IQNA: Das zionistische Regime versucht Bab Al-Silsila rund um die Al-Aqsa-Moschee zu judaisieren. (Quelle: al-Arabi al-Jadeed)
Dieser Schritt gilt als eine neue Eskalation der Spannungen, die sich gegen die Identität der Altstadt des besetzten Jerusalem richtet. Die israelischen Besatzungsbehörden beschlossen kürzlich Eigentum Palästinas im Viertel Bab al-Silsila innerhalb der Mauern der Altstadt von Jerusalem und rund um die Al-Aqsa-Moschee zu beschlagnahmen.
Diese Entscheidung zielt darauf ab die Judaisierung voranzutreiben, indem Bab al-Silsila in einen geschlossenen Siedlungskorridor umgewandelt wird, der Siedlern als Zugang zur Al-Aqsa-Moschee dient und die Belagerung der Bevölkerung Palästinas verschärft. Dies ist Teil eines Plans, der die Beschlagnahmung Eigentum Palästinas durch das zionistische Regime vorsieht.
Die Entscheidung wurde letzte Woche von Meir Brosh, Israels Minister für Jerusalems Angelegenheiten und Kulturerbe, bekannt gegeben, der wenige Stunden nach der Unterzeichnung zurücktrat. Die Entscheidung betrifft Wohnhäuser und Geschäfte an einer wichtigen Straße zur Al-Aqsa-Moschee. Die Anzahl der betroffenen Immobilien oder deren Eigentümer wurde nicht bekannt gegeben, es wurde jedoch bestätigt, dass es sich bei den betroffenen Immobilien um Immobilien Palästinas handelt.
Der zurückgetretene Minister sagte in seiner Rede in der Knesset am 28. Mai, der Anteil der Juden in Jerusalem sank von 72 Prozent im Jahr 1967 auf heute 57 Prozent.
Laut Marouf al-Rifai, Medienberater des Gouvernements Jerusalem, war dies einer der Gründe für diese Entscheidung, die mit dem Ziel getroffen wurde die Präsenz der Siedler zum Nachteil der historischen Präsenz der Palästinenser in dem Gebiet zu stärken.
Marouf sagte, diese Entscheidung ist keine einmalige Entscheidung, sondern wurde bereits 1968 getroffen, als die Besatzungsbehörden die Besitztümer des Bab al-Silsila-Gebiets unter der Klausel „Übernahme“ konfiszierten. Damals war das jüdische Viertel nicht größer als fünf Dunam (1 Dunam ca. 919 m²), dehnte sich aber allmählich auf 130 Dunam aus.
Al-Rifai wies darauf hin, dass die Besatzungsbehörden seit 2007 systematisch damit begannendiese Grundstücke ihren ursprünglichen Eigentümern zu entziehen. Ihr Eigentum wurde in sogenanntes „Staatseigentum“ überführt, um sie anschließend an jüdische Siedlungseinheiten zu übergeben. Dies geschah durch aufeinander folgende Entscheidungen, die dazu dienten alte Beschlagnahmungs-Befehle in Kraft zu setzen und so den Rechtsweg für künftige Proteste Palästinas zu erschweren.
Laut Al-Rifai belebt die neue Entscheidung alte Dekrete zur Beschlagnahmung verbleibenden Eigentums wieder, was die vollständige Kontrolle über das Gebiet Bab al-Silsila und dessen Umwandlung in ein rein jüdisches Gebiet bedeutet.
Rifai sagte: Diese Änderung stellt eine direkte Bedrohung für den historischen und religiösen Charakter des Gebiets dar und zielt in erster Linie darauf ab die Präsenz Palästinas dort zu verringern.
Er betonte außerdem wie wichtig es ist trotz der Schwierigkeiten den juristischen und diplomatischen Weg weiter zu verfolgen, da es in dem Gebiet Grundstücke gibt, die als islamische Stiftungen registriert sind und im Besitz Familien Palästinas.
Rifai betrachtet diese Entscheidung als Teil eines umfassenderen Plans die Altstadt von Jerusalem vollständig unter israelische Kontrolle zu bringen und die vom extremistischen und zurückgetretenen Minister geplanten Siedlungsprojekte abzuschließen, die darauf abzielen die Präsenz Einwohner Palästinas zu verringern und die Identität der Stadt zu verändern.
4295510