IQNA

Fotografin Palästinas:

Ich betrachte es als meine Pflicht die Ereignisse in Gaza festzuhalten

16:30 - October 28, 2024
Nachrichten-ID: 3011501
IQNA- Das Fotografieren von Leichen tut mir mehr als alles anderes weh. Ich sah Säcke voller Fleisch, Blut und Knochen, die einst liebe lebende Menschen waren. Diese Fotos sind für zukünftige Generationen;! Es handelt sich um visuelle Dokumente für die Nachwelt.

Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten sind seit Beginn des Gaza-Krieges mindestens 116 Journalisten und Medienschaffende gestorben. Dies ist die tödlichste Zeit für Medienschaffende seit Beginn der Datenerhebung des CPJ im Jahr 1992. Davon waren 111 Palästinenser und drei Libanesen.

Samar Abu Al-Auf, Fotojournalistin Palästinas, die in Kanada den International Press Freedom Award gewann ist eine dieser Medienleute.

Diese Fotografin Palästinas gewann den International Press Freedom Award 2024, der von kanadischen Journalisten für Meinungsfreiheit verliehen wird. Ihre Kunstwerke sind ein weiterer Zeuge der Verbrechen der israelischen Aggression in Gaza, die bis heute zu mehr als 42.800 Märtyrern, 100.000 Verletzten, Tausenden von Vermissten, umfangreichen Zerstörungen von Wohngebäuden und Infrastruktur sowie einer tödlichen Hungersnot führte, die das Leben von Menschen, insbesondere Kinder und ältere Menschen in Gaza bedroht.

Bei der Bekanntgabe dieses Erfolgs schrieb die Canadian Journalists Organization for Freedom of Expression, dass Samer Abul Auf mehr als ein Jahrzehnt damit verbrachte Geschlechterstereotypen zu brechen, die gewalttätigen Realitäten des Krieges in Gaza darzustellen und gleichzeitig die Momente der Stabilität und Beharrlichkeit der Menschen in deiser Region zu dokumentieren. Auch ihre neueste Arbeit, die 2024 mit dem Anya Niedringhaus Courage Award in der Kategorie Fotojournalismus ausgezeichnet wurde, dokumentierte den Gaza-Krieg ab dem 7. Oktober 2023, was ihr internationale Berühmtheit einbrachte.

Abul Auf sagte über ihre Gefühle bei seiner Einweihungszeremonie: Ich war völlig verwirrt, ich weinte wegen der Schwere der Hungersnot in Gaza und wegen der Angst, die jeden Moment die Herzen der Kinder erschüttert.

Sie fügte hinzu: Ich weinte viel während ich die Ereignisse in Gaza aufzeichnete, mein Herz schrie und niemand konnte meine Stimme hören, vielleicht wollte ich vorher alles erklären und ich betrachtete das alles als eine persönliche Leistung und hatte Ziele, die ich mir erhofft hatte zu erreichen, aber heute betrachte ich die Aufzeichnung der Ereignisse und Berichte aus Gaza als meine Pflicht und werde versuchen dieser Pflicht nachzukommen solange ich lebe.

Samer Abu al-Auf (40 Jahre alt) lebte im Gazastreifen, war in den ersten Kriegsmonaten an vorderster Front und im Mittelpunkt, wo sie als freiberufliche Fotografin für die New York Times, New Yorker, Reuters und andere Medien arbeitete. Sie arbeitete an Projekten, die die Lebensbedingungen von Frauen und Kindern in Gaza und Geschlechterfragen während des Krieges dokumentierten. Sie verbrachte ihr Leben im Sirenenlärm und Bombardierung von Gaza.

Samer Abul Auf sagte der kanadischen Zeitung Gloop and Mail: Meine Seele ist in Gaza. Meine Familie ist da. Ich lebe immer noch dort. Mein Ziel war es zu bleiben und zu fotografieren, was passierte. Ich opferte mein Leben und meine Kinder. Ich musste sie für eine lange Zeit verlassen. Weil ich mit einer Gruppe von Journalisten zusammen war, die immer ins Visier genommen wurden.

Obwohl sie es gewohnt ist Krieg und Zerstörung zu fotografieren, beeinträchtigte die Gewalt im jüngsten Krieg in Gaza sein Leben stark. Sie sagte, dass der Unterschied jetzt darin besteht, dass alles, was ich in Gaza hatte, zerstört wurde. In dieser Gegend sah ich Menschen, die auf der Straße den Märtyrertod erlitten, darunter Babys und Kinder während ich sie zuvor mit ihren Familien am Strand und beim Essen in Restaurants fotografiert hatte. Gaza wird nie wieder so sein.

Er fügte hinzu: Das Fotografieren von Leichen schmerzt mich mehr als alles andere. Ich sah Säcke voller Fleisch, Blut und Knochen, die einst liebe lebende Menschen waren. Auch diese Menschen hatten Pläne und Träume für ihre Zukunft und ihr Leben und hofften den Krieg zu überleben. Ich bin jeden Tag 19 Stunden unterwegs. Diese Fotos sind für zukünftige Generationen! Es handelt sich um visuelle Dokumente für die Nachwelt.

Seit letztem Jahr machte Samar Abul Auf fast 350.000 Fotost, die sie ihrer eigenen Aussage nach in die Geschichte eingehen lassen will. Das sind die Fotos, die jeden Tag gemacht wurden.

Aber das ist nicht die einzige Samar Abul Auf, die in Gaza bittere und tödliche Bilder aufzeichnet. Viele andere Fotografen von denen viele ihr Leben verloren fotografieren jeden Tag die ultimative Brutalität eines Völkermordregimes. Nachfolgend sehen Sie einige dieser Fotos.

 

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