IQNA (Quelle: Al-Rasad Ideological Center): Der irakische Forscher Scheich Farouk Al-Jubouri schrieb in einer Notiz über die Rolle von Imam Reza (AS) bei der Stärkung des Glaubens der islamischen Gemeinschaft:
Es ist bekannt, dass Imam Riza (as) im späten zweiten und frühen dritten Jahrhundert des islamischen Kalenders lebte als die wissenschaftliche Bewegung beispiellos aktiv war und die Prozesse der Zusammenstellung und Zusammenstellung von Büchern weit verbreitet waren. Zu dieser Zeit verbreitete sich die Übersetzung westlicher philosophischer Bücher und viele muslimische Gelehrte akzeptierten sie uneingeschränkt. Dies führte zur Entstehung mehrerer atheistischer Bewegungen und doktrinärer Tendenzen unterschiedlichen Spektrums, die sich in Form theologischer Sekten manifestierten. Daher war es notwendig ihnen entgegenzutreten und den Glauben des Islam vor ihren Gedanken zu schützen, die von den Anforderungen der Natur und der Logik des gesunden Menschenverstands abwichen.
Da Imam Reza (as) eine einflussreiche und prominente Persönlichkeit im Bereich des Glaubens war, werden wir die wichtigsten Themen untersuchen, die er (as) angprach, insbesondere im Hinblick auf die Grundsätze der Religion. Dazu gehören:
Erstens: Das Prinzip des Monotheismus
Der Imam (a.s.) sprach über zahlreiche Themen im Zusammenhang mit dem Monotheismus, Namen Gottes und ihre Bedeutungen sowie Eigenschaften des heiligen Wesen Gottes, sowohl positiven Eigenschaften wie Wissen und Macht als auch negativen Eigenschaften wie Unmöglichkeit des Sehens, Negierung des Ortes usw. [Musnad al-Imam al-Rida (a.s.) von Attardi, Band 1, Seite 9].
Zu den wichtigsten Themen, denen Imam Riza (as) Aufmerksamkeit schenkte, gehörte der Beweis des Schöpfers. Kulayni, vertrauenswürdiger Berichterstatter des Islam, berichtete von Muhammad ibn Abdullah al-Khurasani, Bediensteter von Imam Reza (a.), der sagte: Ein Mann von den Ketzern [d. h. Atheisten] kam mit einer Gruppe von Leuten zu Abu al-Hasan (a.), während er dabei war. Abu al-Hasan sagte: Du Mann! Sag mir, wenn das was du sagst dein Recht ist und nicht das, was du sagst, sind wir dann nicht im religiösen Recht gleich? Werden uns unsere Gebete, unser Fasten, unsere Zakat und unser Glaube nicht schaden?“ Der Mann schwieg. Dann sagte Abu al-Hasan (as): „Und wenn das, was wir sagen unser Recht und unsere Rede ist, bist du dann nicht zugrunde gegangen und wir sind gerettet worden?“ Der Mann sagte: „Möge Gott dir gnädig sein. Zeige mir, wie und wo er ist.“ Er sagte: „Wehe dir, der Weg, den du eingeschlugst ist falsch! … Gott kann man nicht durch „wie“ oder „wo“ erkennen oder mit irgendwelchen Sinnen wahrnehmen und ist mit nichts vergleichbar. Der Mann sagte: „Wenn er also mit Sinnen nicht wahrgenommen wird, ist er dann nichts?“ Abu al-Hasan (a.s.) sagte: „Wehe dir! Weil deine Sinne unfähig sind ihn wahrzunehmen, leugnest du seine Herrschaft. Aber weil unsere Sinne unfähig sind ihn wahrzunehmen, sind wir sicher, dass er unser Herr ist! Mit nichts anderem vergleichbar!“ [Al-Kafi, Bd. 1, S. 78]
Für jeden, der Theologie und theologische Bücher studierte ist klar, dass die wichtigsten Fragen der Gerechtigkeit Gottes die beiden Fragen der Vorbestimmung und Schicksal sowie der Vorbestimmung und des freien Willens sind. Diese beiden Fragen nahmen einen großen Teil der Aufmerksamkeit von Muslimen und muslimischen Gelehrten in Anspruch und führten zur Entstehung verschiedener islamischer Sekten von denen die wichtigsten die Khawarij, die Mujabbarah und die Mufawwadha sowie die Schule von Amr Bayn-e-Amrin sind, die die Schule der Ahl al-Bayt (Friede sei mit ihnen) ist. Zu keiner Zeit gab es so viel theologische Meinungsverschiedenheit über diese beiden Fragen wie im zweiten islamischen Jahrhundert (9. Jahrhundert). Daher war es für den Imam (as) notwendig ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, so sprach er darüber und erklärte sie den Menschen auf die umfassendste Weise.
In seinem Buch „Al-Tawhid wa al-Khasal“ berichtete Saduq anhand seiner Überlieferungskette von Abu Ahmad Ghazi, der sagte: Ali ibn Musa al-Rida berichtete uns von seinem Vater Musa ibn Ja’far, von seinem Vater Ja’far ibn Muhammad, von seinem Vater Ali ibn Husayn, von seinem Vater Husayn ibn Ali (Friede sei mit ihnen), der sagte: Ich hörte meinen Vater Ali ibn Abi Talib (Friede sei mit ihm) sagen: Es gibt drei Arten von Taten: Pflichten, Tugenden und Sünden. Pflichten geschehen auf Befehl Gottes des Erhabenen, durch Seine Zufriedenheit, Bestimmung Gottes und Macht und durch Seinen Willen und Sein Wissen. Tugenden geschehen nicht auf Befehl Gottes, sondern durch seine Zufriedenheit, Bestimmung Gottes und Macht und durch seinen Willen und sein Wissen. Sünden geschehen nicht auf Befehl Gottes, sondern durch seine Zufriedenheit, Bestimmung Gottes und Macht und durch seinen Willen und sein Wissen. Doch Sünden geschehen nicht auf Befehl Gottes, sondern durch seinen Beschluss und seine Macht, durch seinen Willen und sein Wissen und Gott bestraft den Menschen dafür.“ [Al-Tawhid, S. 369, Al-Khasal: 168].
Scheich Kulayni und Saduq berichteten anhand der Überlieferungskette von Hassan ibn Ali Wisha, der sagte: Ich fragte den Imam und sagte: Übertrug Gott seinen Dienern Aufgaben? Er sagte: Gott ist ehrenhafter als dies. Ich sagte: Zwang er sie Sünden zu begehen? Er sagte: Gott ist gerechter und weiser als dies. Dann sagte er: Gott sagte: Sohn Adams! Ich verdiene deine guten Taten mehr als du, und du verdienst deine schlechten Taten mehr als ich. Du begingstt Sünden mit der Macht die ich dir gab. [Al-Kafi: Bd. 1, S. 157, At-Tawhid, S. 362, Ayoun al-Akhbar, Bd. 1, S. 131].
In diesem Zusammenhang klärte Imam Reza (as) komplexe Fragen, die den Menschen unklar waren, von denen einige das allgemeine und andere das spezifische Prophetentum betrafen. Er erklärte Dinge über die Propheten Adam, Abraham, Ismael, Josef, Moses, Josua, Daniel, Khidr, Salomon und Jesus (Friede sei mit ihnen) sowie über den auserwählten Propheten, den Propheten Muhammad (sas). Zu den Fragen des allgemeinen Prophetentums gehört die Aussage des Imams (as) über den Grund für die Unterschiede in den Wundern der Propheten (as), die Scheich Kulayni und Scheich Saduq in ihren Überlieferungsketten von Abu Yaqub Baghdadi wiedergaben, der sagte: „Ibn Sakit sagte zu Abu al-Hasan al-Rida (AS): Warum sandte Gott der Allmächtige Moses bin Imran mit einem Stab, einer weißen Hand und einem magischen Instrument und Jesus (as) mit Medizin und Muhammad (sas) mit Reden und Predigten?!“ Abu al-Hasan (a.) sagte zu ihm: „Als Gott der Allmächtige Moses (a.) sandte, waren Magie und Zauberei unter den Menschen seiner Zeit am weitesten verbreitet, also brachte er ihnen von Gott dem Allmächtigen etwas, dem kein Volk das Wasser reichen konnte und das ihre Magie zunichtemachte. Gott der Gesegnete und Erhabene sandte Jesus (a.) zu einer Zeit als Krankheiten auftraten und die Menschen Medizin brauchten. Also kam er von Gott dem Allmächtigen mit etwas zu ihnen, das sie vorher nicht hatten und damit erweckte er die Toten zum Leben und heilte mit Gottes Erlaubnis die Blinden und Aussätzigen und begründete damit die Argumente gegen sie. Und Gott sandte Muhammad (sas) zu einer Zeit als die Menschen seiner Zeit hauptsächlich mit Predigten, Vorträgen und Poesie beschäftigt waren. Also kam er zu ihnen mit dem Buch Gottes des Allmächtigen, seinen Lehren und Urteilen und damit machte er ihre Behauptungen zunichte und begründete die Argumente gegen sie.“ Ibn Sakiyt sagte: „Bei Gott, ich sah bis heute noch nie jemanden wie dich. Was ist also der Beweis gegen die heutige Schöpfung?“ Er sagte: „Dadurch erkennt die Vernunft denjenigen, der die Wahrheit über Gott spricht und bestätigt ihn daher. Und sie erkennt denjenigen der über Gott lügt und leugnet ihn daher.“ Ibn Sakiyt sagte: „Bei Gott, dies ist die Antwort.“ [Al-Kafi, Bd. 1, S. 24, Ayoun al-Akhbar, Bd. 2, S. 85]
Viertens: Das Prinzip des Imamats
Imam Reza (AS) war beim Thema Imamat sehr präsent. Er erklärte und erläuterte viele seiner Fragen und enthüllte viele seiner Geheimnisse, darunter dass die Erde nicht ohne Imam bleiben kann, da sie sonst ihre Bewohner verschlingen würde, den Unterschied zwischen einem Gesandten, einem Propheten und einem Imam und dass die Imame (as) Gottes Treuhänder auf Erden sind, sowie die Verpflichtung der Imame (as) Taqiyyah zu praktizieren und dass sie dementsprechend handelten indem sie die Nachfolge von al-Ma'mun al-Abbas gewaltsam annahmen, nachdem ihnen mit dem Tod gedroht worden war.
Und unter den Themen, die er (as) ansprach, waren Themen, die mit dem mahdistischen Glauben in Zusammenhang standen, wie etwa das Warten auf die Rückkehr, Aufdecken einiger Zeichen der Wiederkunft, Warnen vor einigen Aufständen der Endzeit, Informieren über die Ereignisse der Wiederkunftszeit, Bewegung von Sufyani und vieles andere. [Musnad al-Imam al-Rida (a.s.), zusammengestellt von Attari, Band 1, Seiten 216-228].
Zu den bedeutendsten Werken von Imam Raza (as) zum Thema Imamat gehören jedoch drei Themen:
Erstens: Der Imam (a.s.) erklärte die Position des Imamats und Eigenschaften des Imams detailliert und präzise und mit einer Klarheit, die keine Zweideutigkeiten oder Zweifel aufkommen lässt.
Zweitens: Bereitstellung von Beweisen für sunnitische Gelehrte hinsichtlich der Frage des Imamat Gottes und seiner engen Verbindung mit dem Monotheismus durch eine Überlieferung, die als Überlieferung der Goldenen Kette bekannt ist.
Dies ist eine edle und heilige Überlieferung, die Imam Reza (as) von seinen reinen Vätern (as), vom Propheten (sass), von Gabriel (as) und von Gott dem Allmächtigen überlieferte. Die Kette der Überlieferer war also unfehlbar und aus diesem Grund nannten sunnitische Gelehrte – nicht Schiiten – ihn die Überlieferung der goldenen Kette. Ansonsten glauben Schiiten, dass alle Überlieferungen der Imame (a.s.), die von ihnen überliefert wurden eine goldene Überlieferungskette haben und zum Gesandten Gottes (s.a.w.) führen, unabhängig davon ob sie die jewilige Überlieferungskette erwähnten oder nicht.
Mit dieser Überlieferung legte der Imam (a.s.) für alle Gelehrten beider Parteien den Beweis hinsichtlich der Verpflichtung zur Anerkennung des Imamats der Ahl al-Bayt (as) und ihrer Vormundschaft, Verpflichtung ihnen zu gehorchen und sich ihnen zuzuwenden und dass der Monotheismus ohne ihre Vormundschaft keine Bedeutung hat.
Drittens: Schutz der Schiiten vor dem Aufruhr der Waqfiyah. Denn einer der gefährlichsten Aufstände, von dem die Schiiten betroffen waren und der sie fast in den Abgrund der Vernichtung führte, ereignete sich während der Amtszeit von Imam Riza (as). Dieser Aufruhr entstand mit dem Aufkommen der Waqfiyah, einer Gruppe von Opportunisten, die Imam Kathim (as) zur Seite standen und als Treuhänder des persönlichen Eigentums und der Geschenke fungierten, die er von den Schiiten und seinen Anhängern erhielt. Der Imam verteilte sie oft unter den unterdrückten und armen Gläubigen. Als Harun Abbas ihn inhaftierte und seine Haftzeit verlängerte, wurde dieses Eigentum als Treuhandvermögen bei diesen Opportunisten gesammelt und vermehrt.
Als Imam Kathim (a.) den Märtyrertod starb, wurden diese Agenten von der Welt und ihrem Schmuck in Versuchung geführt, sodass sie behaupteten Imam Kazim (a.) sei am Leben und befinde sich in einer verborgenen Welt. Sie traten vor den Imam und leugneten das Imamat von Imam Riza (a.). Der Imam versuchte sie zu beraten und zu führen, sodass einige von ihnen Buße taten, während andere in ihrer Abtrünnigkeit und Sturheit verharrten und alle Bemühungen sie zu reformieren und zu führen blieben vergeblich. Der Imam (as) stellte sich ihnen entgegen weil er fürchtete sie könnten den Glauben des Volkes an das Imamat der Zwölf Imame (a.) zerstören. So veröffentlichte er Erklärungen über sie und deckte ihre Lügen auf bis das Volk sie erkannte und ihre Einheit zerbrach.
Dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein der heiligen Existenz von Imam Reza (as) im Bereich des Glaubens und der Theologie, die mit der feindseligen Haltung der abbasidischen Regierung ihm gegenüber und seinem Hausarrest in den letzten Jahren seines edlen Lebens endete.
Übersetzt von Fereshteh Seddiqi
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