IQNA

Diskriminierung und Gewalt gegen Muslime in Nordindien

20:12 - December 19, 2024
Nachrichten-ID: 3011844
IQNA- Veröffentlichten Berichten zufolge sind Muslime im Norden Indiens stärker Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt als Muslime, die im Süden des Landes leben.

IQNA: Bei der Lektüre von Nachrichten über Diskriminierung und Gewalt gegen indische Muslime wird ein wichtiger Punkt oft übersehen, nämlich dass sich laut mehreren diesbezüglich veröffentlichten Berichten die meisten dieser Vorfälle in den nördlichen Bundesstaaten Indiens ereignen. (Quelle: Al Jazeera)

Letztes Jahr ergab ein Bericht des in Washington ansässigen India Hate Survey, dass 75 Prozent der 668 dokumentierten Vorfälle von Hassreden in von der BJP regierten Staaten auftraten, und überraschenderweise ereigneten sich alle dieser Vorfälle in Nordindien.

Indien verfügt über ein föderales Regierungssystem in dem die Bundesstaaten weitreichende Befugnisse haben, mit Ausnahme einiger Bereiche wie Außenpolitik und Verteidigung, die unter der Aufsicht der Zentralregierung und ihrer Regierungspartei stehen. Derzeit ist die Regierungspartei die Bharatiya Janata Party, die viele Bundesstaaten im Norden Indiens kontrolliert.

In den südlichen Bundesstaaten sind regionale Parteien sowie die Kommunistische Partei Indiens, die den Bundesstaat Kerala regiert, sehr einflussreich und üben in diesen Bundesstaaten weiterhin ihre Macht aus.

Laut Dr. Syed Elias, Sprecher der All India Muslim Personal Rights Organization, stehen Muslime in den nördlichen Staaten, die von der Bharatiya Janata Party regiert werden, aufgrund der von der Partei übernommenen Hindutva-Ideologie vor großen Problemen.

Er fügt hinzu: Die Hindutva-Ideologie ist den Muslimen feindlich gesinnt, wie Guru Golwalkar, der zweite Anführer der Rashtriya Swayamswak Sangh, in seinen Schriften darauf hinwies, dass sie drei Hauptfeinde haben: Muslime, Christen und Linke.

Die muslimische Akktivistin Yasmin Farooqi sagte in einem Interview mit Al Jazeera: Die Erwähnung des Namens einer Religion bei Wahlstimmen führt zu einer Eskalation der Spannungen zwischen Hindus und Muslimen in Nordindien.

Alor Shahnawaz, stellvertretender Generalsekretär der Partei Vidodala Charothikal, die mit dem oppositionellen Indischen Nationalkongress verbündet ist, sagte: Die Politik der Hindus gegen Muslime wird in Südindien wegen der Herrschaft einer rationalen und säkularen Atmosphäre nicht begrüßt.

 

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