IQNA: Laut dem vom österreichischen Innenministerium angekündigten und von der staatlichen Nachrichtenagentur des Landes (APA) veröffentlichten Bericht „Hasskriminalität“ wurden im Jahr 2024 insgesamt 6.786 Hassverbrechen registriert, was einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber 2023 (5.668 Fälle) entspricht. (Quelle: Website Austria Media)
Das häufigste Motiv für diese Art von Straftaten waren „weltanschauliche Überzeugungen“, die für 3.935 Straftaten (45 Prozent aller Straftaten) verantwortlich waren.
Dem Bericht zufolge wurden insgesamt 1.619 Menschen Opfer von Hassgewalt, 63 Prozent davon waren Männer. Das vorherrschende Motiv für diese Verbrechen war Nationalität oder ethnische Zugehörigkeit und die Verdächtigen waren überwiegend männlich und minderjährig.
Betrachtet man die Nationalität, waren nur 26 Prozent der Täter von Hassverbrechen Ausländer, während sie bei allgemeinen Straftaten 47 Prozent ausmachten. So wurden beispielsweise drei von fünf Straftaten mit frauenfeindlichen Motiven von Österreichern begangen. Bei Hass gegen Muslime und ältere Menschen war das Verhältnis zwischen Österreichern und Ausländern ähnlich.
Der Bericht stellt fest, dass 25 Prozent der Straftaten im öffentlichen Raum und 7 Prozent im privaten Bereich stattfanden. Frauenfeindliche Straftaten ereigneten sich jedoch vor allem im privaten Umfeld. Straftaten gegen Transgender konzentrierten sich auf den öffentlichen Raum und beinhalteten meist Körperverletzung (10 Fälle), schwere Drohungen und Sachbeschädigung.
Im Cyberspace kam es zudem zu fast 2.000 Hassverbrechen, von denen drei Viertel gegen einschlägige Gesetze verstießen. Auch die Hälfte der rassistischen Straftaten ereignete sich online, und von den religiös motivierten Beiträgen waren zwei Drittel antisemitisch und ein Drittel anti-islamisch.
In diesem Zusammenhang warnte der österreichische Innenminister Gerhard Karner, dass die jüngsten im März 2025 aufgedeckten Vorfälle bestätigten, wie schnell Hassreden in echte Gewalt umschlagen können.
In einem anderen Teil seiner Rede betonte er die Wirksamkeit umfassender nationaler Aufklärungsprogramme und polizeilicher Ermittlungs- und Präventionsbemühungen.
Hasskriminalität wird in Österreich seit 2020 eigenständig erfasst, seit 2022 erscheint ein jährlicher Bericht. In den Bericht fließen ausschließlich Straftaten ein, die von der Polizei aufgeklärt wurden.
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