IQNA: Bei dem Angriff, der als der blutigste seit Beginn des Krieges im Sudan beschrieben wurde, tötete eine Drohne der Schnellen Eingreiftruppe Dutzende Zivilisten als diese in einer Moschee im Viertel Darja Al-Awali von El Fasher, der Hauptstadt der Provinz Nord-Darfur im Westen des Landes ihr Morgengebet verrichteten. (Quelle Al-Arabiya TV)
Khadija Musa, Generaldirektorin des Gesundheitsministeriums in Nord-Darfur, sagte gegenüber Al Jazeera in einer Erklärung: Viele Leichen wurden noch nicht identifiziert und einige liegen noch unter den Trümmern. Die Szene unterscheidet sich nicht von den Massakern, die wir vor Jahrzehnten in Darfur erlebten, nur dass tödlichere und präzisere Mittel zum Einsatz kamen.
Die Muslimische Weltliga verurteilte den grausamen Angriff auf die Moschee, bei dem Dutzende Zivilisten ums Leben kamen, aufs Schärfste.
In einer Erklärung des Generalsekretariats der Union heißt es: Wir verurteilen diesen verräterischen Angriff, der einen klaren Verstoß gegen alle internationalen Gesetze und Normen darstellt und bekräftigen unser Engagement für moralische Werte, internationales Recht und die Bestimmungen der Dschidda-Erklärung zum Schutz von Zivilisten und zivilen Objekten.
Die Muslim World League betonte außerdem ihre anhaltende Unterstützung für die Bevölkerung des Sudan und ihre Bereitschaft alle ihre Möglichkeiten einzusetzen um ihr Leid zu lindern.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres brachte seine tiefe Besorgnis über die rapide Verschlechterung der Lage in El Fasher im sudanesischen Nord-Darfur zum Ausdruck und warnte vor den zunehmenden Risiken für die in der Region eingeschlossene Zivilbevölkerung.
Der UN-Generalsekretär erklärte in einer seinem Sprecher zugeschriebenen Erklärung, dass El Fasher seit mehr als 500 Tagen El-Fasher unter strenger Belagerung durch die durch die Rapid Support Forces (RTP, die schnelle Eingreiftruppe) steht. Er wies darauf hin, dass die Angriffe auf Zivilisten in den letzten Wochen zunahmen und dass Berichten zufolge die meisten Bewohner des Lagers für Binnenvertriebene in Abu Shouk aufgrund der anhaltenden Bombenangriffe und Luftangriffe zur Flucht gezwungen wurden.
Er wiederholte seine Forderung nach einer sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten in El Fasher sowie nach Respekt und Schutz der Zivilbevölkerung und nach Erleichterung eines sicheren, ungehinderten und dauerhaften Zugangs zu humanitärer Hilfe im Einklang mit den Verpflichtungen der Parteien nach dem humanitären Völkerrecht und betonte die Notwendigkeit allen Zivilisten, die das Gebiet freiwillig verlassen möchten eine sichere Passage zu gewährleisten.
Der UN-Generalsekretär warnte zudem, dass die Zivilbevölkerung weiterhin die Hauptlast dieses verheerenden Konflikts trägt. Er betonte die Notwendigkeit einer sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten und rief die Parteien zu einem raschen Dialog auf um eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und eine Reduzierung der Gewalt, auch in El Fasher, zu erreichen. Er forderte die Parteien auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu finden.
Denis Brown, humanitärer Koordinator im Sudan, äußerte sich ebenfalls besorgt über den Angriff auf eine Moschee in der Gegend am Freitag, bei dem Dutzende betende Zivilisten getötet wurden.
Als Reaktion auf das blutige Verbrechen verurteilte die britische Außenministerin Yvette Cooper den Vorfall, bezeichnete ihn als zutiefst schockierend und forderte eine sofortige Deeskalation, Rechenschaftspflicht der beteiligten Parteien sowie die Gewährleistung des Schutzes der Zivilbevölkerung und der Bereitstellung humanitärer Hilfe.
Cooper sagte auf X Network: Die beteiligten Parteien zeigten seit langem eine eklatante Missachtung des humanitären Völkerrechts.
In einer Erklärung verkündete das katarische Außenministerium die scharfe Verurteilung und Verurteilung des Angriffs durch Doha. Es erklärte, dass die Bombardierung der Moschee einen klaren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstellt und betonte gleichzeitig die absolute Ablehnung der Angriffe auf Gotteshäuser und der Ermordung unschuldiger Zivilisten durch die katarische Regierung.
Masoud Boulos, Afrikaberater von US-Präsident Donald Trump, verurteilte den grausamen Angriff auf Gläubige aufs Schärfste.
Er fuhr fort: Dieser brutale Akt gegen Menschen die friedlich ihre Religion ausüben erinnert uns daran wie dringend es ist Frieden und Stabilität im Sudan zu erreichen.
Er betonte das Engagement der USA die Bemühungen zu unterstützen den Kreislauf der Gewalt zu beenden, die Zivilbevölkerung zu schützen und einen gerechten und dauerhaften Frieden im Sudan zu fördern.
Das saudische Außenministerium verurteilte den Angriff auf die Moschee im Stadtteil Al-Darajah in El Fasher und bezeichnete ihn als klaren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.
In einer Erklärung des Ministeriums heißt es: Das Königreich Saudi-Arabien betont seine Ablehnung dieser Angriffe auf Zivilisten und fordert ein sofortiges Ende des Krieges im Sudan, damit dem Sudan und seiner Bevölkerung weiteres Leid und Zerstörung erspart bleiben.
Seit dem 10. Juni 2024 steht El Fasher unter einer erdrückenden Belagerung und die Vorräte an Medikamenten und Lebensmitteln sind knapp geworden.
Da es keine internationale Intervention gibt werden die Forderungen der Bewohner lauter die Belagerung zu durchbrechen und humanitäre Grenzübergänge zu öffnen, die eine würdige Bestattung der Leichen ermöglichen, den trauernden Familien ein Mindestmaß an Schutz bieten und die Lebenden vor einer scheinbar endlosen Hölle bewahren.
El Fasher ist die letzte Großstadt in der Region Darfur, die nicht unter der Kontrolle der Schnellen Eingreiftruppen steht. Diese versuchen den Verlust der sudanesischen Hauptstadt Khartum Ende März auszugleichen. Seit April 2023 herrscht im Sudan ein Krieg zwischen der Armee und den Schnellen Eingreiftruppen, der Zehntausende Tote und mindestens 13 Millionen Vertriebene forderte.
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