Nach dem palästinensischen Gesundheitsministerium war Montaser Mohamad Schawa, 16 Jahre alt, am 8. Februar in der Nähe des Flüchtlingslagers Balata in Nablus in den Kopf geschossen worden.
Den Ärzten des Rafidia-Krankenhauses, wo Schawa behandelt worden war, war es gelungen, Schawa wiederzubeleben, nachdem er angeschossen worden war. Nach Angaben der Krankenhausärzte hatte Schawa schwerwiegende Wunden an seinem Mund und der unteren Lippe erhalten. Seine unteren Zähne waren zerstört worden.
In einem Bericht hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass am Abend des 8. Februars bewaffnete Männer auf einen Soldaten geschossen hätten, der das Grab des Josefs bewacht hätte, als israelsische Siedler das Grab besucht hätten. Das Grab ist Muslimen, Juden und Christen wichtig.
Die israelischen Streitkräfte hatten mit Kugelschüssen geantwortet und eine Person getroffen. Das sagte die israelische Armee, ohne auf die Umstände einzugehen.
Es gäbe keinen Verdacht, dass Schawa auf israelische Soldaten geschossen hätte.
Spitze der Gewalttaten der Israelis
Seitdem Isreal seine Razzien intensiviert hat, sieht das Westjordanland eine Spitze der Gewalttaten. Mindestens fünfzig Palästinenser sind soweit in diesem Jahr getötet worden.
Im letzten Jahr waren mindestens 167 Palästinenser im besetzten Westjordanland getötet worden, die höchste Tötungsrate seit der Zweiten Intifada.
Im Dezember hatten Experten der Vereinten Nationen Israel für das Rekordmaß an Gewalttaten verurteilt und gewarnt, dass das Jahr 2023 eine noch höhere Zahl an Gewaltopfern bringen könne. Sie sagten: „Solange die israelischen Streitkräfte nicht von der dominanten Siedlerdenkweise ablassen und die Palästinenser rechtmäßig in den besetzten Gebieten als beschützte Personen behandeln, wird Israels bedauernswerter Rekord im besetzten Westjordanland im Jahr 2023 fortgesetzt werden.“
Zu Beginn der Woche hatten Bewohner des Flüchtlingslagers Schuafat im besetzten Ost-Jerusalem die israelische Armee beschuldigt, weil sie die Politik der kollektiven Bestrafung nach einer spürbaren Zunahme der Strafmaßnahmen gegen die Palästinenser während der letzten Tag angewandt habe.
Am Sonntag war das Lager Zeuge eines Tages der Proteste und des zivilen Ungehorsams als Antwort auf eine Razzia unter Zivilisten, die von Itamar Ben-Gvir, dem rechtsextrem ausgerichteten Minister für nationale Sicherheit angeordnet worden war, geworden.
Schurabeil Alqam, ein Aktivist aus dem Lager, der gegen die Besetzung ist, sagte, dass diese Tat eine Reaktion auf die rassistischen Reaktionen, die Ben-Gvir vor kurzem gemacht hatte, gewesen sei.
Alqam erzählte Middle East Eye: „Israel möchte nicht, dass wir in Jerusalem bleiben. Es werden alle Mittel verwendet, um uns nach außerhalb der Stadt umzusiedeln, obwohl das Lager das schlagende Herz Jerusalems ist.“
Quelle. Middle East Eye
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