Laut Piilars 5 verlieh das British Board of Film Classification dem Propagandafilm, der bei Hindutva-Aktivisten beliebt ist, ein 18+-Zertifikat (nicht für unter 18-Jährige) und betont, dass der Film neben anderen komplexen Themen auch sexuelle Gewalt enthält.
Anfang dieser Woche wurde die britische Vorführung von „The Kerala Story“ abgesagt und den Ticketkäufern wurde ihr Geld zurückerstattet, weil BBFC noch kein grünes Licht gab.
Cineworld (die Filmgesellschaft, die die britischen Rechte an dem Film gekauft hat) antwortete mit einem Tweet: Hallo! Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die bevorstehenden Vorführungen von „The Kerala Story“ abgesagt wurde. Dies liegt daran, dass die Altersfreigabebescheinigung des Films nicht rechtzeitig zum Kinostart einging. Alle betroffenen Kunden wurden kontaktiert und erhielten eine Rückerstattung.
Die BBFC gab außerdem eine Erklärung heraus, in der es hieß, dass sich der Film noch im Klassifizierungsprozess befinde. Sie twitterten: „Sobald der Film eine BBFC-Altersfreigabe und eine Inhaltsempfehlung erhielt wird er in britischen Kinos zur Vorführung verfügbar sein.“
Die Geschichte von Kerala ist ein Erzählfilm auf indisch, der von einer Gruppe christlicher Frauen aus Kerala handelt, die zum Islam konvertieren und sich der ISIS anschließen. Der Film basiert auf der Verschwörungstheorie „Love Jihad“ und behauptet fälschlicherweise, dass Tausende Frauen aus Kerala zum Islam konvertierten und sich der ISIS angeschlossen hätten.
Der Film wurde von Kritikern verrissen, die ihn als Werbespot bezeichneten, dennoch wurde er zum viertmeist verkauften indischen Film des Jahres 2023.
Die Kerala-Geschichte wurde auch von Führern der regierenden Bharatiya Janata Party (BJP) befürwortet darunter Premierminister Narendra Modi, der sie kürzlich bei einer politischen Kundgebung lobte. Einige Mitglieder der Partei veranstlteten auch Shows verteilten Freikarten.
Die beiden Landesregierungen Uttar Pradesh und Madhya Pradesh, die beide von der BJP regiert werden, befreiten die Verkäufe dieses Films von der Steuer befreit.
Andere werfen dem Land jedoch eine Dämonisierung der Muslime und Islamophobie vor.
Im Bundesstaat Tamil Nadu kündigte eine Vereinigung von Eigentümern von Multiplex-Kinoketten an, dass sie die Vorführung des Films unter Berufung auf Proteste und geringe Zuschauerzahlen einstellen werden. Westbengalen, dessen Kongress von der Partei Trenamol regiert wird verbot den Film mit der Begründung dass er Frieden und Ordnung gefährden kann.
Kerala wird oft für das friedliche Zusammenleben von Anhängern verschiedener Religionen gelobt. Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2011 sind 27 % der 33 Millionen Einwohner Keralas Muslime und 18 % Christen.
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