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Indische Muslime boykottieren Marken, die das zionistische Regime unterstützen

11:05 - October 29, 2024
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IQNA- Indische Muslime sagen, dass sie durch Boykott von Marken, die das zionistische Regime unterstützen, versuchen dem unterdrückten Volk Palästinas so viel wie möglich zu helfen.

IQNA: SBS berichtet, dass  es in Indien, das fast 211 Millionen Muslime hat und nach Indonesien und Pakistan als das Land mit der drittgrößten muslimischen Bevölkerung gilt, seit Beginn des Krieges in Gaza im vergangenen Oktober einen Aufruf zum Boykott von Produkten aus Israel unterstützte, noch weiter fortgeführt wird.

In der zentralindischen Stadt Bhopal nutzen der 12-jährige Hashir Ahmed und sein Bruder Ashaz die Website bdnaash.com, um sich vor dem Kauf über Getränkemarken zu informieren. Sie wollen vermeiden Produkte von Unternehmen zu kaufen, die Israel unterstützen. Sie verlassen sich bei allen Einkäufen in örtlichen Geschäften auf diese Quelle, sei es Chips, Kekse oder Schokolade.

Webb sagt: Wir sehen die schwierige Situation in Gaza. Viele unschuldige Kinder und Erwachsene wurden verletzt. Das Mindeste was wir tun können ist den Kauf von Produkten von Unternehmen zu vermeiden die Israel und seine Verbündeten unterstützen.

Sie nutzen diese Website seit fast einem Jahr. Sie sind nun froh seit langem nicht mehr zu McDonald's zu gehen und Marken wie Lays und Uncle Chipps nicht mehr gekauft zu haben.

Weit verbreitete antizionistische Stimmung in Indien

Diese Gefühle sind auch bei den Menschen anderer Städte wie Kalkutta im Osten Indiens präsent. Besorgte Bürger von Kalkutta starteten ihre Initiative letztes Jahr mit einer einwöchigen Boykottkampagne mit dem Titel „7-Tage-Bewegung und Boykott von 7 Produkten“. Bald darauf folgte eine weitere Initiative namens „40 Tage 40 Produkte“.

Ein wichtiger Aspekt der Kampagne bestand darin die Menschen dazu zu ermutigen 40 bestimmte Produkte zu boykottieren und alternative Marken anzubieten, die in Indien hergestellt werden, sagt Dr. Sarfaraz Adel, Arzt und Mitglied der Gruppe, der die Kampagne ins Leben rief.

Er fügte hinzu: Diese Kampagne geht weiter und viele Teilnehmer, die hauptsächlich aus der muslimischen Gemeinschaft stammen, hörten auf Produkte zu verwenden, die mit Israel und den USA in Verbindung gebracht werden.“

Er bemerkte: Die Organisation dieser Kampagne war beispiellos für eine Stadt mit einer Bevölkerung von fast 16 Millionen Menschen, die drittgrößte Stadt Indiens. Als Folge des Embargos wurde in Kalkutta mit der lokalen Produktion von Zill-Waschmittelpulver begonnen, um den Mangel auszugleichen.

Ähnliche Gefühle herrschen in Jammu und Kashmir, Indiens einziger Region mit muslimischer Mehrheit, wo der Boykott von Produkten mit Bezug zu Israel zunimmt. Adil Hashmi, Anwohner von Srinagar, der Hauptstadt von Jammu und Kaschmir, sagt: Wir hörten auf solche Produkte zu verwenden. Auch wenn wir vielleicht nicht viel für das Volk Palästinas tun können, können wir durch diesen Boykott unsere Unterstützung zeigen.

Asif Mojtabi ist Ladenbesitzer im muslimischen Viertel Nagpur im westlichen Bundesstaat Maharashtra. Seit Oktober letzten Jahres ist er dazu übergegangen in seinem Lebensmittelgeschäft indische Produkte anzubieten. Erfrischungsgetränke wie Coca-Cola und Pepsi, die einst bei jungen Leuten beliebt waren werden nicht mehr verkauft.

Er sagt: Ich möchte diese Produkte nicht verkaufen weil das Geld, das wir ausgeben indirekt zur Unterstützung der Israelis fließt.

Er fuhr fort: Selbst kleine Kinder hörten aus Solidarität mit ihren Geschwistern in Gaza auf diese Produkte zu kaufen.

Technologische Hilfe zum Embargo

Im vergangenen Jahr wurden in Indien mehrere Apps entwickelt, die Verbrauchern dabei helfen sollen Produkte zu identifizieren und mit westlichen Unternehmen in Kontakt zu treten. Auch wenn nicht alle westlichen Unternehmen sanktioniert werden sehen sich diejenigen, die Israel nahe stehen heftigen Gegenreaktionen seitens der muslimischen Gemeinschaft ausgesetzt.

Obwohl diese Apps nur von einem kleinen Prozentsatz der Menschen genutzt werden, zogen sie eine beträchtliche Anzahl von Nutzern an. Beispielsweise wurde die No-Thanks-App mehr als eine Million Mal heruntergeladen und die Boycat-App kostete mit Israel verbundene Unternehmen schätzungsweise mehr als 2,5 Millionen US-Dollar.

Laut dem Edelman Trust Barometer Special Report 2024 gaben mehr als 55 Prozent der Befragten in Saudi-Arabien, Indonesien, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten an, dass sie Marken boykottieren würden die sich auf die Seite Israels stellten. Fast drei Viertel der Befragten in Saudi-Arabien, Indonesien und Indien gaben an, im Vergleich zum Vorjahr mehr lokale Marken als ausländische Marken zu kaufen.

Handelsbeziehungen zwischen Indien und Israel

Indien ist Israels zweitgrößter Handelspartner in Asien. Der bilaterale Handel erreichte im Geschäftsjahr 2023–2024 6,53 Milliarden US-Dollar (ohne Handel mit Militärgütern). Nach Angaben der indischen Botschaft in Israel ist diese Zahl jedoch aufgrund regionaler Sicherheitsprobleme und Störungen der Handelsrouten zurückgegangen.

Die Beziehungen zwischen Indien und Israel intenivierten sich deutlich seit BJP-Chef Narendra Modi 2014 Premierminister wurde. Berichten zufolge exportierte Indien inmitten des anhaltenden Konflikts in Gaza Waffen und militärische Ausrüstung nach Israel. Der Oberste Gerichtshof Indiens lehnte kürzlich den Antrag ab Waffenexporte nach Israel zu stoppen und erklärte, dass Indien sich nicht in außenpolitische Angelegenheiten einmischen dürfe.

Die Water Transport Workers Federation of India, die mehr als 3.500 Arbeiter in 11 großen Häfen im ganzen Land vertritt, kündigte an, dass ihre Mitglieder keine Waffenlieferungen transportieren dürfen, die aus Israel oder einem anderen Land stammen oder für dieses bestimmt sind und verweigern den Transport militärischer Ausrüstung zum zionistischen Regime.

 

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