Mehr als 32 Organisationen machen bei der geplanten Aktionswoche (24.06 – 01.07) Hass und antimuslimischen Rassismus mit Podiumsdiskussionen, Workshops, Straßen- und Onlineaktionen zum Thema. Eine begleitende Plakatkampagne in fünf deutschen Städten wirbt dafür, das Schweigen zu Islam- und Muslimfeindlichkeit zu brechen. MuslimInnen werden nicht nur durch islamfeindliche Debatten und antimuslimische Diskurse im täglichen Leben und im Netz verletzt.
Anfang Februar 2019 wurden in Berlin innerhalb kurzer Zeit mehrere Kinder und Jugendliche Opfer antimuslimischer und rassistischer Übergriffe. Erst im März 2019 wurden in Christchurch (Neuseeland) 50 Menschen bei einem terroristischen Anschlag aus islam- und muslimfeindlichen Motiven ermordet. Übergriffe auf muslimische Einrichtungen und MuslimInnen sind Alltag in Deutschland. Islam- und Muslimfeindlichkeit haben Konjunktur.
Mit der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus soll ein maximal menschliches Bekenntnis gegen Rassismus und Hass im Allgemeinen und antimuslimischen Rassismus im Besonderen gesetzt werden. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit für das Thema antimuslimischer Rassismus zu sensibilisieren und aufzuklären. Die Aktionswoche wird koordiniert von CLAIM, der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Mitglieder von CLAIM sind unter anderem FAIR international e.V., die Muslimische Jugend Deutschland – MJD, WoW e.V. und INSSAN e.V.
„Antimuslimische Einstellung gefährdert Gesellschaft“
Nina Mühe, Projektleiterin von CLAIM: „Antimuslimische Einstellungen und Rassismus breiten sich in unserer Gesellschaft immer stärker aus und gefährden nicht nur MuslimInnen, sondern letztlich die ganze demokratische Gesellschaft. Wir sind in großer Sorge, da wir seit Jahren eine islamfeindliche Grundstimmung beobachten, die von vielen Seiten instrumentalisiert wird.“
Die Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus anlässlich des 1. Juli sei ein erster Schritt, immer wieder darauf hinzuweisen. Die bundesweiten Veranstaltungen und Aktionen im Rahmen der Aktionswoche geben Menschen die Möglichkeit, mehr zu erfahren, sich zu begegnen und Barrieren und Stereotype abzubauen.
Gedenken an Marwa El-Sherbini
Der Höhepunkt der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus ist der 1. Juli 2019, der Tag gegen antimuslimischen Rassismus. Am 1. Juli jährt sich zum zehnten Mal der Mord an Marwa El-Sherbini, die vor 10 Jahren während einer Strafverhandlung im Landgericht Dresden aus islamfeindlichen Motiven ermordet wurde. Als Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht der 1. Juli seitdem für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und multireligiöse Gemeinschaft.
Hinter dem 1. Juli und der Aktionswoche (24. Juni – 1. Juli 2019) steht ein breites, wachsendes zivilgesellschaftliches Bündnis von Initiativen, Kulturschaffenden, Migrantenorganisationen, Netzwerken, Wohlfahrtsverbänden, Moscheen und Aktionsgruppen. Neben Veranstaltungsformaten wie Podiumsdiskussionen, Workshops und Diskussionen gibt es zahlreiche Aktionen wie etwa „Gemeinsam Schwimmen im Prinzenbad (Berlin)“ sowie Fotokampagnen aus der Zivilgesellschaft.
http://www.islamiq.de/2019/06/30/aktionswoche-wir-muessen-ueber-hass-sprechen/