IQNA

Jeder in Gaza hat Hunger: Europas Mitschuld und Aufruf zur Hilfe und Ende des Verrats

18:09 - July 21, 2025
Nachrichten-ID: 3013207
IQNA- Früher galt es in Gaza als große Beleidigung jemanden „hungrig“ zu nennen. Das Wort wurde als Gier und den Wunsch interpretiert fremdes Eigentum zu übernehmen. Doch die heutige harte Realität veränderte alles! Niemand schämt sich mehr, zu sagen: „Ich habe Hunger.“ Hunger ist kein Stigma mehr, sondern alltägliches Schicksal der Bewohner Gazas.

IQNA: Laut dem Medienbüro der Regierung in Gaza sind 69 Kinder an Unterernährung gestorben und 620 weitere Patienten sind dem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten zum Opfer gefallen. Das Büro betonte, dass die zionistische Armee auch nach 139 Tagen noch immer alle Grenzübergänge im Gazastreifen sperrt und 76.450 Lastwagen mit humanitärer Hilfe und Treibstoff an der Einfahrt hindert. 650.000 Kinder sind infolgedessen vom Hungertod bedroht, 12.500 Krebspatienten und etwa 60.000 schwangere Frauen sind aufgrund mangelnder Behandlung und Nahrung vom Tod bedroht. (Quelle: Informationszentrum Palästina)

Nach Angaben der Organisation griff das Besatzungsregime gezielt 42 Suppenküchen und 57 Hilfsverteilungszentren an und verübte 121 Angriffe auf Hilfskonvois. Darüber hinaus forderten tödliche Angriffe auf sogenannte „US-israelische Hilfszentren“ bisher 877 Todesopfer und mehr als 5.666 Verletzte. 42 Menschen werden noch immer vermisst.

 

Europas Komplizenschaft mit dem Besatzungsregime

In einer weiteren Erklärung beschuldigte das Medienbüro der Gaza-Regierung die EU der politischen und moralischen Mitschuld am Völkermord des zionistischen Regimes. Die offizielle europäische Position, die sich auch beim jüngsten Außenministertreffen in Brüssel widerspiegelte, wurde als Beispiel für einen „moralischen und politischen Verfall“ bezeichnet. Auch die Äußerungen des ehemaligen EU-Außenbeauftragten Josef Borrell, Europa beschloss Israel nicht zu bestrafen und den Völkermord weiterlaufen zu lassen, wurden als Beweis für die klare Mitschuld des Westens gewertet.

Das Büro betonte, dass bloßes Beobachten ein Verrat an menschlichen Werten ist und das Ausbleiben jeglicher Strafmaßnahmen klares grünes Licht für Fortsetzung der Massaker des zionistischen Regimes darstellt. Die EU trägt daher die volle politische und moralische Verantwortung für diese Verbrechen und muss die Kooperationsabkommen mit dem Besatzungsregime unverzüglich aussetzen und die Täter vor Gericht stellen.

Auch die Volksfront zur Befreiung Palästinas betrachtete die EU als politischen und moralischen Partner in der Hungerkatastrophe und betonte, dass die Union dem Besatzungsregime mit wirkungslosen diplomatischen Versprechungen praktisch Rückendeckung gab.

 

Aufruf zur Hilfe und Ende des Verrats

Gleichzeitig veröffentlichten die Hamas-Bewegung und andere Widerstandsgruppen Erklärungen in denen sie die arabische und islamische Welt sowie alle freien Menschen auf der ganzen Welt dazu aufriefen den Sonntag und die folgenden Tage zu „globalen Tagen des Zorns“ zu machen! Zu Tagen für großflächige Demonstrationen, politische, studentische und Arbeiteraktionen, um die Verbrechen Israels anzuprangern und die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung des Gazastreifens zu unterstützen.

In ihrer Erklärung erklärte die Hamas, dass das faschistische zionistische Regime weiterhin Zivilisten durch Bombenangriffe und Hunger tötet, während die internationale Gemeinschaft mit erbärmlichem Schweigen zusieht.

Die Kassam-Brigaden wandten sich auch an arabische und islamische Länder, indem sie eine Videobotschaft ihres Militärsprechers Abu Ubaidah ausstrahlten: Ihr seid verantwortlich vor Gott und vor jedem Waisenkind, jeder trauernden Mutter und jedem verwundeten und hungrigen Menschen. Euer Schweigen und eure Untätigkeit kosteten Zehntausende unschuldige Menschen das Leben.“

Er betonte, das zionistische Regime beging nur deshalb Völkermord, weil es sich seiner Straffreiheit sicher ist und auf Schweigen und Verrat setzt.

In separaten Erklärungen riefen Widerstandsgruppen dazu auf die Tribünen zu verlassen und auf die Straße zu gehen, Botschaften des zionistischen Regimes und seiner Verbündeten zu blockieren und gegen die Tötung der Bevölkerung von Gaza zu protestieren. Sie wandten sich an die Eliten, Gelehrten und muslimischen Nationen und sagten: Wenn ihr heute nicht handelt, wann dann? Im Leben geht es darum Stellung zu beziehen und heute ist euer Tag Stellung zu beziehen.

 

4295217

captcha