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Québec: Muslime kritisieren Urteil zum Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Dienst

10:31 - April 23, 2021
Nachrichten-ID: 3004094
Teheran (IQNA)- Muslime in der kanadischen Provinz Québec haben das jüngste Urteil des Gerichts zum Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Dienst scharf kritisiert. Die Provinzregierung von Québec hat angekündigt, dass sie das Urteil anfechten werde.

Das jüngste Urteil des kanadischen Gerichts zum Verbot religiöser Symbole im öffentlichen Dienst stieß bei vielen Muslim*innen auf scharfe Kritik. Es diskriminiert Personen, die aus religiösen Gründen ein bestimmtes Kleidungsstück wie die Kippa oder das Kopftuch tragen. Besonders betroffen davon sind Musliminnen.

Die Provinzregierung von Québec hat angekündigt, dass sie das Urteil anfechten werde.

Der Nationale Rat der kanadischen Muslime twitterte nach dem Gerichtsurteil seine Bedenken. Der Rat werde die Entscheidung überprüfen.

Ein kanadisches Gericht hatte am Dienstag das Verbot religiöser Symbole bei Beamten in der Provinz Quebec bestätigt.

Richter Marc-Andre Blanchard sagte in seinem 240-seitigen Urteil, dass das Tragen von religiösen Symbole im öffentlichen Raum eingeschränkt werden dürfe. Darunter fallen unter anderem der muslimische Hijab, der Sikh-Turban, die jüdische Kippa und das christliche Kreuz. Betroffen sind mehrere Berufsgruppen: darunter Lehrer, Krankenschwestern, Busfahrer, Gefängniswärter und Polizisten.

Das Gericht entschied außerdem, dass weibliche Mitglieder der Nationalversammlung von Quebec ihre Gesichtsbedeckungen wie etwa den Niqab nicht ablegen müssen.

 

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