IQNA

Proteste in Südafrika, um Druck auf indische Muslime zu zerschlagen

10:37 - February 27, 2022
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TEHERAN (IQNA) – Dutzende Leute verschiedener Religionen versammelten sich am Freitag in Johannesburg, um die wachsende Islamophobie und gewalttätige Übergriffe auf Muslime in Teilen Indiens anzuprangern.

Dies geschah kurz nach dem Hijabverbot an Colleges und einigen anderen Schulen in diesem Monat in dem südindischen Staat Karnataka. Dieses Verbot hatte einen Konflikt unter wachsenden Bedenken hervorgerufen, dass die Attacken auf muslimische Symbole und Riten ein Teil einer größeren hinduistischen weit rechtsgerichteten Agenda sind, bei der die Werte einer Mehrheit einer Minderheit aufgezwungen werden.

Die 200 Millionen Mitglieder umfassende muslimische Minderheitsgemeinschaft dieses Landes befürchtet, dass das Hijabverbot die religiöse Freiheit, welche in der indischen Verfassung garantiert ist, verletzt.

Der Organisator des Protests und Aktivist für soziale Probleme, Salman Chan, stimmte zu und sagte der der Saturday Star, dass jeglicher Akt der Diskrimierung gegen die Ideale des Hinduismus sei.

Der stellvertretende Vorsitzende des Kongresses der muslimischen Umma, der auch an der Spitze des „handsoffourhijab“- Protestes stand, sagte, dass der Aufruf an Mädchen und Frauen, ihren Hijab abzulegen, die Islamophobie schüren würde, und sie seien gegen jeden, der verlange, religiöse Sitten zu ändern. Dies sei gegen die Lehren des Hinduismus, und sie riefen für ein vereintes Indien auf, ein Indien, dass ein heiliges Buch für alle Menschen aller Kulturen sein soll, in welchem alle in Frieden zusammenleben.

Diejenigen, welche die Versammlung besucht hatten, setzten Zeichen, indem sie Unterstützung für diskriminierte und bedrohte Muslime in Indien forderten.

Chan sagte, das  er zu dem Organisationsteam des Protestes gehörte, weil er fühlte, dass er hinsichtlich dieses Problems nicht länger ruhig bleiben könne und verlangte, dass die indischen Beamten die Situation rechtfertigten. „Dies hatte sich in Indien schon seit einer langen Zeit zusammengebraut und wird von einem Nest extremer Hindus, welches den Ruf des Landes befleckt, gesteuert. Wir sagen, dass dies nicht zu akzeptieren ist, und wir bitten friedlich um Maßnahmen, da diese Diskriminierungen gegen die Wünsche der Gründungsväter Indiens sind.“

Chan fügte hinzu, dass die große Anzahl an Indern, welche in Südafrika lebt und die größte indischen Population von Indern außerhalb des Landes ist, eine wirksame Botschaft gegen jedwede kriminelle oder islamophobische Handlung schicken könne.

„Wir sind alle Brüdern und Schwestern, und dies ist eine sehr gefährliche Situation. Wir müssen Islamophobie bekämpfen und weitere Verbrechen verhindern, damit alle Arten von Leuten zusammen in Frieden leben können.“

Die Situation, durch welche die „handsoffourhijab“- Demonstration hervorrief, eskalierte im Februar, als Hijab- tragender Mädchen außerhalb eines Colleges im Distrikt Udupi kampierte, nachdem die Behörden die Tore vor ihnen geschlossen hatten.

Dies traf auf eine weite Solidaritätswelle, die sich über Indien zog, als Filmmaterial über die Proteste auf sozialen Medien erschien, nachdem ein Aktivist die Zurücknahme des Verbots gefordert hatte. Aber das College und die Regierung beachteten die Forderungen nicht, stattdessen breitete sich das Verbot langsam aus, bei dem diverse andere Colleges in diesem Distrikt ein Hijab-Verbot erließen, nachdem hinduistische Studenten und Aktivisten, welche safranfarbene Kopftücher und Schals trugen, oppositionierten. Safranfarben wird mit Hinduismus assoziiert.  (Quelle: IQL)

 

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Stichworte: Proteste ، Südafrika ، Hijab-Verbot
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