IQNA

Aufdeckung des Rassismus der Londoner Polizei gegenüber Muslimen

14:49 - October 06, 2025
Nachrichten-ID: 3013685
IQNA- Eine Untersuchung der BBC deckte den Rassismus der Londoner Polizei gegenüber Muslimen und Einwanderern auf.

Eine Untersuchung der BBC erschütterte die Londoner Metropolitan Police nachdem sie schockierende Praktiken und Aussagen von Beamten ans Licht brachten. Sie enthüllte eine Kultur, die trotz jahrelanger offizieller Zusagen zur Säuberung und Reform von Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Islamophobie geprägt ist.

Der Dokumentarfilm „ Unmasked: Undercover in the Police “ zeigte deutlich, dass das was zuvor als bloßes Fehlverhalten eines oder zweier Beamter beschrieben wurde in Wirklichkeit ein System ist das von Hassreden, Missachtung von Opfern von Straftaten und Verherrlichung von Gewalt gegen schutzlose und ausgegrenzte angetrieben wird.

Der Journalist Rory Bebb arbeitete sieben Monate verdeckt als ziviler Vollzugsbeamter auf der Charing Cross Polizeiwache, einer der geschäftigsten Londons. Mit versteckten Kameras dokumentierte er den Alltag seiner Kollegen – obszöne Sprache, vulgäre Sexwitze, Gespräche über gewalttätiges Verhalten und offene Verachtung gegenüber Einwanderern und Muslimen.

Zu den schwerwiegendsten Enthüllungen der Untersuchung zählten die offen anti-arabischen und anti-muslimischen Äußerungen. Für die arabische und muslimische Gemeinschaft in Großbritannien waren dies nicht bloß verbale Ausrutscher! Sie waren ein handfester Beweis dafür, dass die Diskriminierung gegen sie tief in einer Institution verwurzelt ist, die sie eigentlich schützen und nicht aktiv angreifen sollte.

Zu den prominentesten, die im Zuge der Ermittlungen ans Licht kamen gehörte Sergeant Joe McElhoney, der seit zwanzig Jahren im Dienst ist. Es wurde aufgezeichnet wie er mit Kollegen in abstoßenden sexuellen Details sprach und anschließend die Klagen von Frauen herunterspielte, die Vergewaltigungen und häusliche Gewalt meldeten.

Die ehemalige Ombudsfrau Sue Fish, die die Dokumente überprüfte, bezeichnete seine Worte als entsetzlich und warnte, dass das Vorhandensein einer solchen Denkweise in Entscheidungspositionen die Sicherheit der Frauen gefährdet und das Vertrauen in die Justiz untergräbt.

Der Skandal ereignete sich nur drei Jahre nach der Ermordung von Sarah Everard durch einen diensthabenden Polizisten. Zuvor hatte Baroness Louise Casey einen Bericht veröffentlicht in dem sie die Polizei als rassistische, frauenfeindliche und homophobe Institution bezeichnete. Trotz Reformversprechen zeigen Dokumente, dass diese Einstellungen nicht ausgemerzt wurden, sondern in verborgenen Schichten des Polizeiapparats weiterleben.

 

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