IQNA

In Frankreich Hass gegen Muslime weit verbreitet und tief verwurzelt

18:02 - September 18, 2025
Nachrichten-ID: 3013566
IQNA- Laut den Ergebnissen einer Umfrage ist der Hass gegen Muslime in Frankreich weit verbreitet, tief verwurzelt und vielschichtig.

IQNA: Einer vom Ifop -Institut im Auftrag der Großen Moschee von Paris durchgeführten und exklusiv von Libération veröffentlichten Studie zufolge erreichte der Hass gegen Muslime in Frankreich alarmierendes Ausmaß.

Die Studie, für die 1.005 in französischen Großstädten lebende Muslime befragt wurden, hob eine systematische, mehrdimensionale und tief verwurzelte Diskriminierung hervor.

Der Umfrage zufolge glauben 82 Prozent der französischen Muslime, dass die Verbreitung von Hass gegen Muslime in Frankreich heute ein weit verbreitetes Phänomen ist.

Ein erheblicher Anteil (66 %) gab an in den letzten fünf Jahren rassistisches Verhalten erlebt zu haben. Damit ist die Rate dreimal höher als in der Gesamtbevölkerung.

Die Umfrage ergab, dass junge Muslime von diesem Phänomen besonders betroffen sind: 76 Prozent der unter 25 Jährigen gaben an Rassismus erlebt zu haben.

Die Studie verdeutlichte die dominante religiöse Dimension dieser Diskriminierung: 50 Prozent der Betroffenen glauben, dass ihre Religion der Hauptgrund für die Diskriminierung ist. Auch nicht-religiöse Muslime sind betroffen: 41 Prozent führen die erlebten Handlungen auf ihre Religionszugehörigkeit zurück.

Der Umfrage zufolge ist diese Art von Rassismus in allen sozialen Schichten weit verbreitet, einschließlich der Mittelschicht und der in die französische Gesellschaft integrierten Bürger und selbst Orte an denen Muslime eigentlich geschützt werden sollten – wie etwa öffentliche Dienste, Schulen und die Polizei – scheinen Orte der Diskriminierung zu sein.

Diese Diskriminierung spiegelt sich auch beim Zugang zu Beschäftigung und Wohnraum wider: 51 Prozent der Befragten gaben an bei der Arbeitssuche diskriminiert worden zu sein und 46 Prozent bei der Bewerbung um eine Wohnung. Bei den Angehörigen anderer Religionen waren es nur 7 Prozent bzw. 6 Prozent.

Die Umfrage ergab, dass diese Atmosphäre bei Muslimen große Ängste auslöst. 64 Prozent von ihnen befürchten Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit und mehr als die Hälfte (51 Prozent) befürchten körperliche Angriffe. Bei Kopftuch-Trägerinnen sind es sogar 66 Prozent.

Angesichts dieser Unsicherheit ist das Vertrauen in die verantwortlichen Institutionen geschwächt. 66 Prozent würden nicht einmal in Erwägung ziehen Anzeige zu erstatten und noch weniger wären bereit sich an Vereine oder gar Moscheen zu wenden.

 

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