Es war der 04. Juli 1982, als Ahmad Motowaselian von dem zionistischen Regime nahestehenden maronitischen Phalange-Miliz entführt wurde. Heute, mehr als 39 Jahre später, wissen wir noch nicht genau, was genau mit ihm passiert ist. Die iranischen Behörden gehen davon aus, dass die vier iranischen Diplomaten sich in den Gefängnissen des zionistischen Regimes befinden.
In all den Folgejahren haben Iraner die Hoffnung nie aufgegeben, dass das Schicksal von Ahmad Motowaselian und anderen entführten iranischen Diplomaten geklärt wird.
Die Angehörigen schwanken noch immer zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Sie hoffen aber noch, Nachrichten über den Verbleib oder das Schicksal der Entführten zu bekommen.
Die Mutter von Ahmad Motowaselian schaut lange auf das Foto in ihrer Hand. Sie wartet noch auf eine Nachricht.
Wir werden niemals die Hoffnung aufgeben! (IQNA)
Aber wer ist Ahmad Motowaselian?
Ahmad Motowaselian war ein iranischer Militärattaché und ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarde.
Er wurde 1953 in einer gottesehrfürchtigen Familie im Süden Teherans, geboren. Er besuchte die islamische Mostafavi-Schule und half nebenbei seinem Vater, der eine Konditorei besaß, bei der Arbeit. Er nahm bereits in jungen Jahren mit Vorliebe am Unterricht zum Heiligen Qur'an und Islam und erfuhrt dort auch über die Verbrechen und die Unterdrückung durch das Schah-Regime.
Infolgedessen wurde er politisch aktiv. Er besuchte die Berufsschule und absolvierte 1972 erfolgreich seinen Abschluss als Elektroniker. Danach wurde er zum Militärdienst einberufen und wurde in Schiraz in einer Panzereinheit ausgebildet. Während dieser Zeit war er stets bemüht seine Kameraden aufzuklären. Er hielt Reden und brachte seine Ablehnung des Schah-Regimes zum Ausdruck. Nach dem Militärdienst arbeitete er in einer Baufirma und wurde nach Choramabad versetzt. Dort setzte er seine politischen Aktivitäten fort. Er stand unter Beobachtung des berüchtigten Geheimdienstes SAVAK. 1975 wurde er verhaftet und kam fünf Monate lang ins Falakol-Aflak-Gefängnis in Isolationshaft. Es folgten neun weitere Monate in Haft.
Nachdem es 1977 in der heiligen Stadt Qum und in Täbriz zu blutigen Aufständen kam, koordinierte er die Demonstrationen im Süden Teherans gegen das Schah-Regime.
Nach dem Sieg der Islamischen Revolution wurde er beauftragt in seinem Bezirk das Komitee der Islamischen Revolution zu formieren. Das Komitee der Islamischen Revolution war eine paramilitärische Einheit zum Schutz der Revolution. Jeder Stadtteil besaß eine eigene Einheit, deren Kommandozentralen meist die Moscheen waren, welche überwiegend von Gelehrten gesteuert und überwacht wurden. Nach der Gründung der Garde der Pasdaran schloss er sich dieser an und half bei deren Aufbau mit.
Im März 1979 rebellierten Separatistengruppen aufgewiegelt von der Westlichen Welt in Kurdistan. Hadsch Ahmad meldete sich mit 66 seiner Kameraden freiwillig für den Kampf in Bukan. Unter seinem Kommando schlugen sie die Angreifer in die Flucht. Nachdem er die Lage in Bukan stabilisiert hatte, führte er Befreiungsschläge gegen die Separatisten in Saghez und Baneh durch und verjagte sie. Hierauf ging er nach Sanandadsch, um auch diese Stadt aus der Hand der Rebellen zu befreien. Zusammen mit den Kommandeuren, Märtyrer Mohamad Borudscherdi und Märtyrer Asghar Waseli, durchbrachen sie den Belagerungsring der Separatisten und befreiten die Stadt. Später befreite er die Straße zwischen Paweh und Kermanschah aus der Hand der Separatisten. Die Operation war ein Erfolg und führte dazu, dass er auf Anordnung von Märytrer Mohamad Borudscherdi zum Befehlshaber der Sepah-Einheit in Paweh wurde. Hadsch Ahmad startete im Mai 1979 eine Operation zur Befreiung von Mariwan. Er strukturierte die Kampfverbände in der Stadt und befreite sie in einem Blitzangriff. Man übergab ihm das Kommando über die Sepah-Einheit in Mariwan. Zusammen mit ehrenvollen Märtyrern wie Hadsch Abbas Karimi, Sayyed Mohamad-Reza Dastvareh, Reza Cheraghi, Hossein Ghuchei, Hossein Zamani, Mohsen Nurani und Alireza Nahidi, setzte er den Kampf gegen die Separatisten und Contra-Revolutionäre fort.
1981 startete er gemeinsam mit Muhammad Ibrahim Hemmat die Mohamad-Rasulallah-Operation in Kharmal. Diese Operation war auch der Beginn des Aufbaus der legendären Mohamad-Rasulallah-Brigade. Ende 1981 vollzog Ahmad Motowaselian die Pilgerfahrt [hadsch] und setzte nach seiner Rückkehr den Kampf an der Front im Irak-Iran-Krieg fort. Er wurde gemeinsam mit Muhammad Ibrahim Hemmat beauftragt aus den Sepah-Einheiten in Mariwan und Paweh die Mohamad-Rasulallah-Brigade zu formieren, die später in eine Divison umstrukturiert wurde. Er selbst übernahm das Kommando über diese Einheit.
Im März 1981 begann die Operation Fathol-Mobin. Im Laufe dieser denkwürdigen Großoffensive wurden die Baath-Truppen aus Chuzestan zurückgedrängt. Als die Streitkräfte sich auf die Operation Beytol-Moghadas zur Rückeroberung Chorramschahrs vorbereiteten, nahm er selbst an allen Aufklärungsmissionen teil und erkundete die feindlichen Linien.
Am 24. April 1982 startete die Islamischen Republik Iran die Operation Beytol Moghadas. Hadsch Ahmad und seine Brigade rückten ungeachtet des pausenlosen Artilleriefeuers vor und wehrten mit Erfolg die Gegenangriffe der feindlichen Truppen ab. Diese Offensive endete mit dem Sieg der Islamischen Republik Iran und der Befreiung Chorramschahrs.
Im Juni 1982 reiste Hadsch Ahmad gemeinsam mit einer diplomatischen Delegation nach Syrien. Ziel dieser Reise war es, die krisenhafte Situation in dem vom Krieg erschütterten Libanon zu untersuchen und dem Aufruf Imam Chomeinis - den wehrlosen Menschen dort beizustehen - folge zu leisten.
Am 5. Juni 1982 wurde das Auto der iranischen Delegation in Beirut an einem Check-Point, dem zionistischen Regime nahestehenden maronitischen Phalange-Miliz, aufgehalten. Hadsch Ahmad wurde gemeinsam mit Sayyed Mohsen Musawi, Taghi Rastegar-Moghadam und den IRNA-Reporter Kazem Achawan entführt. Nachdem man sie gefoltert und verhört hatte, lieferte man sie dem zionistischen Regime aus.
Seit jener Zeit ist das Schicksal von Hadsch Ahmad Motowaselian und seinen Gefolgsleuten, ungewiss. Das zionistische Regime hat bis heute nicht die Verantwortung für dieses Verbrechen übernommen. Es gibt jedoch genug Beweise und unwiderrufliche Dokumente, dass die vier iranischen Diplomaten sich in den Gefängnissen des zionistischen Regimes befinden. (eslam.de)