Adel Abdul Sattar Abdul Hassan al-Janabi, Professor für Islamische Studien an der Universität von Bagdad und einer der irakischen akademischen Persönlichkeiten, beantwortete im Interview mit IQNA Fragen zur Aggression des zionistischen Regimes auf dem iranischem Boden. Der Text der Konversation im Folgenden:
IQNA: Wie bewerten Sie die Reaktion des Iran auf die brutale Aggression der Zionisten auf Grundlage von Koran- und islamischen Lehren?
Seit dem Sieg der islamischen Revolution im Jahr 1979, die den Einfluss der USA und des Westens im Iran beendete, übernahm konfrontierte die Islamische Republik gegen die globalen Arroganz und war für die Unterstützung der unterdrückten der Welt verantwortlich. Diese Verantwortung leitet sich aus islamischen Überzeugungen und dem festen Glauben an das Versprechen Gottes des Sieges ab, wie im Wort Gottes, des Allmächtigen angegeben:
«وَكَانَ حَقًّا عَلَيْنَا نَصْرُ الْمُؤْمِنِينَ»
Und unsere Pflicht ist den Gläubigen zu helfen, auch basierend auf der Gewissheit davon, dass dieser Glaube die Stärke des Herzens und das Vertrauen in den Allmächtigen und somit Bedeutungslosigkeit der Feinde ist und dass dieses Land von wissenschaftlichen Fortschritten profitiert. Dies verbessert die Fähigkeit, mit legitimen Methoden und Werkzeugen umzugehen in einer Weise, die nicht mit menschlichen Werten in Konflikt steht und dieses entspricht dem Prinzip des Korans
«وَأَعِدُّوا لَهُمْ مَا اسْتَطَعْتُمْ مِنْ قُوَّةٍ وَمِنْ رِبَاطِ الْخَيْلِ تُرْهِبُونَ بِهِ عَدُوَّ اللَّهِ وَعَدُوَّكُمْ».
Und haltet für sie bereit, was ihr an Kraft und an kampfbereiten Pferden habt, um damit ihr die Feinde Gottes und euren Feinde erschreckt
Dies machte die Islamische Republik zum größten und gefährlichsten Feind für die USA, Zionisten und deren Interessen in der Region.
Trotz der enormen militärischen Fähigkeiten und Technologien, die das zionistische Regime durch die USA und westliche Regime unbegrenzt hat und die brutalen Aggressionen gegen iranische Städte ermöglichte, konnten die iranischen Streitkräfte auf diese Aggressionen reagieren und mit ihrer Macht umgehen und lebenswichtige und zerstörerische Schläge verursachen.
Eines der klarsten religiösen Prinzipien, die darauf abzielen Gerechtigkeit zu erreichen, Chaos zu verhindern und Rechte zu schützen, ist die Antwort in gleicher Stärke. Gott der Allmächtige sagt:
«فَمَنِ اعْتَدَى عَلَيْكُمْ فَاعْتَدُوا عَلَيْهِ بِمِثْلِ مَا اعْتَدَى عَلَيْكُمْ»
Wenn ihr angegriffen werdet, so greift den Aggressor an so stark wie er euch angriff
Das Schicksal derer, die gegen den Islam und Muslime mit militärischer Macht feindlich vorgehen, ist legitimer Dschihad gegen Aggressoren. Verteidigung gegen Aggression ist eine individuelle Pflicht für den Verteidigung-Dschihad der islamischen Gemeinschaft und Verteidigung im Falle einer Aggression. Gott der Allmächtige sagt:
«وَقَاتِلُوا فِي سَبِيلِ اللَّهِ الَّذِينَ يُقَاتِلُونَكُمْ وَلَا تَعْتَدُوا إِنَّ اللَّهَ لَا يُحِبُّ الْمُعْتَدِينَ»
Und kämpfe auf dem Weg Gottes gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen und seid keine Aggressoren, denn Gott liebt Aggressoren nicht.
IQNA: Wie Sie wissen entspricht die Konfrontation gegen die zionistische Aggression dem Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen und basiert auf dem Prinzip der Selbstverteidigung. Was ist Ihre Analyse?
Verteidigung gegen Aggression ist sowohl nach islamischem Recht als auch nach internationalem Recht legitim. Der Islam erkennt das Recht an sich selbst zu verteidigen, und reagiert auf militärische Aggressionen und erlaubt dem Regenten oder der Regierung, dieses Gesetzt zu nutzen. Dies ist auch im Völkerrecht gemäß Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen durchgesetzt, in dem es heißt:
In dieser Charta wird das natürliche Recht der Selbstverteidigung im Falle eines bewaffneten Angriffs weder geschwächt oder noch verboten.
Mit anderen Worten, die Selbstverteidigung gegen einen militärischen Angriffs wurde von der internationalen Gemeinschaft anerkannt. Dementsprechend hat jede Regierung oder Nation, die angegriffen wird, das Recht im Rahmen des Völkerrechts entsprechend zu reagieren. In dieser Hinsicht gibt es keine Überschneidung zwischen Islam und Völkerrecht. Beide Systeme (islamisch und international) betonen, dass das Prinzip der Abwehr und Verteidigung von selbst eine religiöse Pflicht und legitimes Recht ist. Daher war der bewaffnete Angriff des zionistischen Regimes auf den Iran eine klare Aggression, und die Konfrontation gegen diese zionistische Aggression ist in Übereinstimmung mit allen internationalen Gesetzen und Vorschriften war somit legitimes Recht des Irans.
Das rechtliche und humanitäre Prinzip der Weltcharta der Menschenrechte und der Vereinten Nationen betont, dass „Respekt vor Souveränität der Länder und Nichteinmischung in deren inneren Angelegenheiten Grundprinzipien des Völkerrechts sind“. Dementsprechend ist jeder militärische Angriff auf einen unabhängigen Staat ein Verbrechen und Aggression und erfordert Maßnahmen der Länder und der internationalen Gemeinschaft.
IQNA: Was ist die Aufgabe der Befreier und islamischen Länder der Welt angesichts der brutalen Verbrechen der zionistischen Besatzer-Regime beim Angriff auf den Iran?
Die Aufgabe der Befreier der Welt, insbesondere in islamischen Ländern, ist den brutalen Verbrechen der zionistischen Besatzer-Regime beim Angriff des Iran entgegenzuwirken durch friedliche Maßnahmen durch Organisation von Demonstrationen und friedlichen Protesten, Unterstützung von Medienkampagnen zur Offenlegung der Aggressoren, Offenlegung von Besatzung und Aggression in internationalen Medien und Gemeinschaften, Bereitstellung spiritueller Unterstützung und Aufforderung der Regierungen die Beziehungen zum zionistischen Besatzer-Regime zu mindern, Druck auf Parlamente und Regierungen entscheidende Positionen gegen diese Aggression einzulegen, Bereitstellung einer Vielzahl von Rechts- und Menschenrechtsschutz, indem die brutalen Verbrechen der zionistischen Aggressoren in Menschenrechtsgemeinschaften entlarvt werden, Bereitstellung politischer und diplomatischer Unterstützung für die Islamische Republik Iran in internationalen Gemeinschaften, Abstimmung in Organisationen in Opposition zum zionistische Besatzer-Regime und versuchen deren Mitgliedschaft auszusetzen oder Sanktionen gegen dieses Regime anzusetzen.
IQNA: Wie Sie wissen überschritt das zionistische Regime eine neue rote Linie im Völkerrecht und griff die nuklearen Einrichtungen des Iran an. Welche Rolle spielen diesbezüglich die relevanten internationalen Institutionen?
Nukleare Einrichtungen und Standorte, ob friedlich oder militärisch, sind sensibel und sehr gefährlich und von großer Bedeutung, da sie mit der Sicherheit der gesamten Menschheit und nicht nur mit der Sicherheit eines bestimmten Landes zusammenhängen. Nuklearanlagen werden durch das Übereinkommen über physischen Schutz von nuklearen Materialien, Kontrolle von Atomwaffen und das humanitäre Gesetz vom internationalem Recht geschützt, das Einrichtungen, die weit verbreitete Katastrophen für Zivilisten verursachen können zum Ziel zu nehmen verbietet.
Diese Verantwortung ist sehr wichtig und liegt direkt bei den internationalen Institutionen, insbesondere in der Internationalen Atomergie-Energieagentur (IAEO) und dem UN-Sicherheitsrat. Die Verantwortung dieser internationalen Institutionen besteht darin, nukleare Einrichtungen aufrechtzuerhalten, ihre Sicherheit zu gewährleisten und jegliche nukleare Angriffe oder Sicherheitsmängel zu überprüfen. Ein Angriff auf eine Atomanlage ist nicht nur einfach eine militärische Maßnahme, vielmehr kann dies zu einer internationalen Umweltkatastrophe führen, das Leben von Millionen von Zivilisten gefährdet und somit ein riesiges Kriegsverbrechen ist.
Nach der Aggression des zionistischen Regimes auf die nuklearen Einrichtungen des Iran muss der UN-Sicherheitsrat als Institution, die für die Erhaltung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit verantwortlich ist sofort ein Notfalltreffen abhalten und offiziell eine verbindliche Lösung erlassen, um die Aggression zu stoppen und den Täter zu bestrafen. Nach diesem gefährlichen Angriff sind internationale Institutionen verpflichtet schnell, unparteiisch und ohne Politisierung oder Fahrlässigkeit der Bewertung zu handeln und den Aggressor ohne Ausnutzung politischer Interessen den Aggressor zur Rechenschaft zu ziehen.
IQNA: Wie effektiv ist die Verurteilung der brutalen Verbrechen des zionistischen Regimes durch islamische Institutionen, einschließlich der Organisation der islamischen Kooperation und der arabischen Liga?
Verurteilung ist die offizielle Erklärung eines Landes oder einer Reihe von Ländern, die eine bestimmte Aktion (Verbrechen oder Aggression) beschreiben und eine Art politischer und diplomatischer Druck sind. Die Berücksichtigung von Verbrechen und Aggressionen durch befreundete Länder kann einen echten Einfluss haben. Daher müssen alle arabischen und islamischen Regierungen sowie lokale und internationale Institutionen und Organisationen die Aggression des zionistischen Regimes illegal, unmoralisch und gegen das Völkerrecht bezeichnen und offiziell verurteilen. Sie müssen klare Aussagen zur Verurteilung der Aggression abgeben und Hilfe von der internationalen Gemeinschaft (UN, Sicherheitsrat, Arabische Liga und Organisation der islamischen Kooperation) erhalten, um die Wahrheit über die brutalen Verbrechen, die das zionistische Regime in verschiedenen Teilen des Iran beging offenzulegen.
Obwohl die Auswirkungen dieser Verurteilung mehr symbolisch als praktisch sind, aber die kollektive Verurteilung durch arabische und islamische Länder kann, da sie Länder im selben geografischen Gebiet sind, von denen einige strategische Beziehungen zum zionistischen Besatzer-Regime haben, können die öffentliche Meinung mobilisieren und diplomatischem Druck ausüben. Wenn die Verurteilung jedoch von praktischen Schritten wie Aussetzen der diplomatischen Beziehungen und Stopp der wirtschaftlichen oder militärischen Zusammenarbeit einhergeht, kann diese Art der Verurteilung reale und schwerwiegende Auswirkungen haben, da er den Feind international isoliert und die politischen Kosten seiner Aktionen erhöht.
Interview von Javad Parsamehr
Übersetzt ins Persische von Fereshte Seddiqi
Übertragen vom Persichen ins Deutsche von Stephan Schäfer
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