige Großmutter Talat Afzal getötet. Der 9-jährige Sohn dieser Familie wurde schwer verletzt.

Weltman gab zu, dass er im Juni 2021 in London, Ontario, Afzals Familie mit seinem Pickup überfahren hatte.

Die Staatsanwälte argumentierten vor Gericht, dass er von der Ideologie der weißen Rassisten motiviert gewesen sei und versuchte Muslime einzuschüchtern oder zu terrorisieren. Zu seiner Verteidigung wird angeführt, dass er unter psychischen Problemen leide wobei jedoch keine Voraussetzungen für die Behauptung gibt dass er geisteskrank ist. Er beging dieses Verbrechen nachdem er Halluzinogene einnahm. Der Staatsanwalt gab bekannt, dass die Angeklagten des Terroranschlags in London eine Botschaft an Muslime senden wollten.

Abdul Fattah Tawakal, einer der muslimischen Führer der Region, sagte vor Gericht: „Das heutige Urteil ist ein historischer Schritt im Kampf gegen Hass und Islamfeindlichkeit. Dies ist eine klare Anklage gegen den weißen nationalistischen Terrorismus. Dies ist eine klare Botschaft, dass solcher Hass in unserer Gesellschaft keinen Platz hat.“

Er fügte hinzu: „Die Beweise aus diesem Prozess zeigen uns, dass noch viel zu tun ist um sicherzustellen, dass kein weiterer Extremist ähnliches begeht.“

Tabandeh Bukhari, die Mutter eines der Opfer, sagte gegenüber Reportern: „Die anhaltende Trauer und die unwiederbringliche Lücke, die der Verlust mehrerer Generationen derselben Familie hinterließ traf uns zutiefst.“ Sie fügte hinzu, dass dieser Satz eine gewisse Erleichterung verschafft.

In dem fast zehnwöchigen Verfahren erfuhren die Geschworenen, dass Weltmann ein auf seinem Computer gefundenes „Terroristenmanifest“ verfasst hatte, in dem er seine Unterstützung für den weißen Nationalismus und seinen Hass auf Muslime beschrieb.

Omar Khamisa, Präsident des Canadian Muslim National Council, sagte, der Angriff vor zwei Jahren „die Beziehung der kanadischen Muslime zu ihrem Land veränderte“. Er fügte hinzu: „Viele von uns fühlten sich beim Gehen auf der Straße zum ersten Mal unsicher und wurden gezielt angegriffen.“

Der nächste Verhandlungstermin für Weltman ist für den 1. Dezember angesetzt. Der Mord war der tödlichste antimuslimische Angriff in Kanada seit einer Schießerei in einer Moschee in Quebec City im Jahr 2017 bei der sechs Menschen ums Leben kamen. Dem Täter dieser Schießerei wurde kein Terrorismus vorgeworfen.

 

4182423

captcha