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Kanada

Religiöse Minderheiten kritisieren diskriminierende Entscheidung der Provinzregierung von Québec

15:04 - November 26, 2020
Nachrichten-ID: 3003418
Teheran (IQNA) - Angehörige religiöser Minderheiten in der kanadischen Provinz Québec kritisierten die Provinzregierung und die zuständigen Behörden dafür, dass Weihnachtsfeiern trotz Corona stattfinden dürfen.

Laut „The Star“ haben die Führer religiöser Minderheiten in der kanadischen Provinz Québec an der Erteilung der Genehmigung für Zusammenkünfte an Weihnachten durch die zuständigen Behörden Kritik geübt und diese Haltung als Doppelmoral der Regierung Québecs bezeichnet.

Diese Worte wurden geäußert, nachdem der Premierminister von Québec, Francois Legault, den Bewohnern der Provinz versprochen hatte, das Verbot von Versammlungen zur Eindämmung des Coronavirus an den Weihnachtsfeiertagen aufzuheben.

Yusuf Faqiri, der Vertreter des Nationalen Rates der kanadischen Muslime sagte: „Für uns war diese Entscheidung enttäuschend. Die muslimische Gemeinde, die jüdische Gemeinde und die Sikh-Gemeinde durften an ihren religiösen Feiertagen keine Zusammenkünfte abhalten.“

Faqiri sagte, dass seine Kritik sich nicht nur gegen die Lockerung der Corona-Maßnahmen richte. Seine Organisation habe auch das Säkularismusgesetz in Québec, das das Tragen religiöser Symbole einschließlich muslimischer Kopftücher im öffentlichen Dienst verbiete, immer wieder aufs Schärfste kritisiert.

„Dass die Provinzregierung von Québec die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen an Weihnachten verteidigt, stellt eine Verletzung der religiösen Neutralität dar“, sagte er weiter.

Er fügte hinzu: „Alle Quebecer, egal welcher Religion sie angehören, spielen eine Rolle in der Gesellschaft. Um diese dann in aktive Beteiligung umzusetzen, ist es nötig, dass alle Bürger gleich behandelt werden. Und eben darin besteht ja die Hauptsache.“

 

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