IQNA: Eine Gruppe von Bürgeraktivisten demonstrierten Dienstag aus Protest gegen US-Präsident Donald Trump und israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu im vor dem weißen Haus in Washington D.C. Die Demonstration fand vor dem Hintergrund der anhaltenden israelischen Aggression gegen den Gazastreifen und zunehmender Gerüchte über Pläne zur Zwangsvertreibung der Bewohner statt. (Quelle: CNN)
Die Demonstranten hielten Plakate mit der Aufschrift „USA und Israel begehen Völkermord“, verurteilten das Treffen zwischen Trump und Netanjahu als „diplomatischen Skandal“ und forderten ein Ende der bedingungslosen militärischen Unterstützung der USA für das zionistische Regime.
Robert McCaw, Direktor für Regierungsangelegenheiten beim Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR), sagte: Jeder Händedruck, jeder Deal, jedes Foto, das Netanjahu mit US-Politikern macht, bedeutet, dass seine Hände mit dem Blut der Kinder von Gaza beschmutzt sind.
Offiziellen Statistiken zufolge überschritt die Zahl der Märtyrer Palästinas in Gaza seit Beginn des Krieges im Jahr 2023 57.000 überschritten, mehr als 17.000 davon sind Kinder, während die Leichen von mehr als 11.000 Menschen noch immer unter den Trümmern begraben liegen.
Schätzungen zufolge könnte die tatsächliche Zahl aufgrund Blockade, Mangel an humanitärer Hilfe und Ausbreitung von Hungersnöten und Epidemien weitaus höher sein.
Unter den Teilnehmern der Demonstration war Yehuda Cohen, Vater eines israelischen Gefangenen im Gazastreifen. Er forderte Trump auf Druck auf Netanjahu auszuüben, damit dieser einen Gefangenenaustausch abschließt, der den Krieg beenden würde.
Cohen warf Netanjahu vor Bemühungen um einen Waffenstillstand aus politischen Gründen zu sabotieren: Netanjahu wird von der extremen Rechten provoziert, die die vollständige Besetzung des Gazastreifens und Wiederaufbau der Siedlungen fordert und droht die Regierung zu verlassen, wenn ein Waffenstillstand abgeschlossen wird.
Heather Susskind, Präsidentin der Gruppe New Jewish Narrative, die den Protest mitorganisierte, sagte hingegen, Trump muss seine Verantwortung übernehmen. Sie sagte: Er muss seinen Einfluss geltend machen um den Krieg zu beenden, um Einfuhr und Ankunft von Hilfsgütern sicherzustellen und die Freilassung der Gefangenen zu erwirken.
Trotz weitverbreiteter Forderungen nach einem Ende der US-Unterstützung zeigte das Treffen eine vollständige Koordination zwischen Trump und Netanjahu. Beide bekräftigten ihre Unterstützung für den Plan zur dauerhaften Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens, den Trump im Februar öffentlich vorstellte.
Während des Treffens gab Netanjahu bekannt, dass er Trump für den Friedensnobelpreis nominierte und bezeichnete diesen Schritt als „humanitäre Chance“. Er wies darauf hin, dass man mit mehreren Ländern zusammenarbeitet, um den Empfang der vertriebenen Palästinenser zu arrangieren.
Doch seine jüngsten Äußerungen in der Knesset zeigten, dass das wahre Ziel darin besteht Gaza unbewohnbar zu machen und seine Bewohner zur Flucht zu zwingen.
Der Politiker Palästinas Mustafa Barghouti hingegen kommentierte diese Pläne in einem Interview mit NBC und sagte: Die Behauptung, die Migration werde freiwillig erfolgen, ist völlig irreführend. Wenn man Menschen bombardiert und ihnen mehr als 120 Tage lang die Nahrung entzieht, kann man nicht behaupten, dass die Entscheidung ihren Wohnort zu verlassen freiwillig sei. Das ist keine Migration sondern Zwangsvertreibung!
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