IQNA

Aktivisten: Kirche verwässert islamische Geschichte in spanischer Stadt Cordoba

10:32 - March 04, 2023
Nachrichten-ID: 3007881
TEHERAN (IQNA) – Aktivisten haben die Behörden der römisch-katholische Kirche in Cordoba angeklagt, die islamische Geschichte in der Region zu verwässern.

Diese Beschwerde entstand, nachdem ein neues Besucherzentrum in der Kathedrale Mariä Himmelfahrt den zuvorigen Zweck als Moschee heruntergespielt hatte.

In einem Bericht von Demetrio Fernandez, dem Bischof von Cordoba, wird behauptet, dass kultureller Reduktionismus zu einem früheren Einfluss der Christen an diesem Ort geführt habe, bevor er in die Große Moschee von Cordoba weißgewaschen worden war, wodurch der Eindruck entstand, dass die Geschichte der Stadt mehr muslimisch als christlich gewesen sei.

Seit der Eroberung der Stadt durch die christlichen Königreiche von Leon und Kastillien im Jahr 1236 wird das Gebäude als Kathedrale genutzt. Die ikonische Struktur war der Großen Moschee war im Jahr 756 durch die Umajaden auf der Stelle einer Westgotischen Kirche errichtet worden. Einige Wissenschaftler behaupten, dass die westgotische Kirche selbst auf der Stelle eines alten römischen Tempels erbaut worden war.

Fernandez hatte in seinem Bericht geschrieben: „Die Notwendigkeit, den gesamten Platz neu zu entwerfen, kommt von der Feststellung, dass Cordoba von einem starken kulturellen Stempel geprägt ist: dem einer muslimischen Stadt. Der kulturelle Reduktionismus ist so stark, dass er die Fähigkeit hat, die brilliante westgotische, römische und christliche Vergangenheit, die reich an künstlerischen Zeugnissen, die unauslöschliche Spuren in der Geschichte und der gegenwärtigen Geschichte Cordobas hinterlassen hatte, verfinstern ließ.“

 Zu Beginn dieses Monats hatte die spanische Regierung formell anerkannt, dass die Kathedrale Eigentum der römisch-katholischen Kirche sei, nachdem jahrzehntelang über ihre Zukunft gestritten worden war, einschließlich Forderungen lokaler muslimischer Gruppen, sie als Moschee zu nutzen.

Die spanische Zeitung El Paisi nannte Ferandez Bericht und die Pläne der katholischen Kirche für den Rahmen dieses Ortes einen Angriff auf den unumstrittenen und offenkundigen Einfluss des Islams auf das gesamte Monumentalensemble.

Jose Miguel Puerta, Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Granada, sagte der Times: „Es ist gut, wenn man die jüdische oder christliche Vergangenheit Cordobas und der Moschee auswertet und hervorhebt, aber nicht zum Schaden oder die Kosten, den islamischen Ort zu verstecken, das zudem unmöglich ist, weil es der Widerglanz des größten Prunkmonuments der Stadt ist.“

Die Aktivistengruppe Plataforma Mezquita-Catedral behauptet inzwischen, dass der Bischof die muslimische Vergangenheit dieses Ortes verwässern würde.

Fernandez hatte über Cordobas Geschichte zuvor eine Kontroverse heraufbeschworen, wobei er 2017 gesagt hatte: „In Wirklichkeit hatten die Umajaden, die Kalifen weder ihre eigenen Architekten noch hatten sie neue Kunst geschaffen.- Es ist nicht muslimische Kunst. Sie holten ihre christlichen Landsleute aus Damaskus und brachten sie nach Cordoba. Aber die Kunst ist nicht muslimisch. Sie ist byzantinisch... Die Mauren hatten nur das Geld gegeben.“

Quelle. Arab News

 

3482672

captcha