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Rolle US-Spione bei Zerstörung des Bildungssystems im Jemen

21:54 - August 31, 2025
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IQNA- Die Bemühungen der USA in jemenitische Ministerien und Institutionen einzudringen umfassten auch das Bildungsministerium. Dies geschah durch Programme und Projekte, die als finanzielle Unterstützung für den Jemen präsentiert wurden und unter dem Vorwand der Bildungsförderung standen.

IQNA: Al-Masira untersuchte in einem von Abbas Al-Qaadi verfassten Bericht den Einfluss der USA und ihrer Marionetten auf das jemenitische Bildungswesen mit dem Ziel das Bildungssystem des Landes zu zerstören. Nachfolgend eine Übersetzung des Berichts:

Die USA versuchten die Ministerien und Institutionen der jemenitischen Regierung zu infiltrieren und zu zerstören. Sie richteten ihre Politik so aus, dass sie der USA und israelischen Feinden und deren Projekten dient. Dies gilt auch für das Bildungsministerium. Unter dem Vorwand die Bildung zu fördern wurden Programme und Projekte als finanzielle Unterstützung für den Jemen präsentiert.

Dieser Plan wurde im Jemen im Einklang mit der spezifischen US-Strategie zur Zerstörung und Entleerung des Bildungswesens mit Finanzierung und Unterstützung der USA und Europa umgesetzt.

 

Rolle der Weltbank bei Zerstörung der Grundbildung im Jemen

Im Rahmen einer US-Strategie gegen die Grundbildung begann die Weltbank 1997 den Bildungszustand im Jemen zu untersuchen und eine Strategie zur Zerstörung der Grundbildung im Land zu entwickeln: das „Basic Education Development Program“. Das mit einem Kredit von rund 60 Millionen US-Dollar umgesetzte Programm zielte speziell auf Mädchen in ländlichen Schulen ab und vermittelte ihnen unter dem Motto „Verbesserung des Zugangs zu Bildungsangeboten und Stärkung der Selbstbestimmung“ falsche und irreführende Ideen und Konzepte.

Seit Anfang der 1980er Jahre arbeitet die US-Botschaft in Sanaa mithilfe von Spionen und Verrätern daran das Bildungswesen durch verschiedene Programme und Projekte unter dem Deckmantel der Hilfe für den Jemen und unter dem Vorwand der „Bildungsentwicklung“ zu zerstören. Zu den bekanntesten Projekten zählen die Abwerbung von Lehrpersonal aus dem Bildungsministerium und der pädagogischen Fakultät und deren Entsendung zum Studium ins Ausland, die Beeinflussung von Master- und Doktorarbeiten sowie Ausrichtung des Bildungswesens an US-Interessen. Eines der bekanntesten Programme der USA ist die Zusammenstellung einheitlicher Lehrbücher für die Klassen eins bis drei mit dem Ziel die Schüler zu Analphabeten zu machen und sie vom Lernen abzulenken. Dadurch werden Schulen zu bildungsfeindlichen Orten.

In diesem Zusammenhang genehmigte das ehemalige verräterische Regime im Jemen im August 2000 ein von der Weltbank vorgelegtes Projekt namens „Basic Education Development Project“. Dieses Projekt zielte auf Zerstörung der Bildung ab und beinhaltete die Renovierung von Schulen. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für internationale Entwicklung Großbritanniens und den Niederlanden umgesetzt. Dieses 120 Millionen Dollar teure Gemeinschaftsprojekt war eine strategische Achse, um unter dem Deckmantel der „Schulrenovierung“ mit der Zerstörung der Grundbildung im Jemen zu beginnen. Dies entsprach der damals von der jemenitischen Regierung genehmigten US-Strategie.

Im Jahr 2004 unterzeichneten die jemenitische Regierung, die Weltbank, UNICEF, das Welternährungsprogramm, die Internationale Arbeitsorganisation, die UNESCO sowie die Regierungen Deutschlands, Großbritanniens, der Niederlande, Frankreichs und der Europäischen Union eine Partnerschaft zur Umsetzung der Strategie zur Zerstörung der Grundbildung. Ziel der Partnerschaft war es Strategien zu koordinieren und alle von den Gebern bereitgestellten Mittel für die Zerstörung der Grundbildung im Jemen zu bündeln. Durch diese Partnerschaft wurde die Umsetzung der Strategie zur Zerstörung der Grundbildung nachhaltig unterstützt und der US-Plan im Jemen konnte spürbar vorangebracht werden.

Im Jahr 2002 verfolgte die jemenitische Regierung sechs verschiedene Strategien zur Zerstörung des Bildungssystems auf allen Ebenen – von der Grundschule bis zur Hochschulbildung – sowie aller Bereiche, die mit Wissenschaft und Wissen zu tun haben. Dabei orientierte sie sich eng an den USA und deren Interessen. Diese Strategien wurden von 2003 bis 2015 umgesetzt.

 

Einfluss des US-Geheimdienstes auf jemenitische Bildungseinrichtungen

Das jemenitische Bildungsministerium versuchte die Ziele der US-Strategien in ein praktisches Programm umzusetzen und den notwendigen Rahmen für die Unterstützung von Entwicklungspartnern im Bildungssektor zu schaffen. Daher versuchte der US-Geheimdienst seit den 1980er Jahren jemenitische Bildungseinrichtungen zu infiltrieren und ihre zentrale Rolle zu untergraben. Ziel war es die jemenitische Gesellschaft unwissend, unterwürfig und kontrollierbar zu machen, sie von den USA abhängig und in ihren Entscheidungen abhängig zu machen. Dies belegen die Geständnisse des US-israelischen Spionagenetzwerks, die von den jemenitischen Sicherheitsdiensten abgefangen wurden.

Um seine Pläne im Jemen zu verwirklichen war der US-Geheimdienst von Anfang an bestrebt den jemenitischen Bildungsprozess zu dominieren, insbesondere die Ausarbeitung und Entwicklung jemenitischer Lehrpläne. Nach 1990 verwaltete das dem US-Geheimdienst angeschlossene EDC-Büro die Produktion von Schulbüchern für die Klassen 1 bis 3 aus Jordanien und übertrug sämtliche US-Konzepte über die Lehrbuchproduktionsteams. Ziel war es das Bildungssystem im Jemen zu manipulieren und inhaltlich zu entleeren.

 

Rolle US-Spione bei Zerstörung des Bildungssystems im Jemen

 

Washington startete im April 2002 im Jemen die Quick Payoff Initiative als globale Partnerschaft zwischen westlichen Ländern und Entwicklungsländern, um die Umsetzung der US-Bildungsziele bis 2015 zu beschleunigen.

Der Jemen sah sich mit einem rapiden Bevölkerungswachstum konfrontiert und benötigte mehr Geld für die Entwicklung seiner Bildungsstrategie. Die damalige jemenitische Regierung erarbeitete daher einen Vorschlag für eine Initiative zur schnellen Rückkehr auf Grundlage der Strategie „Entwicklung der Grundbildung“ und einen Vorschlag zur Armutsbekämpfung in Zusammenarbeit mit der Weltbank. Dieser Vorschlag wurde im Oktober 2002 in Brüssel geprüft und 2003 auf einer Geberkonferenz in Paris genehmigt.

Im Jahr 2004 erhielt die ehemalige verräterische Regierung des Jemen von den USA zehn Millionen Dollar an Fördermitteln und Unterstützung für eine Initiative mit schnellem Erfolg zur Zerstörung der Grundbildung im Jemen, insbesondere in den Gouvernements Al-Bayda, Dhamar, Al-Hodeidah und Hajjah. Ein Teil dieser Mittel ging an die Gouvernements Al-Jawf, Shabwa und Lahj. Zudem wurden spezielle Regierungs- und Gebergruppen gebildet, um die Umsetzung dieses Plans zu unterstützen und zu erleichtern.

Im Rahmen dieses Plans präsentierte die USAID im selben Jahr das Projekt „Verbesserung der Grundbildung im Jemen“ mit einem Budget von mehreren Millionen Dollar. Dieses zerstörerische Bildungsprojekt wurde unter der Aufsicht des US-Geheimdienstoffiziers John Raleigh umgesetzt, der damals ein Treffen mit dem USAID-Team und einem Team des jemenitischen Bildungsministeriums sowie den Botschaftern Deutschlands, Großbritanniens, der Niederlande und Saudi-Arabiens abhielt.

 

US-Strategie und verborgenen Ziele destruktiver Bildung im Jemen

Die Diskussion und Umsetzung des Plans mit dem Namen „Strategie zur Verbesserung und Entwicklung der Grundbildung“ durch den die Lehrpläne im Einklang mit der US-Strategie geändert wurden trugen die verborgenen Ziele einer destruktiven Bildung im Jemen in sich, die sich in Dingen wie Schwächung von Bildung, Erziehung und pädagogischer Aufsicht und der Einführung sexueller Begriffe in die Lehrpläne, ausländischer Symbole, Feiertage und ausländischer Anlässe zeigen. Darüber hinaus wurden Lehrpläne erstellt, die für die Schüler in der Anfangsphase schwer verständlich waren und eine umfassende Überarbeitung religiöser Themen, insbesondere des Monotheismus und des Korans, basierend auf der Entfernung von Koranversen, die ihrer Meinung nach „religiöse Unterschiede schüren“, zusätzlich zur Entwicklung geografischer Begriffe und der fehlenden Verbindung der jemenitischen Schüler mit Ereignissen im Zusammenhang mit dem Leben des Propheten und der Imame, insbesondere der fehlenden Erwähnung der Feldzüge des Propheten (Friede sei mit ihm) gegen die Juden und der Vorbereitung einer Normalisierung der Beziehungen zum israelischen Feind, zusätzlich zu vielen gefährlichen Zielen, die durch die Revolution vom 21. September unter der Führung von Sayyid Abdul Malik al-Houthi vereitelt wurden.

Was die US-Unterstützung für destruktive Bildungsprojekte im Jemen betrifft, so stellte die Weltbank dem jemenitischen Bildungsministerium im Jahr 2009 gemäß einer Vereinbarung im Rahmen der „Phase 3 des Quick Payoff Plans“ 20 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Diese Mittel wurden für den Bereich der Bildungszerstörung bereitgestellt und in den Gouvernements Lahj, Dhamar, Rima, Al-Hodeidah und Al-Bayda verteilt.

Abdul Salam Al-Jufi, damaliger Bildungsminister, erklärte, dass es sich bei der Vereinbarung im Wert von 20 Millionen Dollar um einen Zuschuss für Ausbildungsprogramme für männliche und weibliche Lehrer in den ausgewählten Gouvernements handelt. Er betonte, dass dies bereits die dritte Vereinbarung ist, die das Bildungsministerium von der Weltbank erhielt, da der Jemen zu den Ländern gehöre, die die anfängliche Finanzhilfe gut genutzt und die US-Strategie vollständig umsetzten. Zudem setzten sie sich für die Beschleunigung der zerstörerischen US-Bildungsprojekte ein, darunter auch das sogenannte „Basic Development“-Projekt, das vom Weltbankbüro in Sanaa beaufsichtigt wurde.

 

Rolle US-Spione bei Zerstörung des Bildungssystems im Jemen

 

Zerstörerisches US-Projekt für die jemenitische Hochschulbildung

Im Jahr 2010 nahm die Weltbank die Hochschulbildung im Jemen ins Visier und führte dazu ein 13 Millionen Dollar teures Projekt mit dem Namen „Higher Education Quality Improvement Project“ ein. Ziel war es destruktive US-Programme an den jemenitischen Universitäten einzuführen, zu denen acht öffentliche und 13 private Universitäten gehören.

Im Jahr 2012 unterzeichnete Abdul Razak al-Ashoul, Bildungsminister der damaligen „Reformregierung“, in Washington einen Zuschuss in Höhe von 65 Millionen Dollar von der Weltbank, dem größten Geldgeber für destruktive Grundbildungsprojekte. Der Zuschuss zielte auf Mädchen, die institutionellen Gebäude und Büros des Ministeriums in den Provinzen sowie einige Schulen ab. Darüber hinaus wurden 44.000 Schülerinnen in den Gouvernements Hudaida und Lahj mit Auflagen finanziell unterstützt, um „Mädchen in der Schule zu halten“.

Im Jahr 2013 kündigte die Weltbankgruppe drei neue Projekte im Jemen mit Gesamtkosten von 206 Millionen US-Dollar an. In einer Pressemitteilung der Bank hieß es, diese Projekte würden das laufende 700-Millionen-Dollar-Programm zur Unterstützung der Wiederaufbau- und Transformationsbemühungen ergänzen, dessen erste Tranche 400 Millionen US-Dollar betrug und die die Weltbank auf der Jemen-Geberkonferenz 2012 zugesagt hatte.

In diesem Zusammenhang kündigte die Weltbank im Jahr 2020 die Wiederaufnahme ihrer zerstörerischen Programme im Bildungssektor des Jemen an, deren Kosten auf schätzungsweise 150 Millionen US-Dollar geschätzt werden. Zielgruppe dieses Projekts waren männliche und weibliche Lehrer sowie Schüler.

Die Weltbank kofinanzierte außerdem ein 152 Millionen Dollar schweres Notfallprojekt zur Wiederherstellung der zerstörten Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Jemen. Es lief von 2020 bis 2024 und wurde von UNICEF, dem Welternährungsprogramm und Save the Children umgesetzt. Das Projekt unterstützte die US-Strategie zur Wiederherstellung der Grundbildung im Jemen. Darüber hinaus stellte die US-Regierung 2022 über die US-Behörde für Internationale Entwicklung ein sechsjähriges 18 Millionen Dollar schweres Projekt zur Verfügung, das in Partnerschaft mit UNICEF umgesetzt wurde und dem Wiederaufbau der Bildung im Jemen, insbesondere in den besetzten Gouvernements, dienen soll.

 

Rolle US-Spione bei Zerstörung des Bildungssystems im Jemen

 

Diese US-Strategien und Programme, die von der Weltbank, der US-Behörde für internationale Entwicklung und einigen anderen Organisationen finanziert wurden, zielten darauf ab das Bildungssystem im Jemen zu zerstören. Ihre Auswirkungen zeigten sich bereits bei Grundschülern in Form von Lese- und Schreibschwächen und in der Hochschulbildung an den Universitäten. Sie förderten zudem die Entwicklung fremder Kulturen in den Schulen und verwandelten viele öffentliche und private Schulen in Zentren der Verbreitung der US-westlichen Kultur, die als eine Form des Fortschritts und der Entwicklung galt.

Übersetzt ins Persische von Fereshteh Seddiqi

Übertragen vom Persischen ins Deutsche von Stephan Schäfer

 

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