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Quebec: muslimische Bürgergruppen tragen Schulgebetsraumverbot zu Gericht

8:08 - May 29, 2023
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TEHERAN (IQNA) – Das Verbot von Gebetsräumen in staatlichen Schulen in Quebec ist von einer bürgerlichen Rechtsorganisation und einer nationalen musllimischen Anwaltsgruppe angefochten worden. Dies war die zweite gesetzliche Anfechtung in den letzten Wochen.

Der Nationalrat der kanadischen Muslime und die kanadische Vereinigung für zivile Freiheit hatten am Freitag einen Antrag eingereicht, um eine richterliche Überprüfung des Rerierungserlasses im Namen eines Klägers zu ersuchen, dessen jugentlicher Sohn letztten Oktober zusammen mit anderen muslimischen Schülern in einer Highschool im Gebiet Montreal einen Platz zum Beten gesucht hatte.

Nach den Unterlagen war der Jugentliche über den Sommer frommer geworden und begann nach den Regeln seines muslimischen Glaubens, fünfmal am Tag zu beten, davon hatte er einmal am Tag in der Schule während der Mittagspause gebetet. Manchmal hatte er mit einer kleinen Gruppe zusammengebetet, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Schulgebäudes.

In dem Bericht heißt es, dass ein Mitarbeiter des Personals den Schülern gesagt habe, dass das Beten nicht erlaubt sei. Nach dem Vorfall hatten die Schüler um einen Platz gebeten, an dem sie ungestört beten könnten. Ein solcher Platz hatten zwanzig bis dreißig Jungen und Mädchen bis zum 20. Januar unter Aufsicht und ohne Zwischenfälle zur Verfügung gestanden.

Der Platz war im Mai aufgehoben worden, nachdem die Schule angefangen hatte, das Verbot des Bildungsministers Bernard Drainville umzusetzen.

 Drainville hatte gesagt, dass das Konzept des Gebetsraums gegen die Politik öffentlichen Säkularismus in Quebec stehe. In den Richtlinien steht, dass Schulraum weder tatsächlich noch anscheinend zum Ausüben religiöser Bräuche, wie offenes Gebet oder ähnliche Praktiken, genutzt werden könne.

Die neuen Gesetzen waren erschienen, nachdem berichtet worden war, dass an zwei Schulen im Gebiet Montreal erlaubt worden war, sich auf dem Schulgelände zum Beten zu versammeln. Die Regel gilt an Grund- und weiterführenden Schulen, sowie Berufsschulen und Zentren der Erwachsenenbildung, sofern sie dem öffentlichen System unterliegen. Diese Regel trifft weder auf Privatschulen noch auf Schulen mit einer indianischen Schulleitung zu.

Drainville sagte, dass er nicht das gesamte Beten verbieten könne und dass Schüler, die beten wollen, dies diskret und still tun sollen.

NCCM und CCLA sagen, dass der Erlass das Schülerrecht breche, einschließlich das Recht auf religiöse Freiheit und Gleichheit, wie es von den kanadischen und quebecer Chartas für Recht und Freiheit garantiert ist.

In der Unterlage heißt es: „Sowohl der Erlass als auch die Entscheidung (von der Schule) verletzen die Religionsfreiheit (der Schüler) und anderer religiöser Schüler innerhalb Quebecs, ein fundamentales Recht, das sowohl von der Charta (Quebec) und der kanadischen Rechts- und Freiheitscharta geschützt ist. Die Regel verletze zudem das Recht auf Gleichheit, wie es von der Charta von Quebec geschützt ist, insbesondere durch Entfernen der Pflicht, einen annehmbaren Platz in jeder öffentlichen Körperschaft zur Verfügung zu stellen.“

Die beiden Organisationen wollen sehen, dass der Erlass für ungültig erklärt wird, aber in der Zwischenzeit ersuchen sie auch einen Aufhalt dieses Erlasses und seiner Umsetzung durch die Schule, bis der Fall zu seinen Gunsten entschieden wird.

Die Klage, die bei dem Kammergericht Quebec in Montreal am Freitag eingereicht worden war, erscheint gerade eine Woche, nachdem verschiedene muslimische Organisationen bekanntgegeben hatten, dass sie die Provinz wegen des Gebetsraumverbots vor Gericht verklagen werden, wobei sie argumentieren, dass es diskriminierent sei und die Rechte der Charta auf Religions- und Vereinigungsfreiheit verletzen würde.

In diesem Fall würden die Gruppen, einschließlich des Muslimischen Forums Kanada und verschiedener lokaler Gruppen, eine gerichtliche Überprüfung des Verbots ersuchen und eine konstitutionelle Begründung dafür haben wollen. Die Gruppen ersuchen auch ein Urteil über das Problem, wie Säkularismus und die Idee der religiösen Neutralität von der Regierung ausgelegt wird.

Wie bei dem vorherigen Fall sagte eine Sprecherin von Drainville, dass es zu dem neuesten legalen Widerspruch keine Stellungnahme gäbe.

Quelle: thestar.com

 

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Stichworte: Quebec ، Schulgebetsraumverbot
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