„Imam Ali (a.s.) und Christen“: Eine kürzlich veröffentlichte Notiz von Joseph Al-Hashem
Laut IQNA hat Abbas Khamehyar, der Kulturberater der iranischen Botschaft in Beirut, in einer Notiz über Joseph al-Hashim, einen libanesischen christlichen Schriftsteller, Folgendes geschrieben:
Es war geplant, dass mein geehrter Freund, Herr Prof. Joseph Al-Hashem, der bekannte christliche Schriftsteller und der ehemalige libanesische Minister, nächste Woche in den Iran reisen sollte, um an einer Konferenz über Nahdsch al-Balāgha teilzunehmen, aber die Reise wurde wegen der Corona-Pandemie im Iran und Libanon vom Veranstalter abgesagt, und vor drei Tagen wurde ihm mitgeteilt, dass diese Reise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werde.
Doch der Professor kündigte an, dass er am Freitag eine Notiz unter dem Titel „Imam Ali und die Christen“ in der bekannten libanesischen Zeitung „Al-Jumhuriya“ veröffentlichen werde und empfahl mir, sie zu lesen.
Ich wartete ungeduldig auf die Notiz, bis ich sie heute Morgen erhielt und mit Begeisterung las, und ich war so beeindruckt davon, dass ich beschlossen habe, den Text ins Persische zu übersetzen und ihn anlässlich des gesegneten Geburtstages von Imam Ali (a.s.) meinen Landsleuten und allen Persisch sprechenden Menschen weltweit zur Verfügung zu stellen.
Abbas Khamehyar
Es folgt die deutsche Übersetzung der Notiz von Joseph Al-Hashem:
Imam Ali und die Christen
Joseph Al-Hashem
Ich bin erstaunt, dass ich ständig die triviale und absurde Frage gestellt bekomme, warum ich mich bei verschiedenen Gelegenheiten auf die Worte von Imam Ali ibn Abi Talib beziehe und damit argumentiere.
Manche tadeln mich und bezeichnen diese Vorgehensweise als eine Art „Dummheit“ und werfen mir religiöse Voreingenommenheit und Übertreibung vor.
Auf die Worte dieser skeptischen Gruppe gebe ich folgende Antwort: Wenn sie die Fähigkeit hätten, ein wenig über Nahdsch al-Balāgha, das Leben und die Verhaltensweise des Imam nachzudenken, um einige seiner Persönlichkeitsmerkmale und seine stolze Bilanz wie erfolgreiche Regierungsführung, Weisheit, die Herstellung und Bewahrung sozialer Gerechtigkeit, Bereitschaft zur Vergebung, seine Güte, Askese, Geduld, Freundlichkeit, Wissen und Frömmigkeit sowie den wirklichen Sinn der von ihm durchgeführten politischen und sozialen Reformen richtig zu verstehen, könnten sie alle „dumm“ werden wie ich! Oder sie könnten wie große christliche Persönlichkeiten, die wie helle Sterne am Himmel der Literatur leuchteten, „dumm“ werden; schriftstellerische Persönlichkeiten wie: Khalil Gibran, Mikha'il Nu'ayma, Amin al-Rihani, Dschurdschī Zaidān, Amin Nakhle usw.
Ich hielt einmal einen Vortrag über Imam Ali und las einige Hadithe, Überlieferungen und Lobgedichte zu Ehren des Imam Ali (a.s.) vor, die ich gesammelt hatte. Diese Lobgedichte erinnerten mich plötzlich an die Worte von Jesus Christus und seine Predigten. Es ist auch überliefert, dass der Prophet (s.) zu Imam Ali (a.s.) sagte: „Es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dir und Issa Ibn Maryam: Einige Leute wurden seine Liebhaber und haben ihn so übertrieben geliebt, dass sie dadurch ins Verderben rannten und eine Gruppe wurden ihm feindlich gesinnt und gingen in ihrer Feindschaft so weit, dass sie dadurch zugrunde gingen.“ (1)
Das hauptsächliche Problem der Ignoranten und Sektierer sowie der Hauptgrund für die Dummheit unserer Intellektuellen und der meisten unserer Politiker besteht darin, dass sie die Geschichte aufgeben und die Geschichte vertreibt sie aus der Zivilisation. Ein weiterer Grund besteht darin, dass zwischen diesen Menschen und Kultur und Wissen und dem Lesen von Büchern eine Entfremdung und Feindschaft eingetreten ist, weil sie keine Bücher lesen, und wenn sie etwas lesen, können sie den wahren Sinn dessen, was sie gelesen haben, nicht erfassen.
Ibn Sina (Avicenna) las die Metaphysik des Aristoteles vierzig Mal und verstand sie nicht, aber nachdem er Farabis Kommentar dazu gelesen hatte, konnte er sie verstehen, also war er sehr glücklich darüber und ging auf die Straße und gab den Menschen Almosen.
Warum lesen diejenigen, die unsere Zuneigung zu Imam Ali nicht ertragen können, nicht seine Biographie? Warum lesen die Herrscher, hochrangige Staatsbeamten und Politiker nicht den Regierungsausftrag Imam Alis an Malik al-Ashtar, den Gouverneur von Ägypten, der das erstaunlichste Dekret zur Organisation der Regierungsführung und einen Leitfaden für die Regierungsführung darstellt?
Warum lesen die Richter nicht den Brief des Imam an seinen Richter „Sharih Ibn Al-Harith“?
Lesen die Angehörigen der Streitkräfte den Brief des Imam an die Befehlshaber seiner Armee, in welchem er zur Einhaltung humaner Prinzipien im Umgang mit dem Schwert aufgerufen hat?!
Lesen die Eltern, die Kinder und die Lehrer das Testament Imam Alis (s.), das er für seine Kinder Hassan und Hussein geschrieben hat?
Lesen die Reichen und die Bauchanbeter bzw. Schwelger das Testament des Imam Ali (a.s.), in welchem er zu Spenden für arme und bedürftige Menschen aufgerufen hat?
Lesen die Geistlichen, die Botschafter Gottes auf Erden, die Biographie von Imam Ali, damit sie nicht in die Falle des Grolls und der Vorurteile tappen?
Lesen Sie mal! Mögen Sie auch so „dumm“ werden wie wir, weil Ignoranz und Rationalitätsverweigerung die Grundursache aller Übel in der menschlichen Gesellschaft sowie die eigentliche Ursache des Untergangs der Staaten darstellen.
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(1) „Es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dir und Issa Ibn Maryam“: Die Tugenden der Gefährten - Teil: 2 - S.: 575.
