Die einundachtzigste Sure des Heiligen Korans heißt „Takwir“. Diese Sure mit 29 Versen ist im 30. Kapitel des Heiligen Korans enthalten. Sie ist vor der Auswanderung des Propheten nach Medina offenbart und daher mekkanische. Sie ist die chronologisch siebte Sure, die dem Propheten des Islam offenbart wurde.
„Takwir“ bedeutet „verheddert“ und „verfinstert“ sein. Dieser Name stammt aus dem ersten Vers dieser Sure. In der Sure „Takwir“ geht es um die Zeichen der Auferstehung und Ereignisse vor der Auferstehung, Eigenschaften des Engels der Offenbarung (Gabriel) und Begegnung des Heiligen Propheten mit ihm sowie die Erklärung der Realität der Offenbarung und des Heiligen Korans.
Das Hauptthema der Sure Takwir besteht darin, die Menschen zu warnen und über den Tag der Auferstehung zu informieren.
Der Inhalt der Sure zeigt, dass sie zu Beginn des Prophetentums des Propheten des Islam (SAS) offenbart wurde. Weil er auf die Verleumdungen reagiert, die die Polytheisten gegen den Propheten Gottes (SAS) erheben und den Propheten für frei von diesen Fällen spricht.
Die Verse dieser Sure können in zwei Teile analysiert werden: Der erste Teil beschreibt die Zeichen des Jüngsten Gerichts und seine Ereignisse. In den ersten Versen der Sure geht es um die Zeichen der Auferstehung und die Veränderungen die am Ende der Welt eintreten werden einschließlich der Verstrickung der Sonne, des Sturzes der Sterne, der Verschiebung der Berge aufgrund der Intensität des Erdbebens und der Angst der Menschen.
In diesem Abschnitt der Verse gibt es zwölf Bedingungssätze, die die Plötzlichkeit und Gewissheit der Ereignisse und Ereignisse des Weltsystems vor dem Tag des Gerichts hervorheben.
Das zweite Thema besteht darin, die Größe des Korans und die Eigenschaften des Erzengels Gabriel, der Engel Offenbarung zum Ausdruck zu bringen. In diesem Abschnitt geht es um die Wirkung des Korans auf den Menschen. Um dieses Problem hervorzuheben schwört Gott bei den Sternen, Nacht und Morgen separat. In diesem Abschnitt wird dargelegt dass der Koran von einem vertrauenswürdigen Boten offenbart wurde, der entgegen den Behauptungen der Polytheisten nicht von Satan beeinflusst wird.
Einer der Punkte, die in dieser Sure zu angesprochen werden bezieht sich auf einen der Bräuche der vorislamischen Ära. Wie wir lesen: „Und wenn man das lebendig begrabene Mädchen fragt für welche Sünde es [ungerechtfertigt] getötet wurde“ (Verse 8 und 9).
Diese Verse beziehen sich auf einen arabischen Brauch vor dem Islam als Mädchen aus verschiedenen Gründen lebendig begraben wurden. Unter anderem aufgrund extremer Armut, mangelnden Wertschätzung von Frauen als Menschen und Angst vor Schande. Geschichts- und Koranexegese-Werken zufolge wurde während der vorislamischen Ära bei der Geburt ein Loch in den Boden gegraben auf dem die Frau sitzen konnte. Wenn das geborene Baby ein Mädchen wäre würden sie es lebendig in derselben Grube begraben und wenn es ein Junge wäre würden sie es behalten.
IQNA