Maulavi Abdul Hadi Hedayat, Professor für Islamische Kultur an der Rana-Universität in Kabul, sagte am Rande der 39.Internationalen Konferenz für Islamische Einheit: Ich nehme seit mehreren Jahren an der Einheitskonferenz teil und wir sind mit den Programmen der Organisation für die Nähe islamischer Konfessionen bestens vertraut. Eine der großen Errungenschaften des Forums für die Nähe islamischer Konfessionen besteht darin, dass es durch die Abhaltung solcher Konferenzen in der Lage war islamischen Bewegungen und Anhängern islamischer Konfessionen eine Botschaft zu vermitteln und sie auf die Einheit der islamischen Gemeinschaft vorzubereiten.
Maulavi Hedayat fuhr fort: Wir wollen die Rechts- und Denkschulen in ihren natürlichen Zustand zurückführen, indem wir einen konstruktiven islamischen Dialog, Empathie und Harmonie fördern und nach gemeinsamen Werten in den islamischen Denkschulen suchen. Der Trend, der in den letzten Jahrzehnten als Annäherungsbewegung bezeichnet wurde hat seine Wurzeln in den entferntesten islamischen Perioden! Denn er bezieht seine Originalität und Dynamik aus den brillanten Prinzipien der Scharia (islamische Jurisprudenz) und seine Werte sind mit der Ausweitung und Vertiefung der Verantwortung der muslimischen Gemeinschaft für die Schaffung der menschlichen Zivilisation oder zumindest ihrer aktiven Teilnahme daran klarer geworden.
Notwendigkeit die islamische Gemeinschaft in eine Weltmacht zu verwandeln
Er erklärte, dass uns mehrere Punkte bei der Annäherung der islamischen Denkschulen helfen und fuhr fort: Der Glaube an die Prinzipien des islamischen Glaubens ist sehr wichtig! Das heißt das umfassende Festhalten am Buch Gottes und der Tradition des Gesandten Gottes (Friede sei mit ihm) sowie vollständige Einhaltung der Notwendigkeiten und Säulen des Islam. Darüber hinaus ist das Prinzip der islamischen Brüderlichkeit selbst Teil des Hauptprogramms im Prozess der Erreichung der Einheit. Der Prophet Gottes sagte: „Der Gläubige ist der Bruder des Gläubigen“ und der Heilige Koran besagt eindeutig: „Die Gläubigen sind Brüder.“ Darüber hinaus weisen die Prinzipien der islamischen Einheit auf ein wichtiges Merkmal der erhabenen Religion des Islam hin. Dies sind die Prinzipien und Werte nach denen diejenigen handeln und an denen sie festhalten müssen, die eine Annäherung fordern, denn in der gegenwärtigen Situation nutzen die Feinde jede Art von kleinen und großen Differenzen aus um die Einheit der Muslime zu stören und scheuen keine Mühen um die Einheit zwischen Muslimen und islamischen Sekten zu vernichten.
Der afghanische Gelehrte fuhr fort: Das Wohlgefallen Gottes des Allmächtigen zu erlangen, die Freude der Seele des Heiligen Propheten, der Imame und Regenten der islamischen rechts- und Denkschulen, Verzweiflung der Feinde der Religion, Verwandlung der Muslime und Anhänger islamischer Denkschulen in eine große Stärke und Macht gegen die Feinde des Islam, Förderung eines konstruktiven islamischen Dialogs von Empathie und Harmonie und Suche nach Gemeinsamkeiten gehören zu den wichtigsten konstruktiven Ergebnissen der Schaffung von Einheit und Solidarität in der islamischen Welt. Dabei spielen Religionsgelehrte und Denker eine konstruktive Rolle im Prozess der Annäherung. Um dieses heilige Ideal und Ziel zu erreichen müssen wichtige Dinge wie Extremismus, Exzess, Exkommunikation, Verfluchung, Anschuldigungen der Neuerung, Extremismus und Exzess als Laster in der Religion und Exkommunikation vermieden werden.
Das zionistische Regime, der gemeinsame Feind aller Muslime
Zum Thema Palästina und der Haltung des afghanischen Volkes zur Gaza-Kriegskrise sagte Maulavi Hedayat: Das zionistische Regime ist der Feind unseres Glaubens und unserer Religion und der gemeinsame Feind der islamischen Gemeinschaft. Das Thema Palästina und dieses heilige Land bereiten allen Muslimen Sorgen, ob in Afghanistan, Iran, Saudi-Arabien, Libanon oder anderen Ländern. Das afghanische Volk verurteilt Blasphemie und widersetzt sich dem zionistischen US-Imperialismus. Es teilt die Haltung seiner Brüder und Schwestern im Iran, Jemen, Libanon und Irak. Das Thema Palästina ist nichts Neues. Seit der Besetzung Palästinas sind jedoch mehr als 70 Jahre vergangen. Der Angriff vom 7. Oktober und mutige Aufstand der Bevölkerung von Gaza bewiesen der Welt, dass die Macht des Glaubens, Stabilität und Standhaftigkeit unbesiegbar ist und dass sie, wenn die Welt sich vereint, nicht besiegt werden kann.
Er fügte hinzu: Wir lernten aus dieser Erfahrung, dass keine Macht eine Nation aufhalten kann die entschlossen ist ihre religiösen Werte zu bewahren. Das beste Beispiel für diese Entschlossenheit und diesen Willen ist der Hüter der Nation Palästina. Wir glauben, dass einige Führer arabischer Staaten, angeführt von Saudi-Arabien, Ägypten und anderen Ländern, angesichts dieser Krise eine Position der Untätigkeit einnahmen. Um die Zufriedenheit der westlichen Länder zu gewinnen, ergriffen sie nicht nur keine Maßnahmen zur Verteidigung Jerusalems und des Gazastreifens, sondern blockierten gar die Möglichkeiten zur Unterstützung der Brüder in Palästina. Von Jordanien und Ägypten wurde erwartet, dass sie die Wege zur Unterstützung öffnen. Dies ist eine Beschwerde der islamischen Länder. Wir hoffen, dass diese Slogans in die Tat umgesetzt werden. Wir hoffen auf den Tag an dem wir uns der Welt als vereinte Nation präsentieren.
Iran: Palästinas größter Unterstützer
Zur Rolle des Iran bei der Unterstützung im Thema Palästina sagte er: Die einzige Stimme, die sich zur Unterstützung Palästinas und des Gazastreifens erhob kam aus der Islamischen Republik. Auch die Achse des Widerstands stand dem Volk Palästinas mit Unterstützung des Iran in verschiedenen Bereichen bei. Die zwölftägigen Angriffe des zionistischen Regimes waren illegal und verstießen gegen das Völkerrecht. Sie forderten den Märtyrertod wertvoller iranischer Staatsbürger und Amtsträger. Doch die Reaktion des Iran auf diese Angriffe war sehr entschieden und erfreulich und jagte den Zionisten einen Schauer der Angst über den Rücken. Wir danken Gott, dass der Plan der Zionisten die innere Sicherheit der Islamischen Republik zu stören, kläglich scheiterte.
Das Interview führte Mohsen Haddadi
4305938/