Die Versammlung am Berg Arafat bildet den Höhepunkt der Pilgerfahrt, zumal am nächsten Tag das Opferfest [id-ul-adha] ist.
Am 9. Dhu l-Hidscha geht es in der Morgendämmerung zum nahe gelegenen Berg Arafat, wo die Pilger bis zum Sonnenuntergang bleiben. Es ist die Zeit für persönliche Gebete in der Muttersprache, für Bitte um Vergebung der Sünden und für die völlige Hingabe an Allah. Spirituell gilt der Aufenthalt auf und um den Berg Arafat, einer etwa 70 Meter hohen Granitformation, als Höhepunkt der Hadsch.
Der Berg Arafat liegt etwa 25 km östlich der Stadt Mekka. Er wird „Dschabal ar-rahma“ genannt, was soviel heißt wie „Berg der Vergebung“ oder „Berg der Barmherzigkeit“. Abraham soll an diesem Berg der Teufel begegnet sein und Mohammed hielt hier seine letzte Predigt während der Abschiedswallfahrt.
Arafat-Wakfa
Die Arafat-Wakfa ist einer der drei Pflichtbestandteile des Hadsch. Wakfa bedeutet, an einem bestimmten Ort für einen gewissen Zeitraum stehenzubleiben, und sei er auch nur äußerst kurz. Die Wakfa wird am neunten Tag des Monats Zulhidscha vollzogen, das heißt am Arafa-Tag, dem Vortag des ersten Opferfesttages. Hierzu begibt man sich sofort nach Sonnenuntergang nach Muzdalifa.
Die Arafat-Wakfa, bei der sich Hunderttausende Muslime zur gleichen Zeit auf einer großen Ebene versammeln, soll an den Tag des Jüngsten Gerichts erinnern. In Hitze und Staub, erschöpft von den Strapazen der vergangenen Tage, warten sie auf den Einbruch der Nacht. In keinem anderen Gottesdienst ist dieser Tag so präsent. Dieses große Ereignis so greifbar vor Augen zu haben, erleichtert es, Sünden aufrichtig zu bereuen und Allah aufrichtig um Vergebung zu bitten.
Im zweiten Jahr in Folge hat Saudi-Arabien die jährlich stattfindende Wallfahrt Hadsch auf 60.000 Teilnehmer beschränkt. Deshalb konnten nur wenige fromme Muslime nach Mekka pilgern. (islamiq.de / IQNA)