IQNA

Der von Narenda Modi gepriesene indische Film stieß auf Kritik

20:43 - March 19, 2022
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TEHERAN (IQNA) – „Die Kaschmirakte“, ein indischer Film, der die Auswanderung tausender Hindus aus dem von Indien verwalteten Kaschmirgebiet zum Thema hat, verbreitet im Land antimuslimische Propaganda.

Der 170- minütige Film in Hindi, der Auszeichnungen von Premierminister Narenda Modi gewonnen hatte, war letzte Woche uraufgeführt worden. Das berichtete Al- Jazeera.

Der Film erzählt die Geschichte eines Studenten, der entdeckt, dass seine Kaschmir- hinduistischen Eltern von Rebellen getötet worden waren- und nicht durch einen Unfall, wie ihm sein Großvater erzählte.

Hundertausende waren gezwungen worden, Kaschmir zu verlassen, als 1989 eine Revolte gegen das indische Gesetzt ausgebrochen war. Viele sind Hindus, auch als „Kaschmiri Pandits“ bekannt gewesen, die letztendlich in Lagern, die über Nordindien verstreut waren, lebten.

Eine paar Mitglieder der Gemeinde leben weiterhin in dem Tal, in welchem hauptsächlich Muslime leben.

Unterstützer des Films, der während der gewaltsamen Aufruhr zwischen 1989 - 1990 und dem heutigen Tag spielt, sagen, dass der Film Licht auf ein oft übersehenes Kapitel der von Indien verwalteten Geschichte Kaschmirs wirft.

Seit der Aufhebung des besonderen Statusses der umstrittenen Region im Jahr 2019 hat Modis Regierung eine Reihe von Schritten übernommen, von denen ortsansässige Muslime befürchten, dass sie zur Umwandlung der Demographie in dieser Region dienen und sie ihres Landes und Eigentums beraubt werden sollen.

Am Dienstag hatte Modi den Film gelobt indem er sagte, dass er die Wahrheit zeigen würde und dass aus persönlichem Interessen Kampagnien gestartet wurden, um den Film zu diskreditieren.

Modi sagte, ohne zu spezifizieren, auf wen er sich bezog: „Sie sind schockiert, dass die Wahrheit nach so vielen Jahren in der Verborgenheit ans Licht gebracht wurde.“

Ein staatlicher Führer von der BJ- Partei hatte den Beschäftigten einen halben Tag freigegeben, damit sie den Film ansehen konnten, wobei die Unterstützer Modis und der BJ- Partei den Film auf sozialen Medien unterstützten.

Kritiker hingegen sagten, dass der Film mit den Tatsachen lose umgehe und auf indische Muslime, selbst auf die, welche außerhalb des von Indien verwalteten Kaschmirs leben, abziele. Viele sehen in diesem Film einen Beweis für die wachsende Polarisation der Religionen, die nach Modis Kritikern, Modi seit seinem Amtseintritt im Jahr 2014 gefördert hat.

Es waren viele Videos online veröffentlicht worden, die Leute in Theatern gezeigt hatten, wie sie jubelten, Hassparolen schrieen und zur Gewalt gegen Muslime aufriefen.

Hussain Haidry, ein Drehbuchautor, der in Bollywood arbeitet, sagte: „Die Staatsmaschinerie unterstützt den Film, und die Reaktion darauf ist enttäuschend. Als ein Muslim fühlt man eine Art Verzweiflung, dass Filme wie „Die Kaschmirakte“ zu Hass gegen Muslime in der Bevölkerung aufrufen und ihn schüren.“

Die Politikerin und Feministin Kavita Krischnan tweetete: „Aufruf in Theatern zum Genozid der Muslime nach der Ausstrahlung von „Die Kaschmirakte“. Werden die Filmmacher, Schauspieler, Bewunderer einschließlich des PM gegen solche Aufrufe etwas unternehemen? Ihr kennt die Antwort.“

Kolumnist Asim Ali war auf der Website Newslaundry auf einer Nachrichtennotiz auch kritisch. Er schrieb: „Die Botschaft, welche ein gewöhnlicher Hindu erwartet wird, aus diesem Film zu lernen, ist (wie es durch viel virale Videos, welches aus den Theatern kommen, gezeigt wird), eine andere Art von ,niemals wieder‘- traue niemals wieder einem Muslim, einem Säkularist oder einem Linken.“

 

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