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OSZE fordert langfristige Schulungen zu Hasskriminalität für Polizei und Justiz

22:05 - November 20, 2025
Nachrichten-ID: 3013941
Die OSZE warnt: Ohne langfristige Schulungen für Polizei und Justiz bleibt der Kampf gegen Hasskriminalität wirkungslos. Ein neuer Bericht zeigt deutliche Defizite.

Das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat anlässlich des Internationalen Tags der Toleranz mehr langfristige und systematische Schulungen zu Hasskriminalität für Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz gefordert.

Viele Staaten verfügten zwar über entsprechende Trainingsprogramme für die Polizei, vernachlässigten jedoch weiterhin die Ausbildung von Staatsanwälten und Richtern, teilte das Büro (ODIHR) am Montag mit.

Hasskriminalität habe „verheerende Auswirkungen“ auf Betroffene und ganze Gemeinschaften, sagte ODIHR-Direktorin Maria Telalian. Eine wirksame Reaktion setze voraus, dass alle Akteure im Strafjustizsystem in der Lage seien, solche Taten zu erkennen, Opfer zu schützen und Ermittlungen konsequent voranzutreiben.

Laut dem aktuellen ODIHR-Bericht bleiben nationale Initiativen in vielen OSZE-Staaten häufig punktuell und ohne nachhaltige Struktur. Notwendig sei eine feste Verankerung entsprechender Inhalte in Polizeiakademien und Justizschulen sowie regelmäßige Auffrischungskurse.

ODIHR schult seit rund 20 Jahren Fachkräfte im Umgang mit Hasskriminalität. Etwa 700 Polizeiausbilder und mehr als 200 Trainer der Staatsanwaltschaft in der OSZE-Region haben bislang an den Programmen teilgenommen. Die Einbindung betroffener Gemeinschaften sei dabei entscheidend, da sie Vertrauen schaffe und die Bereitschaft erhöhe, Vorfälle zu melden.

Zur weiteren Unterstützung will das Büro in Kürze ein vollständiges Paket anpassbarer und praxisorientierter Trainingsmaterialien online veröffentlichen.

 

islamiq.de

 

Stichworte: hasskriminalität
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