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Herausforderungen bei der Gründung islamischer Startups und Möglichkeiten diese zu überwinden

0:16 - November 14, 2023
Nachrichten-ID: 3009372
Im Gegensatz zu herkömmlichen Startups auf dem Markt stehen islamische Startups vor ihren eigenen Herausforderungen. Kapitalbeschaffung und Marketing gehören aufgrund der besonderen Bedürfnisse von Muslimen zu den größten Herausforderungen für islamische Startups.

Laut IQNA und unter Berufung auf Crescent Rating gab es mit dem zunehmenden Wachstum der islamischen Wirtschaft eine interessante Entwicklung in der islamischen Wirtschaft durch neue Startups. Seit 2016 versucht eine große Zahl muslimischer Unternehmer islamische Startups aufzubauen.

Arfa Farooq, CEO und Gründer von Muslim Makers, einem Startup mit dem Ziel, muslimische Technologieingenieure zusammenzubringen und zu vernetzen, bemerkte beispielsweise, dass viele Muslime in der Technologiebranche als Entwickler, Datenanalysten usw. arbeiten. Eine Veränderung, die vielen Sektoren wie Halal-Lebensmitteln und islamischer Finanzierung dabei half zu wachsen und eine Wettbewerbslandschaft zu schaffen.

Sektoren, die mit verschiedenen muslimischen Themen zu tun haben, beginnen ihren Weg zur Entwicklung zu finden und sogar Nicht-Muslime davon zu überzeugen in ihre Produkte zu investieren, die auf einen bestimmten Markt abzielen.

Farooq argumentiert, dass es für diese Startups wichtig ist über die richtigen Talente mit den richtigen Fähigkeiten zu verfügen, damit sie nicht nur einen Muslim mit einem ähnlichen kulturellen Hintergrund verstehen sondern auch jemanden einstellen, der über die Fähigkeiten verfügt diese Unternehmen aufzubauen.

Saad Malik, der CEO und Mitbegründer von Zoya Finance, stand bei der Gründung seines Startups vor vielen Herausforderungen, doch letztes Jahr (2022) wurde Zoya Finance zu einem durch Risikokapital (VC) unterstützten Startup.

Risikokapital (VC) wird im Allgemeinen zur Unterstützung von Startups und anderen Unternehmen mit erheblichem und schnellem Wachstumspotenzial eingesetzt. VC-Firmen sammeln Geld von Kommanditisten (LPs), um in vielversprechende Startups oder sogar größere Risikofonds zu investieren.

Im Laufe der Jahre haben Malik und die American Muslim Consumer Conference (AMCC) zahlreiche Konferenzen und Forschungsberichte abgehalten, die einen Trend von vor 10 bis 12 Jahren zeigen. Derzeit sind Unternehmen in der Lage, mithilfe von Technologie Produkte zu entwickeln, die weiter verbreitet, zugänglicher und erschwinglicher sind. Aus diesem Grund gab es in den letzten vier bis fünf Jahren und im letzten Jahrzehnt viele Aktivitäten im muslimischen Verbraucherbereich.

 

Herausforderungen bei der Gründung islamischer Startups und Möglichkeiten diese zu überwinden

 

Wie wächst ein Startup?

Der Eigentümer hatte von Anfang an nie vor, VC aufzubringen, da er und sein Team dies nicht für möglich hielten: Der ursprüngliche Plan bestand darin, das Unternehmen zu gründen und bei Bedarf die persönlichen Ersparnisse des Teams für das Startup zusammen zu legen.

Zoya Finance startete im Jahr 2016, veröffentlichte jedoch 2019 seine Beta-Version und im Jahr 2020 ging das Produkt an die Börse.

Eine Beta-Version bedeutet eine minimale Platzierung des Produkts im Zielmarkt des Herstellers. Durch diesen Ansatz können Startup-Inhaber sehen, wie der Kunde auf das Produkt reagiert.

Da viele Unternehmen in die Welt der Einzelhandelsinvestitionen einsteigen, nutzte Zoya Finance diese Chance und steigerte sein Wachstum in kurzer Zeit.

Obwohl Zoya Finance bereits Anfragen von potenziellen Investoren erhielt, gelang es Zoya Finance erst einige Investoren zu gewinnen als die Zahlen bekannt wurden und der Eigentümer davon ausging, dass es überzeugende Argumente für eine VC-Erhöhung geben könnte. Malik und sein Team waren begeistert, das erste islamische Unternehmen zu sein das sich Kapital über VC beschaffte.

 

Herausforderungen bei der Gründung islamischer Startups und Möglichkeiten diese zu überwinden

 

Größten Herausforderungen bei Einführung neuer Produkte in die islamische Wirtschaft

Marouf Yusuf, CEO von Halal.Ad (Islamisches Werbe-Startup), glaubt, dass die größte Herausforderung für viele Startups die Finanzierung ist: Als Startup, das in der islamischen Wirtschaft tätig ist, gibt es zwei schwierige Dinge: Startups sollten nicht auf herkömmliche Leasingverträge zurückgreifen (wegen deren Änderungen ist er nicht mit der islamsichen Scharia kompatibel) und dies, obwohl es für diese Art des Leasings keine Alternative gibt.

Yusuf erklärte weiter: Die zweite Herausforderung ist das Marketing. Die meisten Kunden von Halal.Ad nutzen Facebook und Instagram, weil sie erschwinglich und skalierbar sind, aber diese Plattformen sind für islamische Startups eher unzugänglich. Viele muslimische Startups und Unternehmen nutzten diese Plattformen, die nach und nach geplündert und unbrauchbar wurden.

Auch wenn bei Unicorn-Startups (Unternehmen mit einem Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar) viel Aufsehen erregt wird, heißt es am Ende nicht, groß zu sein, dass man auch bezahlt wird, sagt Farooq.

Er fuhr fort: Viele Startups sammelten viel Geld aber ihr Geschäftsmodell existiert nicht. Für ein muslimisches Startup ist es wichtig über Ethik nachzudenken, denn das in Startups investierte Geld ist darauf ausgelegt Rendite zu erwirtschaften. Aufgrund des oben erwähnten Vertrauens ist es wichtig Unternehmen selbsttragend und gewinnorientiert zu gestalten. Als Startup liegt die Verantwortung darin mit dem Geld, das jemand anderem genommen wird das Richtige zu tun. Für islamische Startups ist es nicht unbedingt die Lösung Geld zu nehmen aber wir müssen wissen, wie wir aus Halal- oder ethischer Sicht Geld verdienen können.

 

Islamisches Modell zur Gewinnung islamischen Startkapitals

Der CEO von Zoya Finance betonte zum Thema Investitionen: Auf jeden Fall sollte man wissen, dass gute Ideen immer finanziell unterstützt werden.

Ganz gleich in welcher Branche: Wenn ein Unternehmen gut ist und eine gute Wachstumsrate aufweist, sind Investoren daran interessiert, diese auch zu finanzieren, sagt Malik. Für muslimische Startups ist dies jedoch schwieriger (aufgrund islamischer Fundraising-Beschränkungen). Deshalb ist es wichtig etwas aufzubauen und seine Stärke zu demonstrieren, bevor man sich auf die Suche nach Geld macht. Obwohl es sich bei muslimischen Startups um religiöse Institutionen handelt, gelten für sie die gleichen Regeln wie für normale Startups.

Yousef sagte: Von muslimischen Startups wird erwartet, dass sie Unternehmen professionell aufbauen. Die Mittelbeschaffung sollte beginnen, wenn die Zahlen und Kennzahlen eines Unternehmens gut ausfallen.

Allerdings sagt Farooq: Unternehmen sollten vorsichtig sein, woher sie ihr Geld nehmen. Diese Dinge sollten für islamische Startups oberste Priorität haben! Vermeiden Sie Geld, das ein Unternehmen zum Scheitern bringen kann. Bei der Rekrutierung von Talenten ist es nicht wichtig, dass sie keine Muslime sind, solange sie die gleichen Werte teilen. Es ist sehr wichtig, die richtigen Werte und Ethik zu kennen und einzuhalten, damit sie im Unternehmen umgesetzt werden können.

Experten glauben, dass es empfehlenswert ist, andere einfachere Bereiche auszuprobieren, wenn islamische Startups ausschließlich aus Einkommensgründen gegründet werden. Bevor Unternehmen Fördermittel einwerben können, sollte den Unternehmern mindestens ein Jahr Zeit für die Entwicklung ihrer Idee eingeräumt werden.

Bei der Gründung eines Startups geht es darum, etwas aufzubauen, das noch nie zuvor gemacht wurde und einem großen Publikum dient. Unternehmer sollten sich des Scheiterns bewusst sein, denn nicht jede Idee wird auch erfolgreich sein.

Übersetzung ins Persische: Mohammad Hasan Gudarzi

Übertragung vom Persichen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

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