IQNA

Libanesischer Analyst im Interview mit IQNA:

Achse des Widerstands wird es dem zionistischen Regime nicht ermöglichen, eine neue „Nakbat“ zu schaffen

11:41 - October 30, 2023
Nachrichten-ID: 3009298
Ein libanesischer Analyst ist überzeugt, dass die palästinensische Nation heute bewusster, wachsamer und gebildeter als zuvor ist und die sich im letzten Jahrzent gebildete Widerstandsachse eine starke und wachsame Strömung ist und zweifellos keine neue Nakba (Katasptophe) an den Palästinensern zulassen wird.

Seit Beginn der brutalen Angriffe des zionistischen Regimes auf den Gazastreifen, die als Reaktion auf die Al-Aqsa-Sturmoperation durchgeführt wurden, sind bereits vier Wochen vergangen. Viele Analysten halten diese Angriffe für blinde, ziellose und fruchtlose Aktionen. Der einzige Erfolg, der erreicht wurde ist die Ermordung Tausender Palästinenser und Zerstörung der Infrastruktur im Gazastreifen.

Talal Atrisi, ein libanesischer politischer Denker und Analyst, betonte in einem Interview mit IQNA, dass das Ziel des israelischen Feindes bei den Angriffen auf Moscheen und Kirchen im Gazastreifen darin besteht die Menschen einzuschüchtern. Ziel ist es, dass sich die Bewohner dieses Gebietes überall wehrlos fühlen und aus diesem Gebiet wegziehen. Seiner Meinung nach kümmert sich Israel weder um die Reaktionen der islamischen Welt auf die Verurteilung der Bombardierung von Moscheen noch um internationale Gesetze und Normen in diesem Bereich.

 

Israels Versuch der Widerherstelung des beschätigten Images

Auf die Frage, ob das zionistische Regime seine militärischen Ziele in Gaza erreichen konnte oder ob die Bombardierung von Krankenhäusern voller Kranker, Verletzter und Vertriebener ein Zeichen der Verzweiflung dieses Regimes sei, antwortete er: „Das Massaker an Zivilisten nach dem Erdbeben vom 7. Oktober ist in erster Linie ein Versuch, sich für die große Errungenschaft der Hamas-Bewegung zu rächen und die Glaubwürdigkeit und den Glauben an die Fähigkeiten der Armee dieses Regimes wiederherzustellen und zu stärken, um einen größtmöglichen Schaden an dem Volk Palätinas zu schaffen.

Er fügte hinzu: „Die israelische Besatzungsarmee bombardiert und zerstört weiterhin um eine militärische Bodeninvasion vorzubereiten und diese ist der Auftakt zu einer Bodeninvasion aber die politische und militärische Führung des israelischen Regimes hatte nicht den Wunsch danach eine größer angelegte Bodeninvasion als bisher zu starten. Sie begnügen sich damit, ohne Unterschiede zu machen zu bombardieren und zu morden und die meisten Märtyrer sind Zivilisten insbesondere Frauen und Kinder.“

 

Hauptziel Israels Verringerung der Popularität der Hamas

Talal Atrisi erklärte, dass der zweite Punkt dieser barbarischen Bombenangriffe darin besteht, dass der israelische Feind das palästinensische Volk für die Taten der Hamas-Bewegung bezahlen lassen will, damit die Palästinenser von Gaza sich von der Hamas-Bewegung fernhalten. Der Feind bombardiert und tötet weiter und stoppt diese Operation nicht, die als Vertreibungs-Projekt bekannt ist um die Palästinenser dazu zu bringen, Gaza zu verlassen. Ihre Absicht ist, dass diese Umsiedlung innerhalb des Gazastreifens oder in anderen entfernten Gebieten wie dem Sinai in Ägypten erfolgt so dass die Hamas-Bewegung ohne öffentliche Unterstützung bleibt und das sind die Ziele oder Szenarien, die im Kopf des zionistischen politischen und militärischen Komplexes kreisen. Aber sie haben bisher überhaupt nichts erreicht. Ich meine, die Erfolge dieses Regimes liegen offensichtlich bei Null, und deshalb tötet und bombardiert es weiter und wartet auf entsprechende Entscheidungen. Daher muss man sagen, dass Israel im militärischen und politischen Kampf komplett gescheitert ist, weil die Tötung von Zivilisten weder politisch noch militärisch als Errungenschaft angesehen werden kann.

 

Zweck der Zerstörung von Kirchen und Moscheen in Gaza

Auf die Frage, ob das zionistische Regime gezielt Kirchen und Moscheen angreift und ob Israel im aktuellen Krieg eine religiöse Diskriminierung aller Nichtjuden bewirken will, antwortete er: Das Angreifen von Kirchen und Moscheen ist ein klares Signal dafür, dass das zionistische Regime keinen Unterschied zwischen Zieltypen im Gazastreifen macht und dass diese religiösen Stätten nicht sicher sind, selbst wenn Zivilisten dort Zuflucht suchen. Für dieses Regime ist eine Kirche wie eine Moschee was bedeutet, dass das Besatzungsregime keinen Unterschied zwischen beiden macht und bei Militäreinsätzen keinen Unterschied zwischen einer religiösen Einrichtung, einem Krankenhaus, einer Bildungseinrichtung oder einem Wohnhochhaus macht.

Atrisi fuhr fort: Eine weitere Botschaft der Angriffe auf Moscheen besteht darin den Menschen Angst zu machen, überall ein Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen damit sie an eine Flucht aus Gaza denken. Vielleicht ist dies der Zweck der Bombardierung islamischer oder christlicher religiöser Institutionen. Es gibt eine ideologische Dimension unter Juden, die die Tötung und Zerstörung von allem Nichtjüdischen rechtfertigt und nicht nur die Zerstörung religiöser Institutionen sondern auch Morden von Menschen und Zerstörung von Bäumen und Steinen rechtfertigt. Ja, es gibt diese gräßliche ideologische Dimension. Vielleicht sind diese Orte deshalb für Palästinenser nicht sicher.

Talal Atrisi fügte hinzu: Moscheen sind wie jede andere muslimische Nation die Präsenzumgebung der Hamas-Bewegung und des palästinensischen Volkes und die Zerstörung von Moscheen ist auch eine Botschaft, die mit der Zerstörung anderer Institutionen vereinbar ist und das heißt, Moscheen sind es nicht ein Ort zum Schutz von Flüchtlingen oder Zivilisten und Israel reagiert sogar darauf. Es kümmert sich nicht um die islamische Welt, die möglicherweise die Bombardierung von Moscheen verurteilt und achtet nicht einmal auf internationale Gesetze und Normen in Bezug auf Kultstätten in Kriegen. Darüber hinaus will sie den Wiederaufbau erschweren und verteuern indem sie alle Institutionen darunter auch Moscheen schwere Schäden zufügt.

 

Das palästinensische Volk wird keinen neuen Nakbat zulassen

Dieser libanesische Denker sagte in Bezug auf die Zeltszene in der Gegend von Khan Yunis (südlich des Gazastreifens): Der Zustrom von Bewohnern des nördlichen Gazastreifens in die südlichen Gebiete ähnelt der Schaffung von Notunterkünften zu Beginn des Nakbat-Ereignisses im Jahr 1948. Aber diese Lager bedeuten nicht einen neues Nakba. Erstens erinnert sich das palästinensische Volk immer noch an diesen Nakba und ist jetzt bewusster, wachsamer und gebildeter und wie wir sehen können wiederholt diese Nation, dass es einen neuen Nakbat nicht akzeptieren wird und auch alles tun werden, dass es nicht zu einer neuen Nakba kommen wird, insbesondere dass der Widerstand des palästinensischen Volkes ein bewaffneter und bewusster Widerstand ist, der immer noch stark ist.

Er fügte hinzu: „Wenn der israelische Feind diese Schlacht gewinnt und der Widerstand in dieser Schlacht verliert wird eine neue Nakba verwirklicht und dies wurde trotz aller Bombenangriffe und Zerstörungen angesichts der Fähigkeiten des gegenwärtigen Widerstands bisher nicht verwirklicht. Zweitens ist der israelische Feind heute nicht mehr der, der er 1948 war als er Menschen terrorisieren und töten konnte und soziale Medien sowie Radio- und Fernsehsender über alles berichten was irgendwo auf der Welt passiert. Infolgedessen kann der Feind Israels ohne Wissen der Welt keine neue Katastrophe herbeiführen. Heute hat sich eine Widerstandsachse gebildet, die mächtig ist! Er beobachtet die Ereignisse und ist sicher, dass er keine neue Tragödie zulassen wird. Auch das palästinensische Volk innerhalb Palästinas, sei es im Westjordanland, in den Gebieten von 1948 oder in den übrigen Lagern ist motiviert und deshalb sind wir heute, glaube ich, Zeugen von nur zeitweisen Zeltlager für die Vertriebenen der israelischen Bombardierung und Aggression und sicherlich wird es keine neuen Nakba-Lager geben.

 

Massaker an orthodoxer Kirche in Gaza

Als Talal Atrisi nach seiner Beschreibung der Ermordung der griechisch-orthodoxen Kirche in Gaza gefragt wurde, antwortete er: „Die Bombardierung der Kirchen steht im selben Rahmen des Feindes Israel solange es einen Palästinenser im palästinensischen Land gibt. Den Palästinensern gehört dieses Land, auch die Kirchen oder christlichen Kultstätten. Diesem Regime sind die Positionen des Westens, der eigentlich Christen und christliche Kirchen verteidigen solle egal, wenn es um Palästina geht. Israel unterscheidet nicht zwischen Religionen. Dieses Regime unterscheidet nur zwischen Juden und Nichtjuden und das ist eine Herausforderung. Tatsächlich bedeutet es eine weitere Herausforderung für den Westen, der Israel unterstützt und ihm zur Seite steht und sagt, dass er es beschützt aber wenn Israel Kirchen bombardiert oder zerstört schweigt der Westen und diese Orte sind für Menschen, vertriebene Palästrinenser und sogar christliche Flüchtlinge kein sicherer Hafen. Dies ist der Prozess der Tötung von Palästinensern ist unabhängig von ihrer Religion oder ihrem Glauben. Schlicht und einfach eine israelische Tötungsmaschine.

 

Zusammenbruch der Scheinautorität Israels

Abschließend sagte Talal Atrisi: „Heute, nach der Al-Aqsa-Sturmoperation, bleibt Israel nichts anderes übrig als die Fähigkeit lediglich Zivilisten zu töten, während für dieses Regime keinerlei andere Errungenschaften erzielt wurden. Dies könnte auf die große Niederlage zurückzuführen sein, die diesem Regime im Al-Aqsa-Sturm zugefügt wurde. In der Praxis kann dieser Fehler nicht kompensiert werden. Sie selbst erkennen das Ausmaß der Niederlage Israels an. Ihre Abschreckungskraft ist verloren gegangen. Das Bild der israelischen Armee und der technologischen Fähigkeiten, Überwachungs- und Schutzsysteme dieses Regimes wurde zerschmettert und aus diesem Grund ist heute der politische, militärische und sicherheitspolitische Stillstand des israelischen Regimes offensichtlich ebenso wie die Unfähigkeit Erfolge auf dem Schlachtfeld zu erzielen.

 

Übersetzt ins Persische von Mohsen Haddadi

Übertragen vom Perischen ins Deutsche von Stephan Schäfer

 

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