IQNA

Bestürzung unter Muslimen in Südkorea wegen Moscheegegnern

14:30 - May 27, 2023
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TEHERAN (IQNA) – Nichtmuslimische Anwohner haben sich gegen den Bau einer Moschee in einer südkoreanischen Stadt gewehrt, wobei sie unter der kleinen muslimischen Gemeinde Bestürzung hervorgerufen hatten.

Der Nachbarschaftsstreit zwischen muslimischen Immigranten und nichtmuslimischen Koreanern in Daegu, Südkorea, hat sich über den Bau einer Moschee vor kurzem verschlimmert.

Die Catholic Peace Boarding Corporation (CPBC) hatte am 21. Mai berichtet, dass der Bau einer Moschee in der Nähe der nationalen Universität Kyungpook in dem Stadtteil von Daegu Buk Gu aufgrund der Protesten von Anwohner nicht fortgesetzt werde.

Nichtmuslimische Anwohner hatten sich dem Plan, eine Moschee zu bauen, seit seines Bestehen im Jahr 2020 entgegengestellt, wobei sie sagten, dass ein Wohngebiet für ein Gottehaus nicht geeignet sei.

Nach dem Bericht war der Plan zum Bau einer Moschee entstanden, als sich in den letzten Jahren immer mehr Muslime aus verschiedenen Teilen Koreas und anderen Ländern an der Universität eingeschrieben hatten und die Notwendigkeit eines Gebetshause immer dringender wurde.

Die Protestierenden haben Unterschriften gesammelt, um sich der Moschee zu widersetzten und eine Klage für eine gerichtliche Anordnung eingereicht. In der Zwischenzeit hat die örtliche Verwaltung einen behördlichen Befehl erlassen, den Bau sofort einzustellen.

Der Befehl hatte sich mit dem Entscheid des Gerichts überschritten, und der Bau wurde wieder aufgenommen, wobei das Aufbegehren der Anwohner fortgesetzt wurde.

Der Konflikt hatte sich während der letzten Wochen zugespitzt, als die Gegner in diesem Gebiet  Banner gegen den Bau der Moschee aufgehängt hatten.

Der Protest wurde unerträglich, nachdem unbekannte Leute Schweineköpfe vor einen temporären Gebetsplatz in Buk-gu gelegt hatten. Das Essen von Schweinefleisch ist für Muslime verboten.

Ismail, ein muslimischer Student aus Pakistan, sagte, dass der Konflikt die Muslime treffen würde, aber sie würden den Kampf für ihr Recht nicht aufgeben. Er sagte: „Es trifft uns, und wir ertragen schweren Herzens den Schmerz. Wir wollen es nicht verdammen, aber wir werden den Kampf fortsetzen.“

Seo Jae-won, der Leiter eines örtlichen Anwohnerkommittees, das dem Moscheebau entgegensteht, verneinte jegliches falsches Handeln. Er sagte: „Die Medien hatten berichtet, als ob wir die Muslime als Feinde ansehen würden, was nicht wahr ist. Wir unterdrücken nicht ihre religiöse Freiheit. Wir unterstützen Leute, die in ihrem Wohngebiet keine Moschee sehen wollen.“

Im März hatte die Nationale Menschenrechtskommission von Korea einen Bericht herausgegeben und die lokalen Behörden dazu aufgerufen, den Zorn und die Diskrimination über den Bau der Moschee beizulegen.

Seo Chang-ho, der Leiter des Kommittees für friedliche Lösungen, hatte bedauert, dass das Problem freundschaftlich hätte gelöst werden können, war aber aufgrund des Versagens örtlicher öffentlicher Institutionen ausgeufert. Er sagte: „Der Standpunkt der öffentlichen Institutionen hatte ein falsches Signal gegeben und das Problem verschlimmert. Jetzt müssen wir uns entschuldigen, anstatt dass wir verschiedene Programme organisieren, um einen Dialog für ein friedliches Zusammenleben zu verbreiten.“

Pater Lee Gwan-hong, der Direktor für pastorale Angelegenheiten in der Erzdiözese Daegu, merkte an, dass die Christen und Muslime das Brüderlichkeitsdokument, das von Papst Franziskus und Ahmed al-Tayeb, dem Großimam der Al-Azhar, während des Papstbesuchs in Abu Dhabi vor vier Jahren unterzeichnet worden war, befolgen und umsetzen sollten.

Es wird eine Kultur des Dialogs und des Verständnisses zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben, sowie die Pflicht, Gebetsplätze zu beschützen.

Lee sagte: „Es ist wichtig, eine universale Bruderschaft im Herzen zu wahren und sie umzusetzen. Wenn wir in Vielfalt leben wollen und uns bereichern wollen, müssen wir mit dem Streiten aufhören und Zugeständnisse machen, indem wir die Unterschiede des Anderen akzeptieren.“

Nach der koreanischen Vereinigung der Muslime gibt es etwa 200 000 Muslime in Korea. Das sind etwa 0,4% der 51,7 Millionen Einwohner.

Nach Medienberichten sei die Islamfeindlichkeit zuerst 2004 ausgebrochen, als Kim Sun-il, ein koreanischer Übersetzer und christlicher Missionar im Irak, von einer extremistischen Organisation, die mit al-Qaida in Verbindung stand, entführt und enthauptet wroden war.

Die Islamfeindlichkeit verstärkte sich, als 2007 Kämpfer der Taleban in Afghanistan 23 koreanische Missionare entführt hatten. Zwei von ihnen waren ermordet worden, bevor die Regierung ein Abkommen ausgehandelt hatten, woraufhin die Gefangenen nach vierzig Tagen freigelassen worden waren.

2018 hatte eien Sektion der koreanischen Medien Muslime zu beschimpfen versucht, als 550 jemenitische Asylanten auf der Insel Jeju durch ein 30-Tage-visafreie-Einreise-System gelandet waren.

Einige Medien hatten die Gruppen als Terroristen, die sich als Asylsuchende ausgegeben hatten, bezeichnet.

Dies hatte die ärgerliche Antwort von Koreanern hervorgerufen, woraufhin etwa 700 000 Leute eine Online-Petition unterzeichneten, um das Flüchtlingsgesetz abzuschaffen.

Die Frauenfeindlichkeit gegen Muslime rief interreligiöse Gruppen und die katholische Kirche dazu auf, Dialogprogramme zu führen, um die Missverständnisse über den Islam, die in den letzten Jahren aufgekommen waren, zu beseitigen.

Quelle: ucanews.com

 

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Stichworte: Moscheegegner ، Südkorea
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