Laut IQNA unter Berufung auf Al Jazeera Live steht Nordirland aufgrund der Rassenunruhen eine Woche lang vor eskalierendem Chaos, wobei zunehmende konfessionelle Spannungen die Gewalt anheizen.
Den Behörden fällt es schwer die Situation unter Kontrolle zu bringen, da weiterhin Angriffe auf muslimische und ausländische Geschäfte stattfinden, was Anlass zur Besorgnis über eine Eskalation der konfessionellen Feindseligkeiten gibt.
Bashir, Besitzer eines Supermarkts, der in der Welle der Gewalt niedergebrannt wurde, sagte in diesem Zusammenhang zu Al Jazeera: Sie brannten alles nieder, nichts blieb übrig als Asche.
Bei einem weiteren Vorfall wurde am Freitagabend eine Moschee in einer Stadt in der Nähe von Belfast angegriffen, was das Angstgefühl unter Muslimen verstärkte.
Rassenunruhen schüren Gewalt
Nach Protesten gegen die Einwanderung in Belfast am 3. August kam es in Nordirland über Nacht zu Unruhen in Pro-Unity-Vierteln. Die Unruhen in England begannen nach der Verbreitung falscher Informationen über die Identität des Kindesangreifers in Southport am 29. Juli und weiteten sich dann auf verschiedene Städte in England aus.
Die nordirische Polizei gab die Festnahme von 31 Personen während der Unruhen bekannt.
In Nordirland kam es in der Vergangenheit zu gewalttätigen konfessionellen Konflikten. An diesen Konflikten waren die Protestanten Englands und die katholischen Nationalisten beteiligt, die die Union mit Irland unterstützten.
Laut Peter McLaughlin, Dozent an der Queen's University Belfast, herrscht unter den Throntreuen das Gefühl, dass ihre englische Identität bedroht sei.
Fehlinformationen in sozialen Netzwerken schüren Unruhe
Viele Anhänger des Thrones waren der Ansicht, dass „der Zustrom von Ausländern in die Gebiete, Arbeitsplätze und Häuser der Protestanten eine Bedrohung darstellt“.
Nach Protesten gegen die Einwanderung gingen Randalierer auf die Straße und griffen Geschäfte an, die Ausländern gehörten.
Der Muslim Council of Northern Ireland sagte in einer Erklärung: Die überwiegende Mehrheit der Gewalt wird durch absichtliche Fehlinformationen in sozialen Medien verursacht.
Die Verbreitung falscher und gefährlicher Narrative über Muslime, die in Nordirland eine kleine Minderheit bilden, führte zu diesen Angriffen.
Nordirland weist eine relativ niedrige Einwanderungsrate auf. Zahlen aus dem Jahr 2021 zeigen, dass etwa 6 % der Bevölkerung der Region außerhalb des Vereinigten Königreichs oder Irlands geboren wurden.
Fiona Doran, Präsidentin von United Against Racism, sagte: Die Solidaritätsdemonstration in Belfast gab den Menschen die Möglichkeit auf die Straße zu gehen und ihre Ablehnung von Rassismus zu zeigen.
Bei einer einwanderungs-feindlichen Kundgebung in Belfast trugen Demonstranten Schilder mit der Aufschrift «Respektiert unser Land oder geht weg!» Sie skandierten Parolen im Namen von Tommy Robinson, der für seine antiislamischen Positionen bekannt ist.
Als Reaktion auf diese Demonstration fand auch eine Demonstration aus Solidarität mit den Einwanderern statt. Bei diesem Marsch riefen die Demonstranten: Ihr Rassisten, geht!
Laut Bashir, einem muslimischen Ladenbesitzer, der nicht sicher ist ob sein Geschäft wiedereröffnet werden kann, ist die Rückkehr der Muslime in ihre Geschäfte den Menschen zu verdanken, die kamen, um zu unterstützen.
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