Arbaeen-Prozession: Umfangreiches Kapitel für die Menschheit um in die Wahrheit des Mahdismus einzutauchen
Neizar Haider, geboren 1959 in der Provinz Karbala, ist Direktor des Iraqi Media Center in Washington. Er nahm aktiv am Monat der Safar-Intifada im Jahr 1977 teil, der ersten nationalen Intifada gegen das Regime von Saddam Hussein. 1978 wurde er aufgrund seiner politischen Aktivitäten im edlen Nadschaf von den Sicherheitskräften des Saddam-Regimes verhaftet, aber mit Hilfe einiger seiner irakischen Freunde aus dem Gefängnis entlassen.
Er war in Bagdad als Gegner des Saddam-Regimes berühmt und wanderte danach in mehrere Länder aus, darunter Syrien, Iran und einige europäische Länder, und setzte seine politischen Aktivitäten in diesen Ländern fort. Derzeit arbeitet er in Washington, der Hauptstadt der USA.
In einem Interview mit IQNA sagte Nizar Haider: Vielleicht ist die Arbaeen-Prozession eines der seltenen Phänomene auf der Welt, das sich selbst erklärt und seine Ziele erklärt. Das erfahren wir dadurch, was die Welt mit all ihren Hintergründen und Einstellungen darüber sagt und schreibt.
Er fügte hinzu: Werte wie menschliches Verhalten, Selbstaufopferung, Zusammenarbeit, Geduld, brüderliche Teilnahme während des Marsches und der Tage des Aufenthalts in Karbala sind alles Werte und Ethik, die die Welt selbst erklärt.
Dieser irakische Analyst sagte über die Rolle der Millionen-Arbaeen-Prozession bei der Veröffentlichung des Mahdavi-Diskurses und der Globalisierung der Mahdismus-Kultur: Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Millionen-Arbaeen-Prozession den Menschen in allen Teilen der Welt beobachten und verfolgen ein großes Kapitel ist, durch das die Menschheit in die Wahrheit des Mahdismus eindringt.
Neizar Haider fuhr fort: Jeder, der die Ehrfurcht und den Ruhm dieses Marsches und seine Größe betrachtet, stellt sich die Frage: Wozu dient das alles? Warum jetzt? Und wohin? Und warum im Irak? Und vor allem in Karbala?
Diese und ähnliche Fragen werden den Fragesteller zweifellos zu einer einzigen Schlussfolgerung auf einem Weg führen, der derselbe Weg ist, den Imam Hossein Märtyrer (AS) zu seinem Enkel führte, der die Verkörperung der Idee der Befreiung und aller Menschen unabhängig davon ist ihrer Überzeugungen und ihres Hintergrunds basierend auf dem Text des Edlen Verses «وَنُرِيدُ أَن نَّمُنَّ عَلَى الَّذِينَ اسْتُضْعِفُوا فِي الْأَرْضِ وَنَجْعَلَهُمْ أَئِمَّةً وَنَجْعَلَهُمُ الْوَارِثِينَ»=«Und wir wollten denen, die im Land unterdrückt wurden, Gnade erweisen und sie zu Regenten und Erben machen.»
Bezüglich der positiven sozialen Auswirkungen von Husseins Arbaeen-Pilgerreise sowie ihrer spirituellen und religiösen Auswirkungen auf Gemeindeebene sagte er: Während der Pilgerreise lernt und praktiziert der Pilger viele positive Werte, Verhaltensweisen und Moralvorstellungen. Gleichzeitig achtet er auf negative und falsche Verhaltensweisen und Handlungen, die er in seinem täglichen Leben bewusst oder unbewusst ausführt.
Neizar Haider fuhr fort: Diese beiden Formen positiver und negativer Werte existieren auf sozialer und individueller Ebene, und es ist für jeden Menschen sehr wichtig, diese positiven Auswirkungen mit fester Entschlossenheit, Beharrlichkeit und Hosseins Willen in das nächste Jahr zu tragen und negative Verhaltensweisen bis zum nächsten Jahr sein zu lassen.
Er fügte hinzu: Ich sage bis zum nächsten Jahr, denn wenn es positiv ist, wird es mit der Zeit ein Teil der Persönlichkeit eines Menschen werden und wenn es negativ ist wird es aus seiner Persönlichkeit gelöscht. Daher wird eine Person, die an der Arbaeen-Prozession teilnimmt, ihr eigener Lehrer sein, sie wird ihren Geist und ihr Verhalten kultivieren und daraus die Werte und den Ruhm der Prozession lernen.
In diesem Zusammenhang bezog er sich auf eine Überlieferung von Ali (a.s.), der sagte: Wenn du nicht nachsichtig bist, dann sei nachsichtig, denn es gibt nur wenige Menschen, die ein Volk nachahmen, es sei denn, es steht kurz davor, einer von ihnen zu werden. (Weisheit 207 von Nahj al-Balagha)
Dieser irakische Analyst erklärte über die Bedeutung des Gedenkens an die Hossein-Arbaeen-Zeremonie für die Bewahrung der Werte und Botschaften der Hossein-Bewegung: Wir alle wissen sehr gut, dass jedes Phänomen auf der Welt einerseits zwei theoretische und praktische Dimensionen und einerseits eine intellektuelle und andererseits eine intellektuelle und emotionale Dimension hat. Das Phänomen von Hosseins Arbaeen ist von dieser rationalen und logischen Regel nicht ausgenommen.
Er erklärte: Auf Grundlage dieses festen Prinzips kann man die intellektuelle, religiöse und kulturelle Dimension des Arbaeen-Phänomens nicht ohne Emotionen und Gefühle betrachten. Denn man kann die Theorien, die Denker, Philosophen und Schriftsteller in all den Jahren zu diesem Phänomen äußerten, nicht betrachten, ohne ihm Aufmerksamkeit zu schenken oder es zumindest praktisch und vor Ort zu beobachten und zu verfolgen.
Um dies zu verstehen, können Sie sich an das Phänomen des Hajj Baytullah al-Haram erinnern, denn es ist dem Phänomen der Arbaeen-Pilgerreise sehr ähnlich, obwohl die Form der Rituale unterschiedlich ist, ihre Natur und ihr Zweck jedoch gleich sind.
Auf die Frage, ob man sagen könne, dass die Arbaeen-Hossein-Prozession ein Phänomen für die Entstehung einer neuen islamischen Zivilisation sei, antwortete der Direktor des irakischen Medienzentrums in Washington und erklärte: Wenn wir wollen, dass es so ist, müssen wir der Menschheit auf verschiedenen Ebenen ein Vorbild bieten, daher reicht es nicht aus die Zivilisation der Arbaeen-Prozession auf ein paar Tage zu beschränken, und dann wird alles in den vorherigen Zustand zurückkehren. Weil Amir al-Mu'minin (a.s.) während seiner Herrschaft Malik Ashtar, dem Gouverneur von Ägypten, die Zivilisation auf diese Weise beschrieb und ihm befahl, die Steuern Ägyptens einzutreiben und Dschihad gegen seinen Feind zu führen, sein Volk zu reformieren, und seine Städte entwickeln.
Er betonte: Dies ist eine erfolgreiche Wirtschaft, die die Arbeitslosigkeit beseitigt und alle Instrumente für ein großzügiges Leben und soziale Sicherheit bereitstellt, ein Leben in dem sich die Bürger stabil und friedlich fühlen und ihre Rechte geschützt sind und niemand ihre Rechte verletzt und ist ein produktives, mietfreies Land, in dem die Bürger alles haben was sie an Nahrung, Kleidung und Transportmitteln brauchen, nicht von anderen abhängig sind und immer Arbeit finden.
Neizar Haider fuhr fort: Bildung mit der Einrichtung von Bildungseinrichtungen für alle Altersgruppen und Forschung in fortgeschrittenen Stadien, Gesundheit mit der Einrichtung von Gesundheitseinrichtungen mit Management und Personal, die auf verschiedene medizinische Bereiche spezialisiert sind, Straßen und Brücken, über die die Bürger sie gemeinsam passieren die Familie, die sich um ihre Lebenssituation und lebenswichtige Dienstleistungen wie Trinkwasser, Strom usw. kümmert, sind Beispiele für dieses großzügige Leben! Das alles ist Zivilisation! Wie können wir nun diese Zivilisation mit Husseins Arbaeen-Prozession erreichen, die (zumindest theoretisch) viele zivilisatorische Werte hat?
Er sagte über die Botschaft der Seyyed al-Shohadah-Bewegung, den edlen Imam Hussain (AS) für die neue Welt: Imam Hussain (AS) gabt eine universelle Botschaft, das heißt, seine Werte und Prinzipien sind für alle Zeiten und Orte ewig gültig. Diese Prinzipien und Werte drehen sich immer um drei Hauptachsen: Freiheit, Würde und Wahlfreiheit.
Abschließend sagte Neizar Haider: Heutzutage leidet die Menschheit unter drei schweren Krankheiten, die gegen diese drei Prinzipien verstoßen, nämlich: Sklaverei, Demütigung und Auferlegung von Wahlmöglichkeiten. Deshalb braucht die Menschheit jetzt dringend die Botschaft von Aschura, um sich von Sklaverei von Macht, Geld und Lust zu befreien, in Würde leben und seine Entscheidungen und Entscheidungsfreiheit genießen;! Ohne Zwang oder Druck und ohne Täuschung durch Werbung und Medien, die den Bewegungsweg der Menschen und ihre religiösen, politischen und moralischen Entscheidungen und sogar ihre Entscheidungen in Bezug auf Ernährung, Kleidung, Aussehen und Körperpflege kontrollieren wollen.
Das Interview führte Ashraf Basiri
Übersetzt ins persische von Fereshte Siddiqui
Übertragen vom Persischen ins Deutsche: Stephan Schäfer
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