IQNA

Leiter der libanesischen Reform- und Einheitsbewegung in einem Interview mit IQNA:

Ansicht Imam Khomeinis (RA): Autorität und Glaubwürdigkeit der islamischen Gemeinschaft nur durch Einhaltung des Korans

17:31 - June 09, 2023
Nachrichten-ID: 3008484
Scheich Maher Abdul Razzaq, Leiter der libanesischen Reform- und Einheitsbewegung beschrieb Imam Khomeini (RA) als Gründer der islamischen Einheit und Gesellschaft der islamischen Gemeinschaft und sagte: „Er betrachtete das Festhalten am Koran als Notwendigkeit der Autorität und Glaubwürdigkeit der islamischen Gemeinschaft.“

In einem Interview mit IQNA wies Scheich Maher Abdul Razzaq, Leiter der libanesischen Reform- und Einheitsbewegung auf den Einfluss des Korans auf das Denksystem von Imam Khomeinis (RA) hin: Imam Khomeini (RA) betonte stets die Einhaltung des Korans im Bezug auf Moral, Glaube und kohärentes soziales Leben. Er war überzeugt, dass die Einhaltung des Korans und seiner wertvollen Lehren die Würde und das Ansehen der islamischen Gemeinschaft stärken wird.

Er sagte: „Wir glauben dass die islamische Gemeinschaft heute eine vereint sein sollte, die sich an den Koran und korrekte Politik hält um Feinden und Verschwörungen entgegenzutreten, die auf die Stärke und Willen dieser Gemeinschaft abzielen.“

Abdul Razzaq betonte, dass die Macht der Gemeinschaft in ihrer Einheit und ihrem Zusammenhalt liegt: Wir werden immer zu konstruktiven Dialogen einladen damit alle Hindernisse beseitigt und den Feinden der Gemeinschaft Chancen genommen werden. Denn die Feinde lauern auf uns und wollen uns ins Visier nehmen denn sie wollen uns spalten, unseren Willen schwächen und uns die Macht nehmen.

IQNA – Wie bewerten Sie den Einfluss des Heiligen Korans auf das intellektuelle System von Imam Khomeini (RA) im moralischen, politischen und sozialen Bereich?

Natürlich betonen wir, dass der Koran im Denken von Imam Khomeini (RA) eine Richtlinie für das Leben war! So wie es in den Gedanken vieler Regenten und Ältesten der islamischen Gemeinschaft war.

Imam Khomeini (RA) war in all seinen Reden und Äußerungen überzeugt, dass der Koran die Möglichkeit ist, die Glaubwürdigkeit der islamischen Gemeinschaft wiederherzustellen, wenn wir uns ihm (dem Koran) verpflichten. Der Koran war für Imam Khomeini (RA) umfassendes Ideal, das einen Plan für alle politischen, sozialen und moralischen Dimensionen der Menschheit hat genauso wie er einen Plan für unseren Gottesdienst hat. Imam Khomeini (RA) betonte, dass der Heilige Koran das Heilmittel für alle Probleme der islamischen Gemeinschaft ist und dass der Fortschritt und Ideale des Landes Irans heute auf allen moralischen, sozialen und so weiter Ebenen dem Koran zu verdanken ist.

Imam Khomeini (RA) war überzeigt, dass der Koran eine Lebensader ist, die uns aus der Dunkelheit der Unwissenheit, also der moralischen Dummheit zum Licht des Glaubens und der Moral und zum Licht des natürlichen Lebens führt. Wie der allmächtige Gott in Vers 1 der Sure Ibrahim sagt: «Dies ist das Buch, das wir zu dir herabsandten um die Menschen aus der Dunkelheit des Polytheismus, der Unterdrückung und der Unwissenheit zum Licht des Glaubens, der Gerechtigkeit und des Bewusstseins für die Order ihres Herrn zu führen, zum Weg Gottes, des Lieben und Barmherzigen. Und im Vers 97 der Sure Nahl heißt es: „Derjenige, ob Mann oder Frau, eine guten Werk tut und gläubig ist den werden wir gewiss mit einem reinen [wahren] Leben belohnen und werden ihn gewiss noch besser als früher belohnen.“.

Imam Khomeini (RA) konzentrierte sich auf die Frage der muslimischen Bildung auf der Grundlage der moralischen Werte im Koran und auf die Interaktion und Kommunikation untereinander auf der Grundlage der Prinzipien des Korans, weil er ganz genau wusste, dass die Gemeinschaft in einigen ihrer lebenswichtigen Dimensionen und in der im Rahmen der amerikanisch-zionistischen Verschwörung in der arabischen Welt sich der Islam vom Koran entfremdete und der Feind konnte dadurch die islamische Gesellschaften angreifen und kolonialisieren.

Er betonte immer die Rückkehr zum Koran und zur islamischen Ethik in einer Weise, dass wir heute eine öffentliche, soziale und kulturelle Ethik brauchen. Heute braucht die islamische Gemeinschaft Gedanken und Worte, die diese korrekten Konzepte in unseren Herzen verankern.

IQNA – Was ist die gewünschte koranische Regelung im Denken von Imam Khomeini (a.s.) und seinem praktischen Kurs?

Imam Khomeini (RA) legte bei der Gründung der islamischen Regierung besonderen Wert darauf sie in die Realität umzusetzen und deshalb sehen wir heute, dass die Islamische Republik Iran ein Beispiel für diese koranische Regierung ist und zwar in einer Weise, die sich von anderen Regierungen auf der Welt unterscheidet und das ist der Politik von Imam Khomeinis (RA) zu verdanken.

Diese gesegnete Revolution erreichte Gleichheit, Gerechtigkeit, Fairness und Hilfe für die Unterdrückten sowie die Unterstützung der Nation für das Recht und den wissenschaftlichen Fortschritt sowie Gleichheit bei der Verteilung des Reichtums.

Die islamische Revolution im Iran ist hervorragendes Beispiel für eine Regierung deren Konzept in der gesamten islamischen Welt umgesetzt werden kann denn wir glauben, dass Imam Khomeini (RA) Lehre ist die Konzepte und Regeln eines korrekten und natürlichen Lebens im Rahmen des Korans etablierte und die Politik und das Konzept des Korans umsetzt. Daher setzt die Islamische Republik heute die Vision von Imam Khomeini (RA) über das Leben um und wir sollten diese Lehre weiter entwickeln und die Kultur des Imams in diesem Bereich noch erweitern.

 

Ansicht Imam Khomeinis (RA): Autorität und Glaubwürdigkeit der islamischen Gemeinschaft nur durch Einhaltung des Korans

 

IQNA – Imam Khomeini (RA) war Pionier bei der Forderung nach Einheit und Annäherung zwischen den islamischen Religionen. Wie bewerten Sie die Gedanken von Imam Khomeini in dieser Hinsicht?

Als Imam Khomeini (RA) seinen revolutionären und kämpferischen Weg begann war die islamische Gemeinschaft mit dem Problem von Takfir (deutsch: Sturheit derart im Glauben, dass andersdenkende getötet werden wüssen) und Spaltung konfrontiert und der Feind leicht zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und Nationen in der islamischen Gemeinschaft die Saat für konfessionelle und religiöse Konflikte legen konnte.

Das Leben von Imam Khomeini (RA) war die Annäherung zwischen den Religionen, weil er sie als das beste Instrument zur Vereinigung der islamischen Umma unter dem Banner des Islam betrachtete und daher versuchte durch die Vorstellung einiger Konzepte einige wichtige Fragen zu behandeln. Die islamische Gemeinschaft durch Dialog und Konvergenz sowie die Annäherung zwischen den Religionen sind eine der Errungenschaften des Imams in unserer islamischen Welt.

Imam Khomeini (RA) war der Begründer der islamischen Einheit und Gemeinschaft, auch wenn es immer noch Differenzen gibt, die durch Treffen und Dialoge gelöst werden können und man sich auf Gemeinsamkeiten in der Gemeinschaft konzentriert und an Gemeinsamkeiten arbeitet damit Probleme und Negatives der Unterschiede reduziert bzw. sogar beseitigt wird.

Das Konzept der Annäherung zwischen den Religionen war ein gesegneter und wichtiger Schritt auf der Ebene der islamischen Gemeinschaft und wir ernten weiterhin die Früchte dieser Initiative von Imam Khomeini (RA). Heute finden in der Islamischen Republik Iran und der gesamten islamischen Welt Konferenzen rund um die Achse der Annäherung zwischen islamischen Religionen und der Einheit der islamischen Gemeinschaft statt.

Die Einrichtung des Weltforums für Annäherung zwischen islamischen Religionen ist eine der Errungenschaften der Islamischen Revolution im Iran, so dass dieses Forum derzeit eine großartige Institution ist, die auf der Ebene der islamischen Gemeinschaft agiert und fruchtbare Bemühungen unternahm. Diese Institution legte auch die Differenzen beiseite und führte die islamische Gemeinschaft zusammen, kämpft gegen intellektuelle und religiöse Vorurteile und diesen Takfiri-Ideen und brachte die islamische Gemeinschaft auf den richtigen Weg.

IQNA – Warum widmete Imam Khomeini (RA) der palästinensischen Frage besondere Aufmerksamkeit und erklärte gerade den letzten Freitag des heiligen Fasten-Monats Ramadan zum Internationalen Quds-Tag?

Imam Khomeini (RA) war sich der Bedeutung Palästinas und der Al-Aqsa-Moschee für die islamische Ummah absolut bewusst und wusste, dass die Al-Aqsa-Moschee einer der größten heiligen Orte der islamischen Gemeinschaft und erste Qibla (Gebetsrichtung aller Muslime) der Muslime und der Schrein ist dritte heilige Stätte des Islams.

Imam Khomeini (RA) stand dem amerikanischen Feind gegenüber und wusste, dass die Feinde ihre ganze Macht einsetzten, um das zionistische Regime im Herzen der islamischen Gemeinschaft zu unterstützen, insbesondere dass diese Moschee wiederholt der Aggression der Zionisten noch heute ausgesetzt ist.

Der Palästina-Frage wurde im Denken von Imam Khomeini besondere Priorität eingeräumt und da es sich um die Frage der Islamischen Gemeinschaft handelt, widmete er diesem viele seiner Reden und sprach stest über diese Frage im Austausch mit Ländern bis er die Verantwortung der Leitung der Angelegenheiten der Islamischen Gemeinschaft übernahm.

In all seinen Reden und Treffen betonte Imam Khomeini (möge Gott mit ihm zufrieden sein) die Islamische Republik Iran, unterstützte die Palästinenserfrage, unterstützte den Widerstand und die Mudschaheddin und betonte die Befreiung der Al-Aqsa-Moschee. Deshalb vollendet die Islamische Revolution im Iran heute den Weg den Imam Khomeini (RA) begann und seine intellektuellen und praktischen Prinzipien etablierte.

Heute wissen wir, dass das Land, das die Sache Palästinas verteidigt eben die Islamische Republik als Hauptstütze des Widerstands ist. Heute zahlte der Iran einen hohen Preis für seine Unterstützung der Palästinenserfrage. Imam Khomeini (RA) vertraute diese Angelegenheit der islamischen Gemeinschaft an und tatsächlich lesen wir immer diese Überlieferung des Propheten (Friede sei mit ihm): „Gott sendet alle hundert Jahre eine Person der islamischen Gemeinschaft um die Religion dieser Gemeinschaft zu erneuern (mit der Bedeutung «korrigieren»).“

Wenn wir die Linie von Imam Khomeini (RA) sehen, die Rechte der islamischen Gemeinschaft zu verteidigen und den Unterdrückten zu helfen, die Kräfte des Widerstands zu unterstützen und der Gemeinschaft zur Seite zu stehen und ihr zu helfen und zu versuchen das Wort der absoluten Wahrheit zu verbreiten, erkennen wir das diejenigen es wirklich Anerkennung und Respekt verdienen und zwar von der gesamten islamischen Gemeinschaft.

IQNA – Was ist Ihre Meinung zu Imam Khomeinis (RA) Sicht auf die Teilhabe von Frauen in politischen, sozialen und kulturellen Bereichen?

Imam Khomeini (möge Allah mit ihm zufrieden sein) betrachtete Frauen als Partner bei der Übernahme von Verantwortung und der Erfüllung von Verpflichtungen und in seinen Schriften und Büchern betonte er stets das Wort Gottes, „Ich (Gott) setze auf der Erde Stellvertreter (für mich) ein“, und erkannte es an, dass dieser «Stellvertreter» sowohl ein Mann als auch eine Frau sein kann und anstelle eines anderen Verses aus dem Heiligen Koran hieß es: „Und wir ehrten die Nachkommen Adams“ und sagte, dass die Bedeutung hier die Ehrung sowohl von Männern als auch von Frauen ist.

Imam Khomeini (möge Gott mit ihm zufrieden sein) bezog sich auch auf diesen Vers aus dem Koran, in dem Gott im Vers 72 der Sure Al-Ahzab sagt: «Wir boten das [belastete] Treuhand den Himmeln, der Erde und Berge an, doch sie weigerten sich anzuhemen und fürchteten sich davor, aber der Mensch nahm es an und wahrlich, er ist ein unwissender Tyrann!.»

Er fügte hinzu: Imam Khomeini bezieht sich auf eine Überlieferung von Imam Ridha (a.s.) in dem die Bedeutung des Menschen sowohl männlich als auch weiblich ist, daher räumte der Imam (RA) den Frauen eine besondere große Rolle ein weshalb der Tag der Geburt von Fatima Zahra (SAS) auch mit dem «Tag der Frauen und Mütter» bezeichnet und gefeiert wird.

Imam Khomeini (möge Gott mit ihm zufrieden sein) war überzeugt dass Frauen Verantwortung tragen und als die Hälfte der Gesellschaft betrachtet werden müssen und dass die Erzieherin die andere Hälfte der Gesellschaft ist und dass hinter jedem großen Mann eine große besondere Frau steht.

Interview: Javad Parsamehr

Übersetzung: Elham Muezni

Übertragung vom Persischen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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