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Jordanischer Koran-Bewahrer (Hafidh) sagte im Interview mit IQNA:

„Die Wurzeln vieler Probleme der islamischen Welt liegen in der Vernachlässigung der koranischen Vorschriften.“

12:13 - May 10, 2019
Nachrichten-ID: 3001198
IQNA - Jordanischer Koran-Bewahrer (Hafidh)Wahid Munawar Azmi, der den Text des Korans vollständig auswendig kennt und rezitieren kann, sagte in einem Interview, dass viele der aktuellen Probleme und Herausforderungen, vor denen sich die islamische Welt gestellt sieht, ihre Wurzeln darin hätten, dass Muslime sich von dem Koran abwenden und seine Vorschriften und Lehren vernachlässigen würden.

Wahid Munawar Azmi sagte im Interview mit IQNA: „Die verschiedenartigen Probleme, denen sich Muslime überall auf der Welt gegenübersehen, haben ihre Wurzel darin, dass sie ein falsches Verständnis von koranischen Versen haben, das geoffenbarte Wort Gottes vernachlässigen oder in die Verse des Korans Deutungen hineininterpretieren, die dem Kontext der Offenbarung nicht entsprechen.“

Er verwies dabei auch auf die wichtige Rolle des Korans bei der Festigung der Einheit unter den muslimischen Nationen und sagte: „Der Koran sollte als die Kreisbahn der Einheit der islamischen Ummah angesehen werden, und dass der Fall sich bis jetzt noch nicht ereignet hat, liegt darin zu begründen, dass die Anhänger der islamischen Glaubensrichtungen sich vom Koran abwenden und die vereinigende Rolle des Korans geringschätzen.“

Der jordanische Koran-Bewahrer empfahl den Einsatz digitaler Medien im Koranunterricht und betonte: „Ich glaube, dass digitale Medien beim Erlernen des Korans positive Effekte haben, und dass man die umfangreichen Möglichkeiten, die die digitalen Medien heute bieten, für alle am Koran-Unterricht Interessierten optimal nutzen sollte.“

Die Frage, was das Vertrautwerden mit dem Koran für Auswirkungen auf den Menschen hat, beantwortete Wahid Munawar Azmi wie folgt:„Es ist außer Zweifel, dass sich der Koran generell positiv auf das Leben der einzelnen Menschen auswirkt und dass diejenigen, die den Koran lesen und auch auswendig lernen, mit positiven Auswirkungen auf ihr Moralverhalten rechnen können. Man muss nicht vergessen, dass Koranrezitatoren, Koran-Bewahrer und Koranexegesen ihr Verhaltens- und Handlungsweise an die Vorschriften des Korans anlehnen sollten.“

Er bemerkte, dass der Internationale Koran-Wettbewerb im Iran in den Disziplinen der Koranmemorierung und der Koranlesung eine gute Einführung in das vertiefte Nachsinnen über den Koran und die Auslegung des Korans biete. Dann sagte er: „Glücklicherweise finden neulich neben vielfältigen Koran-Wettbewerben in den erwähnten Bereichen auch eine Reihe von Wettbewerben statt, die in direktem Zusammenhang mit dem Nachsinnen und Nachdenken über den Koran stehen.“

Über die Art und Weise des Auswendiglernens von Koransuren erklärte er: „Ich habe schon im Kindesalter angefangen, den Koran auf traditionelle Weise und durch den Besuch einer Koranschule in Jordanien auswendig zu lernen. Als ich 14 Jahre alt war, konnte ich den gesamten Koran aus dem Gedächtnis rezitieren.“

Wahid Munawar Azmi, der Jordanien beim 36. Internationalen Koran-Wettbewerb im Iran in der Disziplin „Vollständiges Memorieren des heiligen Buches“ vertreten durfte, erwähnte, dass er zum ersten Mal an einem Internationalen Koran-Wettbewerb teilgenommen habe.

Er sagte, dass das Niveau aller am Wettbewerb teilnehmenden Koran-Bewahrer und Koranrezitatoren fast durchweg hoch gewesen sei. Dann fügte er hinzu: „Ich freue mich, dass iranische Leute und die für den Wettbewerb zuständigen Verwaltungsbehörden den Koran-Wettbewerb so begeistert angenommen haben. Das beweist, dass Iraner dem Koran eine ganz besondere Aufmerksamkeit schenken.“

 

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