IQNA

Palästinensischer Analyst im Interview mit IQNA:

Ende der Verbrechen des zionistischen Regimes nur durch Widerstand und geschlossene Haltung der islamischen Länder

15:00 - November 09, 2023
Nachrichten-ID: 3009360
Gaza (IQNA)- Hassan Lafi erklärte, dass der Widerstand der Bevölkerung und die Einnahme einer starken Position islamischer Länder die einzige Möglichkeit sind mit den Verbrechen des zionistischen Regimes im Gazastreifen umzugehen und stellte klar: Das zionistische Regime denkt definitiv daran, das palästinensische Volk aus dem Gazastreifen zu vertreiben und vielleicht darüber sie auf den Sinai zu verlegen. Aber das palästinensische Volk wird diesen finsteren Plan niemals akzeptieren.

Laut IQNA jahrelange umfassende Blockade des Gazastreifens, Auferlegung umfassender Beschränkungen für das palästinensische Volk, Fortsetzung der Besatzung, Ablehnung jedes Vorschlags zur Beendigung der Besatzung durch das zionistische Regime, selbst der Vorschläge der Anhänger des Regimes und zwar mit vollständiger Voreingenommenheit. Eine schwirige Situation ist dem palästinensischen Volk aufgezwungen. Das zionistische Regime versucht mit voller Unterstützung der Westmächte die Palästinenser vollständig aus ihrem angestammten Land zu vertreiben und das palästinensische Land zu besetzen und schreckt deswegen vor keinem Verbrechen zurück. Die Erfahrung der Hisbollah bei der Vertreibung der zionistischen Invasoren aus dem Südlibanon durch Widerstand und bewaffneten Kampf sowie andere Entwicklungen während der Besatzungsjahre leiteten das palästinensische Volk zu der Überzeugung, dass es keine andere Wahl als Widerstand zu leisten hat. Die große Operation „Al-Aqsa-Sturm“ kann auch als Beginn einer neuen Phase dieses Widerstands und bewaffneten Kampfes gegen das zionistische Regime angesehen werden. Diese große Operation war der größte Misserfolg und größte Überraschung des zionistischen Regimes seit seiner Gründung! Andererseits setzt das zionistische Regime seine Verbrechen gegen die Menschen im Gazastreifen mit voller Grausamkeit ohne jegliche Rücksicht auf internationale Gesetze fort. Die Zahl der Märtyrer bei diesen Angriffen liegt bisher bei über 10.000 von denen die meisten Frauen und Kinder sind. Trotz dieser Verbrechen wurde die oft schwache Haltung der arabischen Länder gegenüber diesen Verbrechen von vielen kritisiert.

Der palästinensiche Analyst und Zionismusforscher Hassan Lafi sprach im Interview IQNA über die Al-Aqsa-Sturmoperation und die Verbrechen des zionistischen Regimes im Gazastreifen während er gleichzeitig die schwache Position der arabischen Länder als Reaktion auf diese Verbrechen scharf kritisierte: Widerstand der Bevölkerung und die Übernahme einer starken Position durch die islamischen Länder. Er beschrieb die Konfrontation mit dem zionistischen Regime.

Details dieses Gesprächs folgend:

IQNA – Angesichts der Tatsache, dass das zionistische Regime den Gazastreifen schwer bombardiert und Verbrechen gegen dessen Bevölkerung begeht, erklärte es einerseits klar, dass die Menschen den nördlichen Teil des Gazastreifens verließen und in den Süden ziehen sollten. Was halten Sie von dem Versuch die Menschen Palästinas aus dem Gazastreifen zu vertreiben?

Das zionistische Regime setzt derzeit sein Verbrechen fort und hat beschlossen, dem palästinensischen Volk den dritten Nakbat (nach den Vertreibungen von 1948 und 1967) aufzuerlegen. Dieses Regime will Gaza in nördliche und südliche Regionen aufteilen und mehr als eine Million zweihunderttausend Menschen vom Norden in den Süden umsiedeln. Trotz der Behauptung, dass diese Gebiete sicher seien, kam es nach zionistischen Angriffen zu vielen Verbrechen, aber selbst die sicheren Routen, die für den Transfer eingerichtet wurden wurden vom zionistischen Regime rücksichtslos bombardiert. Das zionistische Regime denkt definitiv darüber nach, das palästinensische Volk aus dem Gazastreifen komplett zu vertreiben und könnte darüber es in den Sinai zu verlegen. Aber das palästinensische Volk akzeptiert diesen finsteren Plan nicht obwohl mehr als 70 % der Menschen im Gazastreifen derzeit ihre Häuser verließen aber diese Vertreibungen werden sich aufgrund der bitteren Erinnerung an die erste Nakbat im Jahr 1948 und nach der Vertreibung im Jahr 1968 ist immer noch in den Köpfen und Seelen des palästinensischen Volkes verankert und sie leiden immer noch unter ihren Folgen, so dass es diese Vertreibung im Jahr 2023 nicht noch einmal geben wird.

IQNA – Wenn man bedenkt, dass die Maßnahmen des zionistischen Regimes zur Verhinderung der Einfuhr von Nahrungsmitteln, Medikamenten, Treibstoff und humanitärer Hilfe in den Gazastreifen ein Kriegsverbrechen sind, welche praktischen Möglichkeiten gibt es die humanitäre Katastrophe zu stoppen von der die Menschen im Gazastreifen betroffen sind?

Verhinderung der Einfuhr von Nahrungsmitteln, Medikamenten, Treibstoff und humanitärer Hilfe in den Gazastreifen ist natürlich ein Kriegsverbrechen, aber wie man diese Situation stoppen kann, ist die praktische Lösung die Fortsetzung des Widerstands der Bevölkerung und Übernahme einer starken Position durch die Völker und Staaten arabischer und islamischer Regierungen. Diese Regierungen sollten ihre Beziehungen zum zionistischen Regime und dessen Hauptpartner der Krigsverbrechen dieses Regimes Amerika abbrechen, denn wenn Amerika seine Interessen in Gefahr sieht und das Gefühl hat, dass dieses zu einem regionalen Krieg führen könnte, wird es sicherlich Druck auf das zionistische Regime ausüben und diese menschliche Katastrophe vollständig stoppen.

 

IQNA – Warum ergreifen die arabischen Länder keine Maßnahmen, um ein Embargo gegen das zionistische Regime zu verhängen?

Die arabischen Regierungen, die es eilig haben ihre Beziehungen zum zionistischen Regime in Form des Abraham-Abkommens oder anderer normalisieren, sind völlig weit von der nationalen, moralischen und humanitären Position entfernt. Die Verbindung dieser arabischen Regierungen besteht im Interesse der Vereinigten Staaten und amerikanischer Koalitionen, die ihre Position schwächen und aus Angst vor dieser Verbrechens- und Tötungsmaschinerie keine Stellung beziehen. Wie wir sahen konnten die arabischen Regierungen auf der sogenannten Friedenskonferenz in Kairo auch in der Abschlusserklärung keine einheitliche und verbindliche Position einnehmen, damit die internationale Gemeinschaft diesen Verbrechen ein Ende setzen kann. Daher liegen die meisten Hoffnungen auf den Menschen in arabischen Ländern und nicht den arabischen Regierungen.

IQNA – Wie schätzen Sie die Zukunft des Krieges im Gazastreifen ein?

Was die Zukunft dieses Krieges in der kommenden Zeit betrifft, insbesondere mit dem Beginn des Bodenkampfes wird es sicherlich kritisch werden und seinen Höhepunkt erreichen, aber im Grunde ist der palästinensische Widerstand, der am 7. Oktober die ganze Welt verblüffte sicherlich auf jedwedes Szenario im Krieg vorbereitet.

 

IQNA – Wie bewerten Sie den zionistischen Angriff auf Universitäten, Moscheen und Krankenhäuser?

Israel hat absolut keinen Respekt vor Moscheen, Krankenhäusern und Kirchen, das ist die normale Praxis dieses zionistischen Regimes, dieses nationalsozialistischen und rassistischen Regimes, das keine Grenzen kennt und jeden möglichen Druck ausübt um den Widerstand des palästinensischen Volkes zu brechen um dssen Identität und Erbe zu zerstören. Unter anderem Angriff auf die älteste Kirche im Gazastreifen und eine der ältesten Kirchen der Welt, Angriff auf 35 Moscheen, deren Außerbetriebnahme und Vertreibung Gottesdienstleistender dort, Angriff auf Krankenhäuser in denen sich Vertriebene und Verletzte aufhalten wie im Fall des Al-Moamadani-Krankenhauses und des Al-Quds-Krankenhauses hat das zionistische Regime absolut keinen moralischen Wert und respektiert internationale Gesetze sowieso nicht.

Moscheen und Kirchen sind nicht nur Gebäude, sondern sie sind die Zivilisation und das Erbe Palästinas, wo Menschen Frieden finden, und die Zionisten versuchen, jeden Ort zu zerstören, an dem Menschen Frieden finden, deshalb greifen sie Moscheen und Kirchen an.

IQNA – Welche Rolle spielen Wissenschaftler dabei das verdächtige Schweigen internationaler Menschenrechts- und humanitärer Institutionen zu Kriegsverbrechen und Verletzungen der Rechte Israels zu brechen?

Akademiker sind sicherlich Eliten, die eine wichtige Rolle dabei spielen, sich an die internationale Gemeinschaft und ihre Institutionen zu wenden, die Position Palästinas zu erläutern und die Verbrechen und kriminellen Methoden dieser zionistischen Besatzung zu belegen und daher spielen sie eine wichtige und herausragende Rolle bei der Kommunikation Palästinas mit Palästina mit der Welt und erklärt zionistische Pläne und Absichten für die westliche Welt und gar für die islamische.

Übersetzung ins Persische: Saeed Edalatjo

Übertragung ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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