
IQNA: Die deutsch-libnesische muslimische Boxerin Zeina Nassar versucht seit ihrem Einstieg in den Boxsport die Regeln des Sports in Bezug auf das islamische Kopftuch zu ändern. (Quelle: Arabi 21)
Nassar begann im Alter von 14 Jahren die Regeln des Amateurboxens in Deutschland zu ändern, um in langen Hemden und Kopftüchern antreten zu können. Bei ihrem ersten Auftritt im Boxring mit Adrenalin im Blut spürte sie alle Blicke auf sich gerichtet.
Sie sagte: Mir fiel auf, dass mich viele Leute anstarrten. Einige meinten sogar ich könne so nicht boxen. Ich antwortete: Bitte, wir haben doch gerade erst die Regeln geändert.
Nassar feierte weiterhin Erfolge im Ring, veränderte die Sichtweise vieler Menschen und wurde ohne ihre Überzeugungen aufzugeben mehrfache Berliner Meisterin und nationale Titelträgerin. Als der Internationale Boxverband (IBA) sie jedoch zu den Europameisterschaften einlud war der Weg nicht einfach: Sie sah sich einem internationalen Kopftuchverbot gegenüber.
Mit 19 Jahren begann sie eine Kampagne zur Änderung der Regeln auf globaler Ebene. Sie sagte: Deutschland unterstützte mich nicht! Aber ich war ehrgeizig. Ich wollte dieselbe Fairness, die sich jeder andere Athlet wünscht.
Im Jahr 2019 hob die IBA das Kopftuchverbot auf und auch das olympische Boxen, das von World Boxing überwacht wurde erlaubte das Tragen von Kopftüchern und Ganzkörperbedeckungen.
Die Athletin erklärt ihr größter Erfolg war, dass sie es allen Frauen im Amateurboxen ermöglichte mit Kopftuch anzutreten und so auszusehen wie sie es selbst möchten. Ihre Kampagne trug maßgeblich zur Änderung der Amateurboxwelt bei und 2017 erregte sie die Aufmerksamkeit von Nike, die zu den Akteuren bei der Einführung des neuen Sport-Kopftuchs zählten.
Die World Boxing Organization (WBO) überlässt die Frage der Kleidung den lokalen Kommissionen und die International Boxing Federation (IBF) hat keine spezifischen Regeln für Kopfbedeckungen.
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