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Ägyptens Bemühungen Manuskripte der zweitältesten Bibliothek der Welt zu restaurieren

11:10 - June 22, 2024
Nachrichten-ID: 3010749
IQNA- Hossam Sobhi, Direktor des Antiquitätenbereichs der Heiligen Katharina im Südsinai, kündigte die Bemühungen zur Restaurierung der Manuskripte der Heiligen Katharina im Süden der Sinai-Halbinsel als einer der ältesten Bibliotheken der Welt an.

Laut IQNA unter Berufung auf Akhbarak sagte Hossam Sobhi, Direktor des Saint Catherine Antiquities Area im Südsinai, dass die Deir Saint Catherine Library nach der Vatikanischen Bibliothek in Rom die zweitälteste Bibliothek der Welt ist und eine Archivreferenz mit archäologischen Dokumenten, Karten und Bildern. Die Korrespondenz der Oberhäupter von Dir und verschiedener christlicher Kaiser ist so groß, dass viele Besucher des Klosters unbedingt die Bibliothek besuchen möchten, die eine der wichtigsten Touristenattraktionen auf der Sinai-Halbinsel und der Welt ist.

 

Sobhi bemerkte: Die Sinai-Bibel ist eigentlich eine auf Griechisch verfasstes Exemplar des Alten Testaments. Dieses kostbare Exemplar wurde im 4. Jahrhundert n. Chr. von einem Mönch aus Syrien im Auftrag des oströmischen Kaisers Konstantin verfasst und ein Exemplar davon wurde zu dieser Zeit auch in anderen religiösen Zentren im Osten Roms verteilt.

 

Als der Islam in der Region einzog wurde dieses Heiligtum von muslimischen Herrschern unterstützt und viele Befehle wurden von diesen Herrschern erlassen um die Religionsfreiheit zu gewährleisten und die Mönche des Heiligtums der Heiligen Katharina zu unterstützen. Ein wichtiger Teil dieser Anordnungen und Befehle ist jetzt in der Dir-Bibliothek gespeichert.

 

Sobhi fügte hinzu: Im Jahr 1859 besuchte Konstantin Chendorf, ein deutscher Forscher, der sich für die Manuskripte der Bibel interessierte, das Katharinenkloster. Als er auf ein Manuskript der Sinai-Bibel stieß, lieh er es sich mit dem Versprechen aus es dem Zaren von Russland, Alexander II., zu übergeben und es dann dem Kloster zurückzugeben. Auf seine Bitte hin stimmten sie zu mit der Bedingung des Zurückerhalts.

 

Der Direktor des Altertumsbezirks erklärte: Leider wurde dieses Exemplar nach der Veröffentlichung nicht zurückgegeben. 1975 wurden in einem von Deirs Räumen, die sich heute in der Bibliothek befinden 16 weitere Seiten dieses Manuskripts entdeckt.

 

Sobhi erklärte, dass er das von dem deutschen Gelehrten Constantin Chendorff ausgeliehene Manuskript in einer Bibliothek in London fand und dass nun Verhandlungen über die Rückgabe im Gange seien.

 

Sobhi erklärte, dass die Bedeutung der Bibliothek von Deir St. Catherine nicht nur in ihrem wissenschaftlichen und archäologischen Wert liegt sondern dass sie auch als eine der wichtigsten historischen Quellen in der gesamten christlichen Welt gilt und 3.300 Manuskripte in 11 Sprachen enthält. Zwei Drittel dieser Manuskripte sind auf Griechisch verfasst, etwa 700 Manuskripte auf Arabisch, 36 auf Syrisch, 86 auf Georgisch und 80 auf Slowenisch.

 

Viele Historiker bezeichnen die Bibliothek des St.-Katharinen-Museums, die nach dem Vatikan die zweitwichtigste Bibliothek der Welt hinsichtlich der Aufbewahrung christlicher historischer Manuskripte ist als klaren Beweis für die Existenz einer weit verbreiteten religiösen Toleranz in islamischen Ländern.

 

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Stichworte: bibliothek ، Ägypten ، Manuskripte
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