IQNA

Unbekannte beschmieren muslimisches Waschhaus auf Friedhof

11:52 - March 20, 2022
Nachrichten-ID: 3005763
In Rheinland-Pfalz wurde das muslimische Waschhaus des Hauptfriedhofs in Worms beschmiert und verwüstet. Die Polizei ermittelt.

In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte das muslimische Waschhaus auf dem Wormser Hauptfriedhof mit Farbe und Schaum beschmiert. Zudem sei der Platz um die religiöse Einrichtung mit Müll verdreckt worden, teilte die Polizei am Samstag mit.

Es seien einige Alkoholreste gefunden worden, die eine Art Feier auf dem Gelände vermuten lassen, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Den Angaben nach entstand ein Sachschaden von rund 3000 Euro. Zurückgelassene Spray- und Schaumdosen werden nun von der Kriminaltechnik auf Spuren untersucht, hieß es. Zeugen, die etwas beobachtet haben, sollen sich bei der Polizei melden.

Der Vorsitzende der Schura Rheinland-Pfalz, Akif Ünal, reagiert entsetzt über den Angriff und warnt über die Abnahme des Respekts gegenüber dem Anderen. „Wir sind sprachlos und entsetzt. Entweder lassen die Täter jegliche Manieren und Respekt vor Menschen vermissen oder noch schlimmer, sie haben aus rassistischen Gründen gehandelt. Wir hoffen auf eine schnelle Aufklärung durch die Sicherheitsbehörden“ – erklärt Ünal in einer Pressemitteilung.


Kein Einzelfall

In der Nacht zum Neujahr hatten Unbekannte auf einem Friedhof in Iserlohn im Sauerland mehrere muslimische Gräber geschändet. Auf dem muslimischen Teil des Hauptfriedhofs seien rund 30 Grabsteine umgeworfen sowie Dekorationselemente und Pflanzen beschädigt worden. Nach der Schändung von muslimischen Gräbern haben sich hunderte Menschen aus der Stadtgesellschaft und Vertreter von Politik und Zivilgesellschaft zu einer Kundgebung getroffen.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) betonte in einem Tweet am Montag: „Die Ehrung unserer Toten gehört zu den wichtigsten Elementen menschlicher Kultur – in jedem Land, in jeder Religion. Umso abscheulicher ist die Schändung muslimischer Gräber in Iserlohn.“ Selbst vor der Totenruhe mache die „Menschenfeindlichkeit der Täter“ keinen Halt. (dpa, iQ)

 

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