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Israels Angst vor Schaffung einer Einheit in Syrien

16:08 - December 11, 2024
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IQNA- Israels Überraschung über das Vorgehen syrischer Oppositionsgruppen wirft die Frage auf, wie viel Israel aus den Ereignissen vom 7. Oktober lernte. Aus den Entwicklungen in Syrien können wir schließen, dass Israel keine Lektion lernte und es nicht garantiert werden kann, dass es seine Überraschungen nicht wiederholt.

IQNA: Quelle Al Jazeera: Der arabische Politikanalyst Mohammad Watad analysierte in einer Notiz die Situation in Syrien nach dem Sturz der Regierung von Bashar al-Assad und die Angst der Zionisten vor einer Vereinigung des syrischen Volkes.

Der Erfolg der syrischen Oppositionsgruppen beim Sturz der Regierung von Baschar al-Assad schien aus israelischer Sicht zweideutig. Dieser Trend veranlasste die israelische Armee ihre Streitkräfte auf dem besetzten Golan zu mobilisieren, da sie einen plötzlichen Bodenangriff aus Syrien erwartete.

Israel beschreibt die Geschehnisse in Syrien und die Kontrolle dessen, was es die „islamistische Rebellenkoalition“ nennt, als ein „historisches Ereignis“, das Auswirkungen auf den Nahen Osten haben und dazu beitragen wird die Spielregeln in der Region zu ändern. Das ist es wovor Israel Angst hat und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Ereignisse in Syrien auf einige arabische Länder übertragen werden.

Aufgrund der Bedenken Israels verstärkte die Besatzungsarmee ihre Streitkräfte auf den Golanhöhen, während Benjamin Netanyahu zusammen mit Israel Katz, dem Kriegsminister dieses Regimes, die Waffenstillstandslinie auf den besetzten Golanhöhen besuchte und die Invasion ihrer Streitkräfte in die Pufferzonen der Golanhöhen stoppte nd ihre Kontrolle überwachte. Netanyahus Behauptung zufolge besetzte das zionistische Regime den syrischen Jabal al-Sheikh nach dem Rückzug der Streitkräfte von Baschar al-Assad zu „Verteidigungszwecken“.

 

Heikle Lage im besetzten Palästina

Der pensionierte Generalmajor Amiram Levin sagte, dass der Versuch der israelischen Armeekommandoeinheit „Sheldag“, den Gipfel des Jabal al-Sheikh in Syrien unter dem Vorwand zu besetzen, dass sich bewaffnete den Grenzen nähern, die Besorgnis Israels widerspiegelt. Er sagt: Angesichts dessen, was wir im Syrienkrieg erleben und angesichts des Chaos im Nahen Osten sollte Israel ruhig agieren und kein Aufhebens um den Plan machen Jabal al-Sheikh anzugreifen.

Levin, der zuvor Kommandeur des nördlich besetzten Palästina und Stellvertreter des Mossad war, betonte in seinem Interview mit der Zeitung Maariv die Bedeutung der israelischen Einnahme von Jabal al-Sheikh, der die strategische Position mit Blick auf die Golanhöhen und den Libanon . sowie Damaskus, die Hauptstadt Syriens betonte.

Er warnte vor den Konsequenzen, dass der Plan zur Einnahme von Jabal al-Sheikh die Situation an der Waffenstillstandslinie verkomplizieren wird. Er sagte: Israel muss sicher sein, dass seine Militäreinsätze im Golan nicht dazu beitragen die Situation zu verkomplizieren und dass es sich nicht in Syrien einmischt. Die israelische Armee befindet sich in einer kritischen Situation, da der Krieg in Gaza weitergeht, der Waffenstillstand mit dem Libanon vorübergehend ist und es auch im Westjordanland eine hitzige Kriegsfront gibt.

Diese Warnungen zeigen Anerkennung für die Position des Nationalen Sicherheits- und Zionistischen Strategieinstituts „Mishgav“, das dem israelischen Regime riet wachsam und vorsichtig hinsichtlich der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten zu sein. Denn es gibt Spekulationen, dass die jüngsten Ereignisse in Syrien eine Bedrohung für Israel darstellen könnten.

 

Sorgen des zionistischen Regimes

Michael Milstein, Leiter der Palestine Studies Association am Dayan Center der Universität Tel Aviv, schrieb in der Zeitung Yedioth Aharonot einen Artikel mit dem Titel „Erdbeben in Syrien dauert immer noch an und wir müssen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen“ und ging darin auf die Probleme Israels ein und führt Bedenken hinsichtlich des Erfolgs bewaffneter Gruppen in Syrien, der zum Sturz der Regierung von Bashar al-Assad führte auf.

Milsteins Schätzungen zufolge unterscheiden sich die Merkmale und Folgen der jüngsten Unruhen in Syrien vom plötzlichen Angriff der Hamas auf die zionistischen Siedlungen im Gazastreifen und der Niederlage des zionistischen Geheimdienstes am 7. Oktober 2023, da es immer noch Auswirkungen gibt, die von Israel nicht gelöst wurden und diese müssen eingehend analysiert werden.

Dieser israelische Forscher sagt: Die Überraschung Israels über das Vorgehen syrischer Oppositionsgruppen im Zusammenhang mit der Vollendung der Revolution und dem Sturz des Assad-Regimes wirft die Frage auf, wie viel Israel aus den Ereignissen vom 7. Oktober lernte. Aus den Entwicklungen in Syrien können wir schließen, dass Israel keine Lektion lernte und es nicht garantiert werden kann, dass es seine Überraschungen nicht wiederholt.

Er fügt hinzu: Der schnelle Schritt hin zur Analyse möglicher Szenarien und zur Bereitstellung von Empfehlungen für die Politik, die Israel verfolgen sollte, ist für Tel Aviv an sich überraschend und zeigt das Unbehagen dieses Regimes, sowohl bei der Beobachtung der Realität als auch bei der Bewertung der Zukunft mit seinen neuen Nachbarn.

Er glaubt, dass es im Post-Assad-Syrien nichts gibt, was Optimismus hinsichtlich des neuen Nahen Ostens wecken könnte den Netanyahu fördert und schlägt vor, dass Israel seine rhetorische Euphorie vermeiden sollte.

Er sagte: Israel muss vorsichtig sein, denn die syrischen Revolutionäre sind viele Gruppen mit widersprüchlichen Interessen und Ideen, einige von ihnen sind islamistische Dschihadisten. Daher ist es keine Übertreibung anzunehmen, dass Syrien als Land in einzelne Teile geteilt wird. Genauer gesagt wird es den bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bestehenden, zusammenbrechenden Zustand des Landes stärken.

 

Zionistische Sicht auf neuen Nahen Osten

Aus der Sicht von Amir Bin David, Herausgeber von „Time of Israel“, wird der Sturz der Regierung von Bashar al-Assad aus historischer Sicht als ein weiteres Glied in der Kette der Ereignisse in Erinnerung bleiben, die am 7. Oktober 2023 begann. Wenn man bedenkt, dass die Al-Aqsa-Sturmoperation nicht nur Israel, sondern auch die Region und die Welt sowie die syrischen Revolutionäre überraschte.

Ben David behauptete, dass die Ereignisse vom 7. Oktober und Israels Krieg gegen Gaza nicht nur die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen geschwächt hätten, sondern auch der libanesischen Hisbollah einen schweren Schlag versetzt hätten und den Iran in der Region gechwächt hätte, was nun zum Zusammenbruch des Assad-Regimes geführt habe. Er fügte hinzu: Wir stehen am Rande eines neuen Nahen Ostens, aber es ist noch zu früh, um zu beurteilen, ob das eine gute Nachricht für Israel ist.

Er glaubt, dass Israel und die ganze Welt den Anführer von Tahrir al-Sham, nämlich Ahmad al-Shara (bekannt als Abu Muhammad al-Julani), als „neuen starken Mann in Syrien“ bezeichnen sollten. Weil er sich dafür einsetzt Syrien geeint zu halten und eine freie, gerechte und demokratische Regierung zu schaffen. Er sagte: Das scheint großartig, aber es ist sehr schwer zu glauben, dass das passieren wird und das gibt Israel Anlass zur Sorge.

 

Übersetzt ins Persische von Fereshte Seddiqi

Übertagen vom Persischen ins Deutsch von Stephan Schäfer

 

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Stichworte: israel ، syrien ، Einheit ، Baschar al-Assad ، Gaza-Krieg
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